ROEMHELD Gruppe registriert auf der AMB großes Interesse an Neuheiten und Industrie 4.0-Anwendungen
• Gelungene Präsentation von Werkstück-Spanntechnik für 5-Achs-Bearbeitung, Automation, Horizontal- und Vertikalbearbeitung Laubach, den 13. Oktober 2014. Ein ausgesprochen zufriedenes Fazit der AMB zieht die ROEMHELD Gruppe. Der Spanntechnikspezialist hebt das große Interesse an den Neuheiten, den erfreulichen Zuspruch bei Industrie 4.0-Anwendungen und die durchweg positive Resonanz auf die themenzentrierte Darstellung der Exponate hervor. Erstmals hatte die Unternehmensgruppe den Messestand nach den vier Schwerpunktthemen „5-Achs-Bearbeitung“, „Automation“, „Horizontal-“ und „Vertikalbearbeitung“ gegliedert. Aufwändig gestaltete, interaktive 3D-Animationen boten zusätzliche Informationen mit Daten, Anwendungsfotos und erklärenden Kurzvideos.
Gut angenommen wurden drei „Industrie 4.0-Live Demos“, bei denen Besucher mit dem eigenen Smartphone live Spannsignale von Schwenk-, Kompakt- und Bohrungsspannern an verschiedenen Vorrichtungen aus dem Automobilbau drahtlos über das Internet abfragen konnten.
Bei den Exponaten standen die verschiedenen Messeneuheiten im Mittelpunkt des Interesses. Hierzu zählte ein neues Zentrierspannelement, das aufgrund seines sehr großen Backenhubs für Werkstücke mit Durchmessern von 16 bis 108 mm flexibel verwendet werden kann. Weitere Neuheiten waren ein Bohrungsspanner für das direkte Spannen von Bauteilen ohne Adapterplatten, der zurzeit weltweit kleinste Kompaktspanner, ein Kompakt-Druckübersetzer und das neue STARK Nullpunkt Spannsystem SPEEDY classic 2 balance.
Neu: Zentrierspanner, Nullpunkt Spannsystem und Kompakt-Druckübersetzer für die Horizontalbearbeitung
Gleich drei Innovationen zeigte der Spanntechnikspezialist beim Themenschwerpunkt Horizontalbearbeitung. Das neue Zentrierspannelement mit großem Backenhub ist für viele Anwendungen und unterschiedliche Bauteile einsetzbar. Erhältlich ist es in Varianten mit zwei oder drei Backen, die umgesetzt und so dem jeweiligen Werkstück angepasst werden können. Es überzeugt durch eine große Wiederholgenauigkeit und verfügt zur Abwehr von Spänen über einen Blasluftanschluss.
Zum direkten Spannen von Werkstücken – alternativ durch Federkraft oder Hydraulik mit 20 kN – wurde dem Besucher das neue STARK Nullpunkt Spannsystem SPEEDY classic 2 balance vorgestellt. Da vorhandene Werkstückgewinde genutzt werden können, ist eine spezielle Passung nicht erforderlich. Aufgrund einer integrierten Ausgleichsfunktion über ± 0,75 mm können Werkstücke ohne zusätzliche Vorbereitung und weiteren Aufwand direkt gespannt werden. Eine breite Auswahl an STARK Nullpunkt Spannsystemen zeigte dem Besucher am Messestand zahlreiche weitere Anwendungsmöglichkeiten des Spannmittels.
Vor allem für das Ansteuern von Abstützelementen ist ein neuer Kompakt-Druckübersetzer gedacht. Mit seiner Hilfe kann ein niedriger Eingangsdruck in einen hohen Ausgangsdruck umgewandelt werden. So lassen sich bei engen Einbauverhältnissen auch mit kleinen Abstützelementen hohe Haltekräfte erzielen.
HILMA Turmspannsysteme der Baureihe TS sind flexible Standardvorrichtungen für die Horizontalbearbeitung, die bis zu 16 unterschiedlich große Werkstücke spannen. Die zentrale, lastfreie Mittelbacke bewirkt eine hohe Präzision der Nullpunktlage. Das patentierte Führungs- und Dichtungsprinzip gewährleistet einen umfassenden Späneschutz und eine lange Lebensdauer.
Eine breite Auswahl an Spannmitteln für die 5-Achs-Bearbeitung
Der zurzeit weltweit kleinste Kompaktspanner der Baugröße „Null“ stand bei der Themeninsel zur 5-Achs-Bearbeitung im Mittelpunkt. Dank seiner Gesamtlänge von nur 63 mm und einem Gehäusedurchmesser von 22 mm ist er hervorragend für den Einsatz in beengten Maschinenräumen und für Werkstücke mit kleinem Spannrand geeignet. Der hydraulisch betriebene Kompaktspanner bietet bei einem maximalen Betriebsdruck von 200 bar einen Spannhub von 4 mm und eine Spannkraft von 1,3 kN. Die minimalen Abmessungen werden durch ein neues patentiertes Befestigungssystem erreicht, das die Möglichkeit bietet, den eingebauten Spanner noch in radialer Richtung zu drehen, um exakt den Spannpunkt einzustellen. Zum Be- und Entladen sind die Spannpunkte frei zugänglich. Daher reicht zum Einschwenken bereits eine schmale Tasche oder Vertiefung am Werkstück.
Eine weitere Möglichkeit zum platzsparenden Spannen war am Beispiel der Bohrungsspanner zu sehen. Den Besuchern wurden im Rahmen einer Industrie 4.0-Live Demo zwei verschiedene Modelle des Spannmittels beim Spannen eines Zylinderkopfes vorgeführt. Über einen QR-Code konnten sie mit ihrem Smartphone live den aktuellen Spanndruck abfragen.
Die erste Variante der Bohrungsspanner ist zum Spannen und Positionieren von Werkstücken mit einer oder mehreren Bohrungen geeignet und bietet eine pneumatische Auflagekontrolle. Ausführungen mit integrierter Zentrierfunktion lassen sich zum einfachen Ausrichten und Positionieren von Werkstücken mit Bohrungen zwischen 6,6 und 13,8 mm Durchmesser in der Auflagefläche einsetzen. Dabei wird die Kraft über einen Spannring aufgebaut. Es werden keine weiteren Zentrier- oder Ausrichtelemente benötigt.
Bei der zweiten Modellausführung wird eine grippähnliche Spannbuchse mittels Federkraft gespreizt. Dadurch wird das Bauteil auch bei einem Druckabfall sicher gehalten. Gespannt wird hydraulisch, hierbei stehen hohe Niederzugkräfte von bis zu 9,8 kN zur Verfügung. Diese Variante ist für Bauteile mit Bohrungen zwischen 7,8 und 17,7 mm geeignet.
Auf der AMB wurde außerdem das neue Spannsystem MC 125 vorgestellt. Ausgesprochen vielfältig und flexibel lassen sich die kompakten HILMA Spannsysteme MC bei der 5-Achs-Bearbeitung verwenden. Beim Einsatz von Standardwerkzeugen bieten sie eine gute Zugänglichkeit zu den Werkstücken, erleichtern das Spannen von Roh- und Fertigteilen ohne Umrüsten und lassen sich mit Nullpunkt Spannsystemen kombinieren. Für zahlreiche Anwendungen steht ein umfangreiches Backenprogramm zur Verfügung. Die MC Werkstück-Spannsysteme gibt es in verschiedenen Größen, zudem zentrisch oder gegen Festbacke spannend, mechanisch oder hydraulisch betätigt und mit Backenbreiten von 40 mm bis 125 mm. Die maximalen Spannkräfte erreichen je nach Modell zwischen 8 kN bis 35 kN.
Spannmittel kontrollieren und überwachen
Dem schnellen Erkennen von Druckabfällen bei hydraulischen Spannvorrichtungen dient eine drahtlose Drucküberwachung. Werkzeugbrüche und daraus folgende Maschinenschäden lassen sich so leicht vermeiden. Das Modul ist einfach zu installieren und besteht aus batteriebetriebenen elektronischen Drucksensoren mit Funkübertragung und einer Empfängereinheit. Je nach Modell können mit ihr Drücke bis 16, 250 und 500 bar von maximal 16 Sensoren übertragen und überwacht werden. Die Reichweite beträgt bis zu 300 m. Alle Informationen können in Echtzeit übertragen und so zur Vernetzung von Maschinen im Zuge von Industrie 4.0 eingesetzt werden. Dank einer Batterie-Lebensdauer von bis zu einem Jahr ist die drahtlose Drucküberwachung besonders wartungsfreundlich.
Eine neu entwickelte optische Spannkontrolle ist jetzt für STARK Nullpunkt Spannsysteme der Baureihe SPEEDY Classic erhältlich. Sie ermöglicht mehr Sicherheit beim Spannen an 5-Achs-Bearbeitungszentren und Drehmaschinen. Zur Kontrolle des Spanndrucks wird das Nullpunkt Spannsystem mit einem Prüfdruck beaufschlagt: Ist die Palette richtig gespannt, erscheint in einem Anzeigefenster ein grünes Feld. Ein Eingriff in die Maschine ist nicht erforderlich.
Automation ab Losgröße 1
Flexibel und vielfältig einsetzbare Alternativen zu gängigen Palettensystemen bildeten einen Schwerpunkt beim Thema Automation. Gezeigt wurden modular aufgebaute Automationslösungen für die wirtschaftliche Automation schon ab Losgröße 1, mit denen sich mannlos Werkstücke, Spannbacken und Vorrichtungen wechseln und verschiedene Spannbereiche einstellen lassen. Eingesetzt werden hierbei hydraulische, mechanische und elektrische Spannsysteme. Mit ihrer Hilfe können einzelne Bauteile und ganze Teilefamilien mit unterschiedlichen Abmessungen automatisiert gespannt werden. So sinkt die Anzahl werkstückspezifischer Vorrichtungen, zudem entfallen langwierige und teure Vorrichtungswechsel. Durch das automatisierte Rüsten kann außerdem die Maschinenlaufzeit verlängert und die Gefahr von Fehlern durch manuelle Eingriffe verringert werden.
Mit der E-TEC Produktreihe kompakter elektrischer Spannelemente bietet ROEMHELD Nutzern, die bei der Automation auf Hydraulik verzichten möchten, eine hochwertige Alternative. Zur Auswahl stehen Keilspanner, Schwenkspanner, Nullpunkt Spannsysteme, Maschinenschraubstöcke, Blockzylinder und Abstützelemente. Alle Komponenten bieten die Möglichkeit zur Positionskontrolle, zur Abfrage von Spannkraft und zur Werkstückerkennung. Schwenkspannelemente können darüber hinaus über SPS-Steuerungen in Netzwerke eingebunden und im Rahmen einer Fertigung nach Industrie 4.0 eingesetzt werden.
Flexibilität und Prozesskontrolle für die Vertikalbearbeitung
HILMA Maschinenschraubstöcke der Baureihe VarioLine zeigten sich als flexibel einsetzbare Spannmittel für die Vertikalbearbeitung. Für eine stufenlose und exakte Spannkrafteinleitung und Kontrolle sind sie – wie auch die Maschinenschraubstöcke der Baureihe NC – mit einer Spannkraftanzeige erhältlich. Mit diesem Hilfsmittel ist die gewünschte Spannkraft jederzeit genau reproduzierbar. Besonders bei der Verwendung von Grippbacken in der Schrupp- und Schlichtbearbeitung garantiert das Spannsystem eine hohe Prozesssicherheit. VarioLine Spannsysteme können vielfältig verwendet und einfach an die Bearbeitungsmaschine und das Bauteil angepasst werden.