Informationen zum Beruf des Waldorflehrers jetzt auch auf der BIOFACH
Hamburg/Stuttgart/Nürnberg, 2. Februar 2016/CU/CMS. Ökologische Erziehung steht bei den Waldorfschulen schon von Anfang an auf dem Programm. Darauf weist der Bund der Freien Waldorfschulen (BdFWS) anlässlich seines Auftritts auf der BIOFACH vom 10. bis 13. Februar 2016 in Nürnberg hin, die als Weltleitmesse der Biobranche gilt. Zum ersten Mal ist der BdFWS in diesem Jahr auf der Messe vertreten, um unter anderem noch mehr Menschen für den Beruf des Waldorflehrers zu begeistern. Eine Veranstaltung auf der Messe widmet sich der ökologischen Erziehung in Verbindung mit der Waldorfpädagogik. Nach dem Lehrplan der Waldorfschule sollen die Kinder und Jugendlichen schon früh ein anschauliches Erfahrungswissen über die Natur, ihre Rhythmen und ihre Komplexität erwerben. Durch praktische Tätigkeiten z.B. im Rahmen des Gartenbauunterrichts können die SchülerInnen ein Verständnis für Naturzusammenhänge entwickeln, dazu gehören Bodenpflege, Pflanzenzucht, Kompostherstellung und die Arbeit mit Tieren. In vielen Waldorfschulen finden sich auch Bienenvölker im Schulgarten. „Bis 2019 soll jede Waldorfschule einen eigenen Bienenstock auf ihrem Gelände beherbergen oder in der Nachbarschaft dessen Pflege übernehmen“, erklärt Henning Kullak-Ublick, Vorstandsmitglied im BdFWS, das Ziel des Projektteams „2019: 100 Jahre Waldorfpädagogik“.
Im Unterricht erleben die Schüler durch ihr Tun den Weg vom Samenkorn bis hin zum selbst gebackenen Brot: Das Vorbereiten des Bodens, das Pflügen, die Aussaat sowie Dreschen und Mahlen nach der Ernte. Das bewusste Erleben des Jahreslaufs mit den verschiedenen Jahreszeiten wirke zudem harmonisierend auf das Seelenleben der Kinder und Jugendlichen. Die regelmäßige Arbeit mit landwirtschaftlichen Haustieren wie Bienen oder Schafen regt Verantwortungsgefühl und den Willen zum Durchhalten an. „Wie wichtig solche praktischen Tätigkeiten für die Entwicklung der Sinne und des Denkens sind, zeigen die Ergebnisse der modernen Hirnforschung“, erläutert Kullak-Ublick.
Durch die Vorstellung dieses waldorfpädagogischen Ansatzes auf der BIOFACH möchte der BdFWS ökologisch interessierte junge Menschen auf den Beruf des Waldorflehrers hinweisen. Kurzfilme zu den Themen „Ökologische Erziehung an Waldorfschulen“ und „Waldorflehrer werden“ bieten lebendige Bilder aus dem Unterricht und interessante GesprächspartnerInnen zum Thema.
Eine zweite Veranstaltung des BdFWS auf der BIOFACH mit Prof. Paula Bleckmann von der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter bei Bonn befasst sich mit dem Thema „Medienmündigkeit“. Sie setzt ein breites Fundament an Lebenserfahrungen voraus, die nicht im direkten Kontakt mit Medien erworben werden können. Deshalb unterscheidet die Waldorfpädagogik eine direkte Medienpädagogik, die dem Verständnis und der sinnvollen Nutzung der Gerätetechniken dient, von einer indirekten Medienpädagogik, die vor allem die menschlichen Kompetenzen stärkt, um im Medienalter zu bestehen.