Am 21. April 2007 wird die Ausstellung „Die Klassische Geologische Quadratmeile im Geopark Harz“ im Goslarer Museum eröffnet. Ausstellungsdramaturgie und -design entstanden in enger Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern, Kommunikationsdesignern und Innenarchitekten.
Am Anfang erarbeiteten ehrenamtlich arbeitende Mitglieder des Naturwissenschaftlichen Vereins Goslar e.V. ein inhaltliches Konzept zur besonderen geologischen Situation im Harz und ihrer Entstehung. Dies war die Grundlage für eine Ausstellung, die die Besucher des Goslarer Museums für Geologie und die Schönheit der Mineralien begeistern soll. Der ortsansässige Naturwissenschaftliche Verein Goslar e.V. ist Initiator und Auftraggeber der Ausstellung, die für eine Laufzeit von 10 Jahren geplant ist.
Für die gestalterische Umsetzung wandte sich der Verein an die Hannoveraner Büros fischhase und FORMverbund. Hier wurde bald klar, dass nur mit einer professionell überarbeiteten Ausstellungsdramaturgie ein allgemein verständliches Ergebnis entstehen kann. „Wir bekamen ein farbiges Knäuel an komplexen Informationen und haben ein vielschichtiges Gewebe daraus geschaffen“, beschreibt der leitende Innenarchitekt Oliver Hess die Arbeit der beiden Designbüros. Dabei wurde eine inhaltliche und räumliche Struktur und Ordnung entwickelt, die die Gegebenheiten im 1. OG des historischen Museumsgebäudes einbezieht.
Das Budget, das sich aus Sponsorengeldern und Mitteln des Vereins zusammensetzte, war eng; dennoch wurde von Beginn an auch von den beauftragten Designern ein hoher Anspruch angelegt. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, bedurfte es einer frühzeitigen und detaillierten Planung und einer reibungslosen Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten. So entstand das größte Exponat, eine acht Meter lange Zeitleiste der Erdzeitalter, durch ein wechselseitiges Inspirieren von Design und Ausstellungsarchitektur. Aber auch der Verein als Auftraggeber wurde mit seinen ehrenamtlichen Mitarbeitern eng in den Entwicklungsprozess eingebunden. Die beiden Designbüros genossen dabei das volle Vertrauen des Auftraggebers und konnten so auch auf redaktionelle Fragen Einfluss nehmen. „Als fachliche Laien stellen wir den Wissenschaftlern genau die Fragen, die sich später auch der Besucher fragen wird“, erklären die Designer ihr bewährtes Konzept. Diese interdiziplinären Diskurse aller Beteiligten mache die Arbeit an dieser Ausstellung aus.
Entstanden ist ein reduziertes Ausstellungsdesign, das die inhaltlichen Aussagen unterstreicht, Inhalte strukturiert und den Raum unterstützend aufteilt. „Design ist für uns kein Selbstzweck, sondern ein Mittel, Informationen zu transportieren“, betont Ina Frey, Designerin bei fischhase. Bewusst wurde auch von multimedialen Feuerwerken abgesehen. Martin Kruckenberg, Designer und Fachmann für elektronische Medien, erklärt: „Man muss sich sehr genau überlegen, ob eine interaktive Präsentation mehr erreicht als traditionelle Medien. In diesem Fall haben wir uns dagegen entschieden.“ Statt dessen wurden die finanziellen Mittel in hochwertige Materialien und die gute Verarbeitung von Exponatträgern investiert. So kann der Besucher die Materie buchstäblich begreifen.
Die Ausstellungsmöbel wurden in Leichtbautechnik individuell gefertigt und mit HPL (High Pressure Laminate) beschichtet. Für die Ausgabe der grafischen Daten wählten die Fachleute einen LAMBDA-Laserbelichter, da dieses System für die flächige Reproduktion des definierten Grundtons am geeignetsten war. Belichtungen gewährleisten zudem die notwendige Lichtechtheit über Jahre hinweg, und das bei höchster Detailtreue. Die Belichtungen wurden auf die Leichtbautafeln kaschiert, bevor Sie vom Ausstellungstischler zu weiteren Elementen wie Vitrinen etc. zusammengesetzt wurden.
Die letzten Arbeiten sind vollendet, die Ausstellung wird am 21. April 2007 um 17 Uhr im Goslarer Museum feierlich eröffnet. Unterstützt wird das Projekt unter anderem vom UNESCO Global Geopark Network, der BINGO! Umweltlotterie und dem Land Niedersachsen.
Bildmaterial finden Sie unter der Internetadresse www.fischhase.de/press070413.html
Auftraggeber:
Naturwissenschaftlicher Verein Goslar e.V.