Leseprobe aus „SCHATTENGLÜCK - BIJELA KUĆA“ von Renate Zawrel
Heute war Amelys letzter Arbeitstag für diese Woche. Die Mailbox hatte sie bewusst nicht abgehört. Sie konnte sich denken, was sie dort zu hören bekäme. Heute war Amelys letzter Arbeitstag für diese Woche. Die Mailbox hatte sie bewusst nicht abgehört. Sie konnte sich denken, was sie dort zu hören bekäme.
Marianne, die sich am Abend zuvor aus ihrem Urlaub zurückgemeldet hatte, meinte überdies, dass sie ab nun Telefonate oder Nachrichten mit abhören und SMS lesen wolle. Je mehr sie gegen IHN in der Hand habe, desto besser.
Gemeinsam mit einer ihrer Kolleginnen hastete Amely zum Parkplatz. Am letzten Arbeitstag fuhr sie gewöhnlich mit dem Auto zur Arbeit, um auf dem Heimweg Einkäufe erledigen zu können. Es war bitterkalt und sie sorgte sich um den Motor ihres Vehikels, der nicht mehr der lauffreudigste war.
Renate Zawrel: "Schattenglück: Bijela ku´ca" (Karina Verlag, 2016)Hinter der Hecke erwartete sie ein Schock ohnegleichen. Sie erstarrte in der Bewegung; auch die Kollegin schlug sich entsetzt die Hand vor den Mund: Dort stand ein reifenloses, ehemals weißes Auto, besprayt mit ordinären Sprüchen.
Amely liefen die Tränen übers Gesicht. Wie ein Häufchen Elend stand sie vor dem zerstörten Wagen.
Tröstend nahm die mitfühlende Kollegin sie in den Arm. „Soll ich dich irgendwohin mitnehmen? Vielleicht holen wir deinen Zug noch ein, dass du wenigstens nach Hause kommst“, bot sie an, die nicht einmal entfernt ahnte, dass der Dreckskerl, der sich hier ausgetobt hatte, Amelys Mann gewesen war.
„Danke … aber … ich weiß mir schon … zu helfen“, wehrte Amely schluchzend ab.
„Soll ich mit dir warten?“ Die Arbeitskollegin wollte die völlig Aufgelöste nicht einfach stehenlassen.
„Nein … fahr … nur“, stieß Amely tränenerstickt heraus. Zitternd wählte sie Mariannes Nummer.
Die Kollegin warf einen letzten nachdenklichen Blick rundum, stieg letztlich in ihr eigenes Auto und machte sich mit gemischten Gefühlen auf den Heimweg.
Marianne wusste sofort, dass etwas nicht stimmte, als sie nur lautes Schluchzen hörte. „Was ist los?“, rief sie mehrmals und machte sich auf die Wort-Fragmente ‚Auto … hin … keine Reifen … Spray’ einen eigenen Reim: ER hatte den Brief erhalten und daraufhin Amelys Auto demoliert.
„Ich komme, so schnell ich kann“, versprach sie und war schon mit der Jacke zu ihrem Wagen unterwegs. „Geh einstweilen ins ‚Schokohäubchen’ und kauf dir eine heiße Schokolade. Von dort hole ich dich ab.“
Die Digitalkamera hatte sie vorsorglich gleich geschnappt, um Beweisfotos zu schießen. Während sie sich durch den abendlichen Verkehr schlängelte, murmelte sie bitterböse: „Das war ein großer Fehler, mein Herr.“ ...
Quelle: http://www.spass-und-lernen.com/buchblog_199
Buchbeschreibung:
Amely lebt in einer von Gewalt dominierten Beziehung. Die daraus resultierenden Selbstzweifel münden in Resignation … Die junge Frau und Mutter eines Sohnes gibt sich selbst die Schuld für alles, was ihr Dasein zur Hölle macht.
Es bedarf eines einschneidenden Erlebnisses und einer gehörigen Portion Mut, sich aus diesem Kapitel ihres Lebens zu befreien und einen Neustart zu wagen.
Mehr über die Autorin unter:
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Britta Kummer ist Autorin. Sie schreibt Kinder-, Jugend- und Kochbücher, wurde in Hagen geboren und wohnt heute in Ennepetal.
Zusätzlich gibt es auch zwei Bücher zum Thema MS. Diese sind aber keine Fachbücher über die Krankheit MS (Multiple Sklerose), sondern die MS-Geschichte der Autorin.
Ihr Buch „Willkommen zu Hause, Amy" wurde im Januar 2016 mit dem Daisy Book Award ausgezeichnet. Der Kärntner Lesekreis „Lesefuchs“ vergibt in unregelmäßigen Abständen diese Auszeichnung für gute Kinder- und Jugendliteratur.
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