Weltweit führende Schilddrüsenforscher tagen in Bremen
Mehr als 100 Schilddrüsen-Experten aus der ganzen Welt haben sich vom 5. bis 7. Dezember 2014 an der Jacobs University in Bremen zur „First International Conference of Thyroid Trans Act“ getroffen. Im Fokus der Wissenschaftler verschiedenster Disziplinen stand dabei die Wirkung von Schilddrüsenhormonen. Veranstaltet wurde die Tagung von dem Schwerpunktprogramm „Thyroid Trans Act“, dem ersten von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Schilddrüsenkonsortium. Mehr als 100 Schilddrüsen-Experten aus der ganzen Welt haben sich vom 5. bis 7. Dezember 2014 an der Jacobs University in Bremen zur „First International Conference of Thyroid Trans Act“ getroffen. Im Fokus der Wissenschaftler verschiedenster Disziplinen stand dabei die Wirkung von Schilddrüsenhormonen. Veranstaltet wurde die Tagung von dem Schwerpunktprogramm „Thyroid Trans Act“, dem ersten von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Schilddrüsenkonsortium.
Ziel der Teilnehmer aus Europa und den USA war es, sich über die neuesten Ergebnisse der Schilddrüsenforschung zu informieren und auszutauschen. Dabei war die Bandbreite der Themen groß. Es gab unter anderem Vorträge zu neuartigen Schilddrüsen-Hormonen und ihrer Wirkung, zur Hormonanalytik sowie zu möglichen zukünftigen Therapieformen. „Ich freue mich, dass die weltweit führenden Experten auf dem Gebiet der Schilddrüsenhormonwirkung die Einladung des „Thyroid Trans Act“-Konsortiums nach Bremen angenommen und die aktuellen Entwicklungen in der Forschung in so offener Weise mit uns diskutiert haben“, sagte Prof. Dr. Klaudia Brix, Professorin für Zellbiologie an der Jacobs University.
Das „Thyroid Trans Act“-Schwerpunktprogramm wurde gemeinsam von Prof. Dr. Dr. med. Dagmar Führer, Direktorin der Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen am Universitätsklinikum Essen (UK Essen), Prof. Dr. Heike Biebermann vom Institut für Experimentelle Pädiatrische Endokrinologie an der Berliner Charité, und Prof. Dr. Klaudia Brix initiiert und wird seit 2012 von den drei Wissenschaftlerinnen koordiniert. Schilddrüsen-Erkrankungen zählen zu den Volkskrankheiten. Etwa jeder dritte Erwachsene ist in Deutschland davon betroffen. „Mit der Erforschung der neuen Schilddrüsenhormone und den neuen Wegen in der Schilddrüsenhormonwirkung wird es zukünftig möglich sein, Patienten mit hohem Risiko früher zu diagnostizieren und langfristig auch besser zu therapieren. Wir sehen hier einen Paradigmenwechsel. Dieser könnte insbesondere für häufige Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, des Knochen- und des Fettstoffwechsels sowie Depressionen wichtig sein“, erläuterte Prof. Dr. Dr. Dagmar Führer den Hintergrund des DFG-Schwerpunktprogramms.
Ein besonderes Merkmal von „Thyroid Trans Act“ ist die translationale Forschung. Das bedeutet, dass grundlagenwissenschaftliche Ergebnisse schon sehr bald aus dem Labor heraus und in den Kliniken zur Anwendung kommen. „Wichtig ist uns vor allem auch die Beteiligung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Hier freut es uns besonders, dass unter den jungen Wissenschaftlern bereits nach zwei Jahren ein intensiver Wissens- und Methodenaustauch sowie eine enge Zusammenarbeit stattfindet“, so Prof. Dr. Heike Biebermann.
Hintergrundinformationen zu „Thyroid Trans Act“
Im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms 1629 (SPP1629) „Thyroid Trans Act“ befassen sich Klinikärzte und Grundlagenwissenschaftler mit der Wirkung von Schilddrüsenhormonen im menschlichen Körper. Es ist das erste Konsortium zur Schilddrüsenforschung, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft eingerichtet wurde. Übergreifendes Ziel ist es, neue Konzepte zur Prävention und Therapie von Schilddrüsenhormon-abhängigen Erkrankungen zu entwickeln. Denn Schilddrüsenhormone beeinflussen den gesamten Organismus und somit das Herz, den Kreislauf oder den Stoffwechsel. Weil einige dort produzierte Hormone nicht bekannt oder ausreichend erforscht sind, ist es häufig schwierig, Krankheiten richtig zu deuten oder gar vollständig zu erkennen. Darum ist es entscheidend, neue Erkenntnisse so schnell wie möglich in die tägliche Arbeit der Ärzte zu überführen.
Folgende Institutionen sind Teil des SPP1629: Universitätsklinikum Essen, Jacobs University Bremen, Charité Universitätsmedizin Berlin, Leibniz Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP) Berlin, Universitätsmedizin Greifswald, Leibniz Institute for Age Research / Fritz Lipmann Institute Jena, Universität Leipzig, Universität zu Lübeck, Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Universität Bonn.