40 Jahre und kein bisschen alt: Monchhichis sind „Kuscheltier und Kultobjekt“ in einem
In den 70er und 80er Jahren durften sie in keinem Kinderzimmer fehlen und hatten in Deutschland mit „Bina & Nina“ sogar ihren eigenen Song: die Monchhichis. Kein Wunder, dass die Wirkung der niedlichen Äffchen sogar bis in die ehemalige DDR ausstrahlte und dort mit dem „Tiemi“, eine Art Monchhichi-Pendant, geschaffen wurde. Auch wenn die Monchhichis am Sonntag, 26. Januar offiziell ihren 40. Geburtstag feiern, sind sie bei Groß und Klein noch immer heiß begehrt. Für die einen sind sie heute Kultstück oder Sammlerobjekt, für die anderen ein kuscheliger Spielgefährte. Der Erfolg der begehrten Äffchen verbreitete sich kurze Zeit nach der „Geburt“ des ersten Zwillingspaares 1974. Als die Zwillinge, ein Junge und ein Mädchen, auf den Markt kamen, war Sekiguchi noch nicht international bekannt. Zu diesem Zeitpunkt rechnete niemand mit dem weltweiten Erfolg der plüschigen Tierchen. Dass die heutige Sekiguchi Co. LTD zu einem der größten japanischen Puppenproduzenten avancieren würde, war nicht abzusehen. Erklärtes Ziel von Monchhichi-Erfinder Koichi Sekiguchi war es „ein Spielzeug zu schaffen, dass Liebe und Schönheit miteinander vereint“, so der Deputy General Manager von Sekiguchi Europe, Berry Bennis. Der Spielwarenexperte und Geschäftsführer des Deutschen Verbandes der Spielwarenindustrie e.V. (DVSI), Ulrich Brobeil, erklärt den Erfolg der Monchhichis mit ihrer Zeitlosigkeit: „Die Äffchen haben etwas Zeitloses. Dieses Zeitlose schafft es, dass die Monchhichis jenseits aller Trends auf allen Kontinenten und über mehrere Generationen hinweg ein liebenswerter und vertrauter Begleiter werden – als Kuscheltier oder Kultobjekt. Meine Schwester, heute Lehrerin an einem Gymnasium, hütet ihre Monchhichis von damals nach wie vor wie einen Schatz. Ich weiß, dass die Produktlinie von Zeit zu Zeit auch erweitert wird. Das macht den Sammelaspekt der Monchhichis aus.“
Wie Monchhichi zu seinem Namen kam
Bevor das Kultplüschtier „Monchhichi“ das Licht der Welt erblickte, hatten Designer von Sekiguchi schon einmal einen kleinen Affen mit braunem Fell kreiert. Leider blieb der Erfolg damals aus. Dann bekam das Äffchen menschlichere Züge - und damit die riesigen blauen Kulleraugen, das kleine Stupsnäschen, die zarten Sommersprossen und den Nuckelmund. Auch ein Name für das niedliche Wesen, das dem Kindchenschema perfekt entspricht und sogar Daumen nuckeln kann, ist bald gefunden: eine Mischung aus dem französischen „mon“ (mein) und der japanischen Bezeichnung „chi chi“ für Genuckel. Da das „chi chi“ aber auch an das französische Wort „chérie“ (Liebling) erinnert, ist es kein Wunder, dass anfangs den wenigsten Deutschen bewusst war, dass die Monchhichis aus Japan stammten.
Die Monchhichi-Welle durchbricht die Mauern zur ehemaligen DDR
Wer die Zeit miterlebt hat, weiß, dass in den 70er Jahren in Deutschland ein wahres Monchhichi-Fieber ausbrach. Eines, das sogar die Mädchen und Jungen in der ehemaligen DDR infizierte. Auch sie wollten die kleinen Nuckler haben, die sie vom Westfernsehen oder von Verwandten aus dem Westen kannten. Aber Niedlichkeit hin oder her: Die so unschuldig aussehenden Äffchen, die schnell Beschützerinstinkte wachriefen, waren hinter der Mauer nicht gerne gesehen. Also wurde 1979 mit dem plüschigen „Tiemi“ ein Monchhichi-Ersatz geschaffen. Gegenüber dem „Klassenfeind“ hätte man das natürlich nie zugegeben. Dabei ließen Stupsnase, braunes Fell und der Daumen, der in den Mund gesteckt werden konnte, an dem Vorbild keinen Zweifel. 1979 war übrigens auch das Jahr, in dem in Deutschland das Monchhichilied von Bina & Nina herauskam.
Kultspielzeug und Sammlerstück
Auch 40 Jahre nach ihrem ersten Erscheinen sind die Monchhichis noch immer beliebte Spielgefährten und Sammelobjekte in einem. Anlässlich des Jubiläums hält Sekiguchi unter anderem neue Charaktere und sogar ein Spielhaus bereit. Damit können Kinder sowie Erwachsene ihre Welt um Monchhichi weiter ausbauen, ihre Sammlung erweitern und in abwechslungsreiche Rollenspiele eintauchen.