European Coatings Show: Da stimmt die Chemie zwischen Schülern und Industrie
Schlagkräftig gegen den Fachkräftemangel: Polymernetzwerk und Netzwerk Oberfläche NRW begeistern Schüler mit Exkursion zur Leitmesse in Nürnberg RECKLINGHAUSEN. Naturwissenschaften sind kein Grund zum Gähnen – sie begeistern. Deshalb haben zwei Netzwerke von WiN Emscher-Lippe und ChemSite kurzerhand die Initiative ergriffen – und 22 Schüler des Theodor-Heuss Gymnasiums und des Petrinum zur „European Coatings Show“ begleitet, der internationalen Leitmesse der Lack- und Farbenindustrie. Die Resonanz war so überwältigend, dass bereits Planungen für nächste Exkursionen laufen.
„Es war eine Freude zu sehen, wie engagiert die Schüler auf der Messe selbständig nach Unternehmenskontakten gesucht haben“, sagt Prof. Dr. Klaus-Uwe Koch von der FH Gelsenkirchen am Standort Recklinghausen. Er begleitete die Gymnasiasten nach Nürnberg und hatte sie gemeinsam mit dem Chemie-Team der WiN Emscher Lippe GmbH bereits im Vorfeld auf den Messebesuch vorbereitet. „Ich würde mich freuen, wenn der eine oder andere eine branchenbezogene Ausbildung macht – und insbesondere natürlich, wenn dies bei uns an der Fachhochschule wäre“, betont Koch.
„Großartige Karrieremöglichkeiten in der chemischen Industrie“
Dabei hat der Recklinghäuser Professor gute Chancen, dass der Wunsch in Erfüllung geht. Denn die Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler waren überaus positiv: „Die Veranstaltung hat meine Erwartungen übertroffen“, sagt die Evelyn Kmelnitski vom Recklinghäuser Petrinum. „Ich konnte auf der Messe wichtige Kontakte zu Unternehmen knüpfen und mir dadurch sogar ein erstes Praktikum bei einem großen Chemiekonzern ergattern.“ Dem pflichtet auch ihr Mitschüler Pascal Führer bei: „Die regionalen Chemie-Unternehmen bieten großartige Karrieremöglichkeiten, die ich nutzen möchte.“
Nachwuchs an die Branche heranführen
Somit ist eine Win-Win-Situation entstanden, denn auch die beteiligten Wirtschaftspartner ziehen eine positive Bilanz – wie Dr. Christoph Balzarek von der Oxea GmbH: „Das war ein exzellent vorbereiteter und umgesetzter Messebesuch. Solche Veranstaltungen finde ich sehr wichtig, um Nachwuchs an unsere Branche heranzuführen.“ Und das war auch das Ziel der Veranstaltung – schließlich gilt es nach wie vor, dem Fachkräftemangel in der Industrie Paroli zu bieten. „Der Erfolg der Veranstaltung ist allerdings kein Grund dafür, jetzt die Füße hochzulegen“, sagt Katharina Kihm von der WiN Emscher-Lippe. „Wir planen weitere Exkursionen, um noch mehr Schüler über Berufsperspektiven zu informieren und auf kommende Bewerbungsgespräche vorzubereiten.“
Nächster Termin ist die Kunststoffmesse „Fakuma“
Konkret weiter geht es im Oktober: Das Polymernetzwerk und das Netzwerk Oberfläche NRW werden dann Schüler zu einer Kunststoffmesse begleiten – und zwar zur „Fakuma“ in Friedrichshafen. Voraussichtlich sitzen dann bei den Vorbereitungen auch direkt wieder Partner aus der Wissenschaft und Wirtschaft mit im Boot. „Wir freuen uns schon auf das nächste Projekt“, bekräftigt Dr. Marco Bastian, Leiter der Netzwerkprojekte der WiN Emscher Lippe GmbH. „Da stimmt einfach die Chemie zwischen den Schülern und der Industrie.“