Aufsichtsrat: Wie kommt frau rein und vor allem - wie bleibt sie drin?
FIM e. V. im Panel-Gespräch mit erfolgreichen weiblichen Aufsichtsräten.
2017 feiert FIM e.V. das dreissigjährige Bestehen, aus diesem Anlass findet am 26.10. in der Börse Stuttgart eine hochkarätige Veranstaltung statt. Frauenförderung, Quote, Gender Diversity - für einige fast schon Unwörter. Wie sieht die Praxis aus?
Die Vereinigung für Frauen im Management (FIM e. V.) tritt nunmehr seit 30 Jahren für die Interessen von Frauen in Führungsverantwortung ein. Sie lässt Frauen aus dem Nähkästchen plaudern. Zusammen mit vielen anderen Initiativen und politischer Unterstützung im Einsatz für Chancengleichheit und Mixed Leadership wurde in den vergangenen Jahrzehnten schon viel erreicht. Frauen sind heute in maßgeblichen Führungs- und Managementfunktionen sehr viel stärker vertreten und haben eine gewichtige Stimme.
Insbesondere in den Vorstands- und Aufsichtsratspositionen sind sie demgegenüber aber immer noch deutlich unterrepräsentiert. Zwar liest frau fast täglich von Unternehmensquoten und Diversityzielen in der Presse, die Listen mit geeigneten Frauen sind gut gefüllt und zahlreiche Personalberater zeigen sich bei der Vermittlung solcher Positionen sehr aktiv - dies scheint jedoch nur wenig messbare Wirkung zu haben.
Und haben es erfolgreiche Frauen doch einmal geschafft, eine Aufsichtsratsfunktion zu erlangen, stehen sie nach erfolgreicher Benennung häufig vor der Herausforderung, die Funktion auch langfristig halten zu können. Die Gründe dafür sind vielfältig.
Um diese Gründe näher zu beleuchten, wird die FIM Regionalgruppe Stuttgart im Rahmen einer Paneldiskussion Erfahrungsberichte mit Aufsichtsrätinnen austauschen, die ein Mandat erhalten haben und dieses immer noch erfolgreich ausüben. Wir werden erörtern, wie eine Nominierung für den Aufsichtsrat gelingen kann und welche Erfolgsfaktoren für die Behauptung im Amt entscheidend sind.
Zur Anmeldung verwenden Sie bitte folgenden Link:
Anmeldung: FIM im Gespräch mit weiblichen Aufsichtsräten
Auf dem Podium erwarten wir:
• Frau Dr. Birgit Buschmann, Leiterin des Referats Wirtschaft und Gleichstellung im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg
• Frau Essimari Kairisto, Unternehmensberaterin – Aufsichtsrätin bei Freudenberg SE
• Frau Bettina Kies-Hartmann, Senior Referentin Stab und Prozesse in der IT, LBBW Landesbank Baden-Württemberg – Aufsichtsrätin bei der BVV Berlin, Versicherungsverein des Bankgewerbes a. G., Aufsichtsrätin bei der LBBW
• Frau Sibylle Laurischk, Rechtsanwältin – Mitglied im Deutschen Juristinnenbund e.V., ehemaliges Mitglied des Deutschen Bundestages
• Frau Christine Regitz, Vice President User Experience SAP SE - Mitglied in folgenden Ausschüssen des Aufsichtsrats der SAP SE: Technologie- und Strategieausschuss (stellv. Vorsitz), Ausschuss für Mitarbeiter- und Organisationsangelegenheiten
• Frau Prof. Dr. -Ing. Corinna Salander, Professur für Schienenfahrzeugtechnik, Institut für Maschinenbauelemente (IMA) an der Universität Stuttgart – Aufsichtsrätin bei Bombardier Deutschland GmbH
• Frau Stefanie Schneider, Landesmediendirektorin Baden-Württemberg, stellvertretende Intendantin des SWR – Aufsichtsrätin bei der MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg mb
Im Publikum erwarten wir auch den FIM Bundesvorstand. Moderiert wird die Paneldiskussion von Karin Bacher, selbstständige Unternehmerin.
Wann: Donnerstag, 26.10.2017 - Einlass 19:00 Uhr
Wo: Boerse Stuttgart, Börsenstraße 4, 70174 Stuttgart
Wegbeschreibung in Google Maps
Zur Anmeldung verwenden Sie bitte folgenden Link:
Anmeldung: FIM im Gespräch mit weiblichen Aufsichtsräten (www.fim.de)
Kurzprofile der Teilnehmerinnen:
Unsere Podiumsleiterin:
Karin Bacher, Expertin für den Wandel in der Arbeitswelt und in der Führung. Ein Wirtschaftsmagazin titelte das Interview mit Karin Bacher so: "Die Patriarchen haben ausgedient". Der Artikel handelt vom Kulturwandel in den Führungsetagen. Mutig, provozierend und fundiert sind die Keynotes oder Moderationen von der Management-Beraterin mit Sinn für Humor. Sie hält ihr Publikum in Bann und weiß auf jede Frage eine Antwort. Besonders wenn es um die Themen rund um Veränderungsprozesse, daraus resultierende Marketingkonzepte und Führungsthemen geht - ihre Kernkompetenzen. Die Diplom-Betriebswirtin hat ihr Handwerk in der Praxis gelernt - als Managerin in internationalen Unternehmen. Seit einigen Jahren leitet sie erfolgreich ihr eigenes. Ständiger Wandel begleitet ihr ganzes Berufsleben: Umstrukturierungen, Merger, neue Vorstände, Generationswechsel, veränderte Marktsituationen, Einführung neuer IT - heute die Digitalisierung und Globalisierung.
Unsere Podiumsteilnehmerinnen, Kurzprofile:
Dr. Birgit Buschmann, Leiterin des Referats Wirtschaft und Gleichstellung, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau studierte Physik, Geschichte, Volkswirtschaftslehre und promovierte an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Nach Tätigkeiten bei der Daimler AG, war sie 1994-98 in der Gründungs- und Mittelstandsförderung im Landesgewerbeamt Baden-Württemberg beschäftigt, 1999/2000 als Geschäftsführerin der Enquetekommission Mittelstand im Landtag Baden-Württemberg, 2001-2003 als Geschäftsführerin des Instituts für Mittelstandsforschung der Universität Mannheim. Seit 2004 arbeitete sie im Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg in den Bereichen Innovations-, Wirtschafts- und Standortpolitik; seit 3/2010 als Leiterin des Referats Wirtschaft und Gleichstellung (früher: Frau, Wirtschaft und Technik). Sie war zudem ehrenamtlich in verschiedenen Fachverbänden tätig (Vorstand Deutsches Gründerinnen Forum e.V., Vorstand Verband Deutscher Gründungsinitiativen e.V., Aufsichtsratsmitglied Deutsches Mikrofinanz Institut).
Essimari Kairisto wurde 1966 in Rymättylä, Finnland geboren. Sie begann 1993 in Deutschland ihre berufliche Karriere bei der Treuhandanstalt. Nach diversen Stationen als kaufmännische Leiterin, Geschäftsführerin, CFO, Finanzvorstand sowie als Aufsichtsratsmitglied bei namhaften Konzernen wie Schlumberger, RWE, Sasol und Hochtief berät Frau Kairisto heute mittelständische Unternehmen in Transformationsprozessen und ist ebenso als Rednerin für Fachthemen tätig. Darüber hinaus ist Frau Kairisto Mitglied des Aufsichtsrates, des Gesellschafterausschusses und des Prüfungsausschusses bei Freudenberg, ein Unternehmen mit 7,5 Mrd. € Umsatz und 40.000 Mitarbeitern an 500 Standorten weltweit.
Bettina Kies-Kartmann wurde 1959 in Stuttgart geboren und ist ausgebildete Bankkauffrau und Betriebswirtin VWA. Ihr beruflicher Werdegang begann 1983 bei der Württembergischen Handelsbank in Stuttgart in der Kundenberatung zu mittelfristigen Geldanlagen. Nach der Geburt ihrer Tochter und einem Wechsel zu der Baden-Württembergischen Bank AG und diversen Stationen im Bereich IT/Prozesse ist Frau Kies-Hartmann seit 2014 Senior Referentin Stab und Prozesse in der IT. Sie engagiert sich darüber hinaus als Personalrätin für die Belange der Arbeitnehmer. Frau Kies-Hartmann ist seit 2006 Beschäftigtenvertreterin im Aufsichtsrat des BVV Berlin, Versicherungsverein des Bankgewerbes a.G., Deutschlands größte Pensionskasse, seit 2009 gewählte Beschäftigtenvertreterin im Verwaltungsrat der LBBW und seit 2010 wiederholt Beschäftigtenvertreterin im Aufsichtsrat der LBBW.
Sibylle Laurischk hat ihr Jurastudium in Heidelberg absolviert, welches sie 1981 mit dem zweiten Staatsexamen abgeschlossen hat. Nach 3 Jahren bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG ist sie seit 1985 bis heute in eigener Kanzlei in Offenburg tätig als Fachanwältin für Familienrecht. Nach der eigenen Scheidung hat sie 3 Kinder allein erzogen. Sie war von 2002 bis 2013 Mitglied des Deutschen Bundestages, wo sie von 2009 bis 2013 Vorsitzende des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend war. Sie ist Mitinitiatorin der Berliner Erklärung.
Christine Regitz ist Vice President User Experience in der Anwendungsentwicklung der SAP SE. Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre und Physik an der Universität des Saarlandes und der Universita Degli Studi Bari (Italien) nahm sie eine Beratertätigkeit bei der IDS Prof. Scheer auf. 1994 wechselte sie zur DACOS Software GmbH, die zu diesem Zeitpunkt von der SAP übernommen wurde. Nach kurzer Zeit in der Beratung wechselte sie in die Anwendungsentwicklung der SAP und ist dort seitdem in unterschiedlichen Aufgaben und Funktionen tätig. Ihre Schwerpunkte lagen in den Bereichen Manufacturing Industries und Transportation Management sowie in Industrielösungen für Retail/Consumer Industries und Energy Management. Zurzeit ist sie in zentraler Funktion für SAP Fiori und SAP Cloud Platform im Bereich der Industry Cloud Lösungen verantwortlich. Sie ist Mitglied des Aufsichtsrats der SAP SE und hier insbesondere in den Ausschüssen für Mitarbeiter- und Organisationsangelegenheiten sowie Technologie- und Strategie, hier auch als stellvertretende Ausschuss-Vorsitzende. Christine Regitz ist Mitgründerin des Business Women’s Network der SAP und hat eine Ausbildung als Business Coach und Mediatorin. Ehrenamtlich ist sie Vizepräsidentin der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI), Mitglied im erweiterten Vorstand des Bitkom Fachausschusses „Frauen in der ITK“ und des High-Level Advisory Committee des European Centre for Women and Technology (ECWT). Darüber hinaus ist sie Mitglied des Kuratoriums der Steinbeis-Stiftung und des Kuratoriums des Deutschen Museums.
Prof. Dr.-Ing. Corinna Salander ist europaweit die erste Frau auf einem Universitätslehrstuhl für Eisenbahntechnologie. Der Türöffner zur Eisenbahnbranche war für sie ihre Doktorarbeit über einen Algorithmus zur Berechnung von elektromagnetischen Feldern in Eisenbahnfahrzeugen. Die promovierte Physikerin und Mutter dreier Kinder arbeitete zunächst für die Deutsche Bahn, dann vier Jahre für die Europäische Eisenbahnagentur der EU Kommission und schließlich beim Fahrzeughersteller Bombardier. Sie übernahm während dieser Jahre Management- und Führungsaufgaben in unterschiedlichen Bereichen, beispielsweise im Safety Management und in der Fahrzeugzulassung. Im November 2014 wurde Salander auf die Professur für Schienenfahrzeugtechnik an der Universität Stuttgart berufen. Seit dieser Zeit ist sie auch Mitglied des Aufsichtsrates der Bombardier Deutschland GmbH. Ehrenamtlich unterstützt sie außerdem junge Frauen in verschiedenen Mentoring-Programmen: Soroptimist Deutschland und FeelScience, dem Doktorandinnen-Mentoring-Programm an der Uni Stuttgart.
Stefanie Schneider wurde 1961 in Sindelfingen geboren und studierte an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen Romanistik und Germanistik. 1988 schloss sie ihr Studium mit dem Magister Artium ab. Nach diversen Stationen bei verschiedenen Privatsendern kam Schneider 1991 zum damaligen Südwestfunk, wo sie bei SWF1 im Landesstudio Tübingen arbeitete. Im Jahr 2005 wurde Stefanie Schneider Programmmanagerin bei SWR4 Baden-Württemberg und 2007 Programmchefin des Hörfunklandesprogramms, dem meistgehörten Landesprogramm in Baden-Württemberg. Sie wechselte 2011 als Leiterin der Strategischen Unternehmensentwicklung zum SWR und ist heute Landessenderdirektorin Baden-Württemberg und stellvertretende Intendantin. Außerhalb des SWR arbeitet Stefanie Schneider seit fast 30 Jahren bei den Französischen Filmtagen Tübingen mit, wo sie von 1992 bis 2003 Festivalleiterin war.