CMS Berlin 2017: "Bahn und Reinigung gehören zusammen" (FOTO)
Mobility Cleaning Circle führte Vertreter der internationalen
Bahnindustrie und der Reinigungsbranche zum Austausch nach Berlin
Klarer als Dieter Kienle von der Stuttgarter Straßenbahn AG konnte
man es nicht ausdrücken: "Bahn und Reinigung gehören zusammen", sagte
er am Rande des ersten Mobility Cleaning Circle auf der CMS Berlin
2017 (19.-22.9.). Und deshalb sei es eine sehr gute Idee, beide
Segmente verschiedener Branchen zusammen zu bringen. Etwa 80
Vertreter der Bahn- und Reinigungsbranche waren der Einladung der
Messe Berlin am 21. September gefolgt, darunter Interessenten aus
Deutschland, Italien, Korea, Neuseeland, Niederlande, Ukraine, Ungarn
und Russland.
Symbiose aus zweifachem Branchen-Know how
Der Mobility Cleaning Circle ist eine Gemeinschaftsveranstaltung
der Verkehrstechnikmesse InnoTrans und der Reinigungsfachmesse CMS
Berlin, die abwechselnd in zweijährigem Turnus in Berlin stattfinden.
Fachleute der Bahnen aus aller Welt waren eingeladen, sich auf der
CMS 2017 einen kompletten Marktüberblick über die unterschiedlichsten
Reinigungsmaschinen und Reinigungsmittel zu verschaffen, die die
Cleaning-Industrie den Bahnen für die speziellen Einsatzbereiche
bietet. Da das Segment "Cleaning" auf der Weltleitmesse InnoTrans
nicht in dieser Vielfalt wie auf der Reinigungsfachmesse CMS
ausgeprägt ist, stieß das neue Veranstaltungsformat auf große
Resonanz bei der Bahnindustrie.
Begrüßt wurden die Gäste aus dem In- und Ausland von Matthias
Steckmann, Geschäftsbereichsleiter der Messe Berlin GmbH, sowie den
Repräsentanten der CMS-Trägerverbände: Hans Ziegle, stellvertretender
Bundesinnungsmeister des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV), Werner
Schulze, Vorsitzender des Fachbereiches Gebäudereinigung im
Industrieverband Hygiene und Oberflächenschutz für industrielle und
institutionelle Anwendung (IHO) sowie Markus Asch, Vorsitzender des
Fachverbands Reinigungssysteme im Verband Deutscher Maschinen- und
Anlagenbau (VDMA).
Markus Asch begrüßte als Vertreter der
Reinigungsmaschinen-Hersteller das neue Format. "Es ist gut, wenn wir
noch weiter aufeinander zugehen und deutlich machen können, wie wir
mit neuer Technologie und digitalisierten Lösungen einen Beitrag
leisten, Arbeitsprozesse in Zügen und Bussen produktiver zu
gestalten." Den Gästen brannten viele Probleme unter den Nägeln, etwa
der Umstand, dass die Innenreinigung von Zügen bislang nur schwer
rationalisierbar ist. "Wir können zwar mit Maschinen aller Art die
Fahrzeuge von außen reinigen, aber innen hapert es oft noch", sagte
Murray Gate, Manager für Flottenperformance der neuseeländischen
Tochter des Transdev-Konzerns. "Deshalb ist so ein Treffen gut, weil
es den Kontakt mit Kollegen, aber auch mit der Industrie ermöglicht
und wir herausfinden können, wie andere unsere Probleme lösen."
Messerundgang mit Graffiti-Entfernung am DB-Zug
Höhepunkt des Treffens war ein Rundgang, bei dem zunächst die DB
Services GmbH die professionelle Reinigung eines Zuges von Graffiti
demonstrierte. Es handelte sich um den Triebwagen des "Kulturzugs",
der an Wochenenden zwischen Berlin und Breslau pendelt und deshalb
für die Dauer der CMS auf dem Berliner Messegelände abgestellt werden
konnte. Der Mobilitätskonzern ist eines der am meisten von Graffiti
betroffenen Unternehmen Deutschlands. Pro Jahr müssen nach
Bahnangaben rund 350.000 Quadratmeter Fläche - das entspricht etwa 50
Fußballfeldern - an Zügen der DB AG und ihrer Tochterunternehmen von
Schmierereien gereinigt werden.
Da reicht nicht einfach ein Arbeitsgang. Der Entferner muss als
Paste oder Flüssigkeit aufgetragen werden, verbindet sich mit den
Farben, erste Farbfelder lösen sich, die schmierige Paste wird
entfernt, und mit einer besonderen Chemikalie werden die Reste
neutralisiert, damit sie nicht den Lack angreifen. Betroffen sind
nicht nur glatte Flächen, sondern auch Rillen, Nuten, Dichtungen aus
Gummi oder Glasflächen, die teilweise einer Sonderbehandlung
bedürfen. Gegebenenfalls stellen die Reiniger noch mit einem
Lackpflegemittel sicher, dass der Zug wieder fast wie neu glänzt.
Zugleich achten sie darauf, dass der Boden, auf den das
Sprühfarbe-Lackentferner-Gemisch tropft, gegen Verunreinigungen
geschützt ist.
Wie international das Problem ist, schilderte Gate: "Es gibt eine
weltweite Sprayer-Community, deren Mitglieder sich gegenseitig
Empfehlungen geben, wo man Züge besprühen kann. Und die reisen und
sprühen dann auf der ganzen Welt um die Wette." Joost van der Bijl
von NedTrain, der für Wartung und Reparatur des Rollmaterials
zuständigen Tochter der Niederländischen Staatsbahnen, wagte einen
Blick in die Zukunft: "Mit Nanotechnologie müsste es möglich sein,
die Oberflächen so zu präparieren, dass die Farbe der Sprayer gar
nicht an ihnen haftet, sondern sofort abläuft."
Reinigungsbranche hält Lösungen parat
Anschließend ging es zu den Herstellern auf der CMS 2017, die
Technik und Chemie zur Reinigung von Fahr-, aber auch Flugzeugen
vorstellten. "Die Innenreinigung ist eine große Herausforderung",
sagte van der Bijl. "Wir haben nur wenig Zeit, wenig Wasser, oft
keinen Strom und wenig Platz im Innenraum. Deshalb ist die
Automatisierung der Innenreinigung so schwierig."
Dazu passte, dass gleich die erste Rundgangs-Station, Diversey
Deutschland GmbH & Co. OHG, einen handlichen Gürtel präsentierte, in
dessen Taschen sich Reinigungswerkzeug ebenso wie Sprühflaschen für
Reinigungsmittel unterbringen lassen. Auch der Industriestaubsauger
der Marke TASKI überzeugte durch seine universelle Verwendbarkeit.
Columbus Reinigungsmaschinen demonstrierte seine Leistungsfähigkeit
bei Produkten für alles, worauf die Kunden laufen oder sitzen, wie
zum Beispiel Rolltreppen oder Sitzpolster. Bei Dr. Schnell Chemie
erhielten die Kunden einen Überblick über die passenden
Reinigungsmittel, Schneidereit GmbH präsentierte seine
Waschmaschinen-Systemlösungen, und SCA Hygiene Produkts AfH Sales
GmbH stellte seine Marke TORK in den Vordergrund, die unter anderem
Papierspender aller Art herstellt.
"Ganz hoch einzuschätzen" sei die Organisation dieses Treffens,
sagte Stanislav Zotin von den Russischen Eisenbahnen. Es biete ihm
und seinen Kollegen die Möglichkeit, auf die Bedürfnisse seines
Berufsfeldes zugeschnittene Firmen, Maschinen und Reinigungsmittel
kennenzulernen. Auch van der Bijl lobte, dass es so möglich sei,
nicht nur die Vertreter der Industrie zu treffen, sondern die
Marktentwicklungen zu verfolgen. Das sei im Alltagsgeschäft nicht
gründlich möglich.
Diese Presse-Information finden Sie auch im Internet:
www.cms-berlin.de
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