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08.12.2014

Vorbereitung auf den Ernstfall / LÜKEX 2015: Diesmal geht es um die Bewältigung einer schweren Sturmflut (FOTO)


Fünf Monate nach der INTERSCHUTZ 2015 im Juni in Hannover werden
die Experten für den Katastrophenschutz erneut nach Norddeutschland
blicken: Im November kommenden Jahres wird die siebente
länderübergreifende Krisenmanagementübung "LÜKEX 2015" ausgerichtet.
Nachdem im vergangenen Jahr eine durch Lebensmittel übertragene
virale Epidemie als Bedrohungslage angenommen wurde, geht es diesmal
um die Bewältigung einer sehr schweren Sturmflut an der Nordsee. Ziel
der LÜKEX-Übungen ist es, das gemeinsame Management des Bundes und
der Länder in nationalen Krisen aufgrund von außergewöhnlichen
Gefahren- und Schadenslagen auf strategischer Ebene zu optimieren.

Als eines der hauptbetroffenen Länder an der Nordseeküste wird
Niedersachsen mit den Länderpartnern Bremen, Hamburg und
Schleswig-Holstein gemeinsam die Beherrschung der Krisenlage
trainieren. Schwerpunkt sind koordinierte Maßnahmen der Krisenstäbe
auf Bundes- und Länderebene sowie der oberen und unteren
Katastrophenschutzbehörden. Die gegenseitige Unterstützung von Bund
und Ländern in der Krise, die Warnung und Information der
Bevölkerung, die Einbindung insbesondere von Betreibern kritischer
Infrastrukturen zur Aufrechterhaltung kritischer Geschäftsprozesse
gehören zu den weiteren Übungsschwerpunkten.

Durch die außergewöhnlich starke Sturmflut - so wird angenommen -
werden großflächige Überflutungen in der norddeutschen Tiefebene und
angrenzenden Gebiete drohen. Binnenhochwasser und Entwässerungsstaus
der Flüsse werden zum Teil länger anhaltende Hochwasser und
gravierende Auswirkungen auch im Hinterland verursachen. Das
küstenspezifische Szenario soll dabei um Elemente wie großflächige
Evakuierungen und Ausfall kritischer Infrastrukturen (z. B.
Verkehrsinfrastrukturen und Energieversorgung) mit Kaskadeneffekten


ins Binnenland ergänzt werden.

In einem Streifen vom Landkreis Friesland bis zum Kreis Harburg
werden die dortigen Katastrophenschutzbehörden sowie die
Polizeidirektionen Oldenburg und Lüneburg in Niedersachsen in die
Übung eingebunden. Weitere Katastrophenschutzbehörden nehmen in
kleinerem Rahmen teil. Insgesamt werden allein in Niedersachsen elf
Katastrophenschutzbehörden mit ihren Stäben in die Übung gefordert.

Neben den vier intensiv übenden Ländern werden auch
Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Thüringen, Sachsen-Anhalt und
Rheinland-Pfalz den bevorstehenden LÜKEX-Zyklus begleiten. "Die
gemeinsame Vorbereitung aller Akteure auf Katastrophen und Krisen ist
ein wichtiger Bestandteil eines funktionierenden
Gefahrenabwehrsystems", erläutert Mirko Temmler, Projektgruppenleiter
im niedersächsischen Innenministerium. "Genau wie in einer Reallage
geht es in dieser Übung darum, gemeinsam zu handeln, das Verständnis
für einander zu stärken und damit einen wichtigen Beitrag für unsere
Sicherheit zu leisten."

Schon seit Beginn dieses Jahres laufen in Niedersachsen die
Vorbereitungen mit einer vierköpfigen Projektgruppe im
Innenministerium sowie weiteren Kräften in den Partnerorganisationen
und Behörden. "Wir haben ein tolles Team zusammengestellt, das
bereits über viel Erfahrung mit solchen Übungen und auch mit der
LÜKEX-Reihe verfügt", erklärt Temmler. "Die Kollegen Jörg Bornemann
von der Polizeidirektion Osnabrück, Michael Rondé als ehemaliger stv.
Kommandeur des Landeskommandos Niedersachsen und Rainer Lange, der
als langjähriger Mitarbeiter des Katastrophenschutzreferates bereits
ein "LÜKEX-Veteran" ist, gestalten die Arbeit an dieser Übung. In dem
noch knappen Jahr bis zur Übung solle mit allen Beteiligten von der
Bundesebene bis zur Kommune, den Landesressorts, den
KRITIS-Betreibern und den Organisationen und Verbänden gemeinsam in
mehreren Workshops an der Szenariogestaltung gearbeitet werden. Am
Ende werden wir ein umfangreiches Übungsdrehbuch haben, das allen
beteiligten Krisenstäben viel abverlangen wird", ist sich der
Projektgruppenleiter sicher.



Ansprechpartnerin für die Redaktion:

Andrea Staude
Tel.: +49 511 89-31015
E-Mail: andrea.staude@messe.de

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