Während eines Webinars ist Ihnen sicher schon einmal aufgefallen, dass die Fragedynamik eine völlig andere ist als bei einer Präsenzveranstaltung.
Bei einem Kongress mit 500 Teilnehmern melden sich auf die abschließende Frage, ob es noch Fragen gibt, im Regelfall nur zwei bis drei Teilnehmer zu Wort. Dies liegt unter anderem daran, dass es vielen Besuchern unangenehm ist, vor allen Anwesenden aufzustehen und eine Frage zu stellen.
Im interaktiven Umfeld eines Webinars verhält sich dies vollkommen anders. Wolfgang Muffat – Geschäftsführer von webinarfabrik gibt zwei Beispiele aus der Praxis: Bei einer Veranstaltung der webinarfabrik zum Thema »Verkaufen«, an der 434 Interessenten teilnahmen, wurden 83 Fragen gestellt. Zu einem Rechtsthema mit 389 Teilnehmern gab es sogar 135 Fragen.
Weshalb so viele Fragen?
Zum einen beweist diese Fragedynamik ernsthaftes Interesse am Inhalt, wohingegen die Teilnahme an einer Präsenzveranstaltung aus unterschiedlichen Anlässen erfolgen kann. Der Besucher möchte sehen und gesehen werden, den persönlichen Meinungsaustausch pflegen oder einfach nur in den Genuss eines Buffets kommen.
Bei einem Webinar gibt es nur einen Grund für die Teilnahme – weil man am Thema interessiert ist.
Des Weiteren besteht bei einer Präsenzveranstaltung kaum die Möglichkeit, den laufenden Vortrag zu unterbrechen. Der Zuschauer müsste sich eventuelle Fragen aufschreiben oder merken, wobei es vorkommen kann, dass er diese gegen Ende der Veranstaltung bereits wieder vergessen hat. Zudem haben viele Teilnehmer Bedenken, vor dem anwesenden Publikum negativ durch fehlende Fachkenntnis aufzufallen und ziehen es deshalb vor, ihre Fragen gar nicht erst zu stellen. Demgegenüber wird der Zuhörer bei einem Online-Event nicht gesehen, sieht selbst niemanden und es fällt viel leichter, die eine oder andere Frage einzubringen.
Vom Monolog zum Dialog
Einige Kunden der webinarfabrik äußern Bedenken, ob Fragen Indizien für eine unvollständige Präsentation der Inhalte sein können. Darüber hinaus ist das Beantworten von Fragen mit erhöhtem Arbeitsaufwand verbunden. Doch solche Zweifel sind nicht angebracht. Im Gegenteil liegt genau hier die Chance, mit den Beteiligten ins Gespräch zu kommen und aus dem Monolog einen Dialog zu machen. Zudem zeugt jede Frage von Interesse und der Teilnehmer wird mindestens so lange aufmerksam zuhören, bis seine Frage beantwortet ist.
Ein für den Referenten überaus bedeutsamer Aspekt ist die damit verbundene Kompetenzzuschreibung, denn der Zuhörer wird nur dann eine Frage stellen, wenn er erwartet, eine qualifizierte Antwort zu bekommen. Durch eine professionelle Beantwortung können Sie mit Ihrer Fachkenntnis überzeugen, so dass Ihnen gegen Ende des Vortrags eine noch höhere Kompetenz zuerkannt wird als zu Beginn.
Nutzen Sie Fragencluster
Die Möglichkeit, Fragencluster auszuwerten, hebt Wolfgang Muffat besonders hervor. Fragen werden üblicherweise nicht innerhalb einer öffentlichen Chat-Funktion gestellt, sondern über ein spezielles Modul, in dem jeder Teilnehmer nur seine eigenen Kommentare sehen kann.
Dies führt oft dazu, dass mehrere Zuhörer ähnliche oder sogar die gleiche Frage stellen. So können Sie als Veranstalter des Webinars sehr gut verfolgen, wie wichtig die einzelnen Themenaspekte für Ihre Teilnehmer sind. Mehr Fragen bedeutet auch mehr Interesse.
Nach dem Webinar können Sie eine entsprechende FAQ-Liste zur Verfügung stellen oder einen weiteren Vortrag planen, der ausführlich und gezielt auf die am häufigsten nachgefragten Punkte eingeht.
Der richtige Umgang mit „zu vielen“ Fragen
Oftmals reicht die ursprünglich angesetzte Vortragsdauer nicht für das Beantworten aller Fragen aus. Mit dieser Herausforderung kann auf unterschiedliche Weise umgegangen werden. Eine Möglichkeit besteht darin, so lange online zu bleiben, bis alle Fragen abgearbeitet sind. Für den Zuhörer ist dies einerseits interessant, da er sicher sein kann, in jedem Fall an die Reihe zu kommen. Andererseits ist die Gesamtdauer im Vorhinein nur schwer zu planen, und während der Referent gern ausführlich auf alle Fragen eingeht, haben einige Teilnehmer nicht so viel Zeit und klinken sich vorzeitig aus.
Eine zweite Option ist das »first come, first served« Prinzip. Hier werden innerhalb des verfügbaren Zeitrahmens diejenigen Fragen beantwortet, die zuerst eingegangen sind. Zwar bleiben einige Fragen zunächst offen, dafür können Sie die entsprechenden Themen einige Tage später in einem Anschluss-Webinar erneut aufgreifen. Mit dieser Herangehensweise motivieren Sie Ihre Zuhörer zur Teilnahme an einer Folgeveranstaltung, in deren Rahmen die gleichen Fragen nochmals gestellt werden können.
Tipp: Nutzen Sie zusätzliche Kommunikationswege
Als besonders nachhaltig hat sich das Angebot einer direkten Kontaktaufnahme erwiesen. Ermöglichen Sie dem Zuhörer, im Anschluss an den Vortrag anzurufen oder eine E-Mail zu schreiben. So bleiben Sie nach der Veranstaltung im Dialog mit Ihren Teilnehmern und können auch Fragen beantworten, die erst nach Ende des Vortrags auftreten. Eventuell ergibt sich daraus ein individuelles Beratungsgespräch oder sogar das Potential für einen zukünftigen Auftrag.
Wolfgang Muffat empfiehlt jedenfalls alle relevanten Fragen in einer FAQ-Liste zusammenzufassen und auf Ihrer Webpage zu publizieren. Hierzu gehören diejenigen Fragen, die bereits während des Vortrags beantwortet wurden. Mit dieser Form der Nachbereitung bleiben Sie in Kontakt und sprechen auch Teilnehmer an, die nicht live dabei waren, sondern sich später die Aufzeichnung anschauen. Auf diese Weise können Sie mit der Zeit eine Wissensdatenbank aufbauen und neue Interessenten auf sich aufmerksam machen, die gezielt nach der Antwort auf die eine oder andere Frage suchen. Daraus ergibt sich wiederum die Perspektive, Ihre Teilnehmerbasis für zukünftige Veranstaltungen zu erweitern.
Fazit: Fragen sind wertvoll
Mit der richtigen Strategie erhalten Sie aus vielen Fragen einen interessanten Mehrwert. Bieten Sie Ihren Teilnehmern einen einfachen Weg, ihre Fragen während des Webinars zu platzieren und animieren Sie dazu, möglichst viele Fragen zu stellen. Im folgenden Video finden Sie das komplette Interview mit weiteren Informationen.
Seien Sie versichert: Fragen lohnen sich und sind ein echter Gewinn für Ihre Veranstaltung.
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Firma: Webinarfabrik
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Ansprechpartner: Wolfgang Muffat
Stadt: Wien
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