FIR auf CeBIT 2017: Digitalisierte Logistik geht live
Aachen, 16.01.2017. Wenn die Sondershow Digitalisierung live in Halle 5 der kommenden CeBIT (20. – 24. März 2017) erstmals an den Start geht, präsentiert am Stand C36 das FIR an der RWTH Aachen seinen neuen Logistik-Demonstrator. Dieser zeigt die vertikale und horizontale Vernetzung verschiedener Systeme über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. Das FIR antwortet mit dem Demonstrator auf die wichtigsten Anforderungen von Unternehmen, die im Arbeitsalltag mit Schnittstellenproblemen, fehlerhaften Rückmeldungen und mangelhafter Datenqualität zu kämpfen haben. Eine heterogene Systemlandschaft mit zahlreichen Medienbrüchen und manuellen Teilprozessen führt zu fehler- oder lückenhaftem Wissen über den Auftragsfortschritt. Unwirtschaftliche Prozesse, mangelnde Liefertreue und unzufriedene Kunden sind die Folge. Der Logistik-Demonstrator zeigt, wie das FIR mit anwendungsorientierter Forschung Unternehmen bei der Bewältigung dieser Herausforderungen unterstützt: In Echtzeit zu wissen, wo sich ein Auftrag innerhalb der Wertschöpfungskette befindet und bei ungeplanten Ereignissen, etwa Verzögerungen in der Produktion oder beim Transport, entsprechend reagieren zu können, definiert das FIR als High-Resolution-Supply-Chain-Management. Dies stellt den nächsten Schritt in Richtung Industrie 4.0 und damit einer intelligenten Systemvernetzung dar.
Ausgangspunkt des Logistik-Demonstrators bildet die Qualicision-Technologie der PSI Logistics GmbH, die auf Grundlage verschiedener Leistungskennzahlen, Key-Performance-Indicators (KPIs), die Sequenzplanung der eingehenden Fertigungsaufträge übernimmt. Über EDI-Schnittstellen der myOpenFactory Software GmbH werden Auftragsdaten standardisiert versendet, was die horizontale Integration entlang der Supply-Chain über vier Unternehmen mit vier unterschiedlichen ERP-Systemen ermöglicht. Das jeweils beauftragte Produkt wird von „Fabrik“ zu „Fabrik“, von Arbeitsgang zu Arbeitsgang weitertransportiert, bearbeitet und die erfassten Daten in Echtzeit übermittelt. Die gesamte Auftragsverfolgung wird dabei zusätzlich im angeschlossenen Transport-Management-System der PSI (PSItms) überwacht.
In den Demonstrator ist zudem die Real-Time-Location-System-Technologie von Ubisense integriert, die auch in der Produktionshalle der e.GO Mobile AG in Aachen installiert ist. Sie erfasst den Aufenthaltsort sowie den Auftragsstatus eines Werkstücks in Echtzeit und meldet diese Informationen automatisiert ins ERP-System zurück. Über entsprechende Sensoren können so jederzeit Warenein- und
-ausgang sowie Montagezeiten rückverfolgt werden. Daraus werden Prozesszeiten in Form von Liege-, Bearbeitungs- und Transportzeiten abgeleitet, welche unter anderem zur Nachkalkulation verwendet werden können und so zur vollständigen Transparenz aller Fertigungsaufträge führen.