Photovoltaik-Dachbörsen zur Reduzierung von Stromkosten
ETH EnergieTage Hessen® informiert zum 12. Mal über neue Ansätze in der Solar-Branche
Nutzer von Photovoltaik-Anlagen suchen nach immer neuen Ansätzen der Problematik des Eigenverbrauchs zu begegnen. Sogenannte "Dachbörsen" stellen einen Weg dar, den Eigenverbrauchsanteil zu erhöhen und damit Stromkosten zu sparen. Die ETH EnergieTage Hes-sen®, die bereits zum 12. Mal vom 19. - 21. Mai 2011 in den Stadthallen Wetzlar stattfindet, stellt die neuesten Entwicklungen der Solar-Branche vor und informiert über aktuelle Themenschwerpunkte im Bereich Pho-tovoltaik und Solarthermie. Natürlich wünschen sich viele Besitzer von Solaranlagen, den erzeugten Strom auch selbst zu nutzen. Eigenverbrauch lohnt sich immer dann, wenn die vermiedenen Stromkosten und die Eigenverbrauchsvergütung je kWh höher liegen, als die Kosten für den Solarstrom vom eigenen Dach. Seit Ja-nuar erhalten Selbstverbraucher rund 16 Cent pro Kilowattstunde, wenn sie etwa ein Drittel ihres Stroms selbst nutzen, zudem sparen sie für jede Kilo-wattstunde, die bei der Nutzung von konventionellem Strom angefallen wäre, rund 22 Cent.
Die typischen Stromverbräuche im Tagesgang, dargestellt in den Standardlastprofilen des Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), zeigen jedoch, dass nicht etwa private Einfamilienhäuser, sondern größere Anlagen, wie zum Beispiel Mehrfamilienhäuser oder Bürogebäude in höchstem Maße geeignet sind, einen möglichst hohen Eigenverbrauchsanteil zu erreichen.
Dieser Problematik begegnet beispielsweise die Stadt Mönchengladbach mit einer eher unkonventionellen Idee, die Vorreiterfunktion haben könnte: Die Stadt hat begonnen, die Dächer von städtischen Gebäuden an Betreiber und Investoren von Photovoltaik-Dachanlagen zu vermieten. Besonders Schulen und Rathäuser kommen hierbei in den Blick.
Einen anderen Ansatz verfolgen die Solarinitiative Nürnberg und der Landes-verband Franken der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS). Hier geht es darum, dass Dacheigentümer und Fremdinvestoren von Photovol-taikanlagen in einer winwin-Situation zusammengebracht werden. Der Dach-eigentümer "mietet“ von einem Investor eine PV-Anlage zur Überschussein-speisung. Mit dieser Anlage kann der „Mieter“ seine Stromkosten in einer vereinbarten Mietzeit von 20 Jahren reduzieren. Der „Vermieter“ erhält im Gegenzug die volle EEG-Vergütung aus Eigenstromnutzung und Netzein-speisung. Er zahlt keine Dachmiete, sondern bekommt vielmehr vom „Mieter“ ein Entgelt für die Nutzung der PV-Anlage. Nach diesem Konzept könnten auch die Dachbörsen anderer Städte um die Angabe der spezifischen Last-profile der Gebäude erweitert werden.
Zu diesem und weiteren Themen aus dem Bereich Solar finden parallel zum Messeprogramm der ETH EnergieTage Hessen® auch in diesem Jahr hoch-karätige Fachkongresse statt. So informiert der Kongress "PV im Handwerk" beispielsweise über die Möglichkeiten Energie zu sparen und den PV-Eigenverbrauch über ein offenes Energiemanagementsystem zu optimieren. Die Fachtagung "Solarthermie und Wärmepumpen" gibt einen Abriss zu den neuesten Themen in diesem Bereich und stellt neue Innovationen aus der Forschung vor.