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24.03.2011

INTERGEO 2011: Naturkatastrophe in Japan unterstreicht internationales „Vernetzungs-Muss“ der Geoexperten

Neue Satelliten unterstützen internationale Katastrophenhilfe zukünftig mit schneller verfügbaren und optimierten Bilddaten Karlsruhe, 24.03.2011. Am Freitag, 11. März, nachdem die Erde nahe der japanischen Küste mit einer Magnitude von 9,0 gebebt hatte, musste es sehr schnell gehen für Olaf Kranz und sein Team des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums (DLR) in Oberpfaffenhofen: „In enger Zusammenarbeit mit der International Charter Space and Major Disasters und der Japan Aerospace Exploration Agency haben wir Satellitendaten ausgewertet und Karten erstellt. Ziel war, Schäden aufzuzeigen und Wege zu lokalisieren, um die Hilfsmaßnahmen vor Ort optimal zu unterstützen“, sagt der Projektleiter des Zentrums für satellitengestützte Kriseninformation (ZKI) beim DLR. „Schnelle Karten sind für Einsätze im Katastrophenfall ein Muss. Japan zeigt uns, dass es zur intensiven internationalen Zusammenarbeit keine Alternative gibt“, sagt Prof. Dr. Karl-Friedrich Thöne. Als Präsident des DVW e. V. – Gesellschaft für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement lädt er zur weltweit größten Kongressmesse für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement vom 27. bis 29. September 2011 nach Nürnberg ein: „Unter dem Motto ,Wissen und Handeln für die Erde’ leistet die INTERGEO seit Jahren einen entscheidenden Beitrag zum branchenübergreifenden Dialog und zur weltweiten Vernetzung. Das werden wir selbstverständlich auch in Nürnberg weiter aktiv vorantreiben.“
Der INTERGEO-Aussteller Astrium GEO-Information Services kündigt derweil den Start von vier neuen Satelliten an: Eine flexible Erfassung größerer Gebiete oder eine punktgenaue Abbildung kleinerer Gebiete mit Bildprodukten in einer Genauigkeit von bis zu 50 Zentimeter sind neben einer schnelleren Verfügbarkeit der Bilddaten abermals optimierte Parameter für die internationale Katastrophenhilfe.

Mit Hochdruck verfolgt: Verdichtung der Bodenstationen
Das Kartenmaterial, das im DLR erarbeitet wurde, macht in der Vorher-Nachher-Ansicht die immense Zerstörungskraft der Naturgewalten deutlich. Für die schnellstmögliche Hilfe der Rettungskräfte, die sich einen Weg in die Katastrophenregionen bahnen müssen, sind aktuelle Geodaten unerlässlich. Denn nur erreichbare Orte lassen sich mit genügend Material und Versorgungsgütern ausstatten.


Als Teil des Netzwerks der International Charter Space and Major Disasters gehört es für die DLR-Experten zur Aufgabe, im Katastrophenfall sowohl Daten als auch entsprechende Auswertungen zur Verfügung zu stellen. Das Kartenmaterial wurde der japanischen Raumfahrtagentur Jaxa (Japan Aerospace Exploration Agency) übermittelt, die ebenfalls Charter-Mitglied ist. Wie Kranz erklärt, könne die Datenbereitstellung im ungünstigsten Fall erst nach Tagen, im Optimalfall innerhalb weniger Stunden erfolgen. Entscheidend ist hier auch die Nähe einer Bodenstation zum jeweiligen Satelliten. Die Verarbeitung und Visualisierung stehe dann innerhalb weniger Stunden zur Verfügung. Es sei das Bestreben des DLR und vieler weiterer internationaler Forschungseinrichtungen, das Netz der Bodenstationen durch erweiterte und vertiefte Kooperation zu verdichten. Für Kranz steht fest: „Die hervorragende Zusammenarbeit mit der International Charter und den Japanern zeigt das Vernetzungs-Muss der Forschungseinrichtungen weltweit.“

Pléiades, SPOT-6 und -7: Eine neue Satellitengeneration für Katastrophenfälle
Die Geodaten, die das Forschungsteam um Diplom-Geograf Kranz verarbeitete, stammten von den Erdbeobachtungssatelliten SPOT-5 und Terra-SAR-X. Die kommerzielle Nutzung des Datenmaterials beider Satelliten liegt bei der Astrium GEO-Information Services (vormals Spot Image und Infoterra). Die EADS-Tochtergesellschaft wird ihr Portfolio mit vier neuen Satelliten zeitnah erweitern: „Die Pléiades-Konstellation sowie die nächsten Satelliten der SPOT-Familie werden nach und nach zwischen Ende dieses Jahres und 2014 gestartet“, sagt Vertriebsleiter Marco Weber. Gemeinsam im All, können die Satelliten ein Interessensgebiet alle 12 Stunden abdecken und täglich über 7 Millionen Quadratkilometer erfassen, kündigt Weber als nur einen der zukunftsweisenden Aspekte an, die schnelleres und optimiertes Handeln für Hilfseinsätze ermöglichen werden.
Wie viele andere renommierte Unternehmen nutzt die EADS-Tochtergesellschaft Astrium die Weltleitmesse für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement INTERGEO als die Plattform, auf der neue Entwicklungen und Dienstleistungen jedes Jahr präsentiert und künftige Lösungen im Rahmen des Kongresses diskutiert werden.

Der DVW e.V. – Gesellschaft für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement veranstaltet die INTERGEO vom 27. bis 29. September 2011 in Nürnberg. Bildmaterial sowie weitere Informationen sind unter www.intergeo.de zu finden.




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