Auch die zweite Auflage der Fachmesse ZEITarbeit in Ulm ist am vergangenen Freitag und Samstag erfolgreich verlaufen. Aussteller und Organisatoren zeigten sich mit der Resonanz sehr zufrieden. Fast alle Personaldienstleister auf der Messe knüpften gute Kontakte zu Kundenfirmen aus der Industrie und verzeichneten zahlreiche Bewerbungen von Arbeitssuchenden. Die Messe etablierte sich darüber hinaus weiter als Informationsplattform für die Branche - mit aktuellen Themen sowie Prognosen für die Zukunft. Das Motto der Messe lautete „Neue Strategien gegen den Fachkräftemangel in Deutschland“, eines der drängenden Probleme derzeit auf dem Arbeitsmarkt in Süddeutschland. „Personaldienstleister reagieren meist sehr schnell und kreativ auf die Entwicklungen. Sie engagieren sich vermehrt in der Qualifizierung und Weiterbildung, gliedern auch damit Arbeitssuchende in den ersten Arbeitsmarkt ein und sorgen - zusammen mit der guten Konjunktur – weiterhin für die Verminderung der Arbeitslosigkeit“, sagte Professor Burkard Boemke, Präsident der Akademie für Wirtschaft und Personaldienstleistungen e.V. (EAWP) und Direktor des Instituts für Arbeits- und Sozialrecht an der Juristenfakultät der Universität Leipzig. Boemke gilt als einer der maßgeblichen Wegbereiter für gute Rahmenbedingungen und Grundlagen moderner Zeitarbeit in Deutschland und Europa. „Unsere Wirtschaftsunternehmen werden die Flexibilität durch Zeitarbeit weiter ausbauen“, sagte Boemke, „ich denke, dass bis in zehn Jahren die Zahl der Zeitarbeitnehmer im Verhältnis zu allen Beschäftigungsverhältnissen wachsen wird, von derzeit knapp über zwei auf rund acht Prozent.“ Das Beispiel BMW zeige, dass diese Entwicklung nicht zu Lasten der Stammbelegschaft gehe, sagte Boemke.
In einem weiteren Vortrag zeigte Dr. Tobias Mehlich, Geschäftsführer von Südwestmetall in Ulm, auf, welche Anforderungen die Metall- und Elektroindustrie an die Zeitarbeit stellt. „Qualität und Passgenauigkeit sowie eine schnelle Einfügung in die Produktionsprozesse müssen erfüllt sein, dann wird der Preis für Zeitarbeit sogar zum zweitrangigen Argument“, sagte Mehlich. Er unterstrich, dass der missverständliche Begriff der „Leiharbeit“ nicht mehr verwendet werden solle, weil er Image schädigend sei. „Beschäftigte der Zeitarbeit sind keine Arbeitnehmer zweiter Klasse wie vielfach gesagt wird. Sie besitzen durch ihren flexiblen Einsatz besondere Schlüsselqualifikationen und werden nach Tarifverträgen entlohnt, die die Tarifpartner, wie zum Beispiel der DGB, vereinbart haben.“
Franz-Rainer Müller (Hamburg) vom bundesweit agierenden Personaldienstleister 7(S)-Gruppe verwies in seinem Vortrag auf Netzwerkbildung und die Qualifizierung zur Sicherung des Fachkräftebedarfs. „Zu Bildungsträgern sowie dem Ausbildungsbereich der Kunden muss man früh in Kontakt treten, um später schnell und effizient handeln zu können“, sagte Müller. Sein Unternehmen stellte auf der Messe nach eigenen Angaben das deutschlandweit erste Montagefahrzeug der Zeitarbeit vor. Es werde vom Regionalbüro Neu-Ulm mit einer zwei Mann-Montagebesetzung bei Unternehmen im Ladenbau eingesetzt. Weitere Fahrzeuge im Bereich Sanitär und Schwimmbadbau sollen folgen.
„Fast jeder Aussteller hat einige zig Bewerberanfragen erhalten, und zwar weit mehr und qualitativ hochwertiger als im vergangenen Jahr. Darüber hinaus wurden konkrete Absichterklärungen mit Bildungsträgern abgeschlossen und gute Kontakte mit Kundenfirmen geknüpft“, bilanzierte Organisatorin Waltraud Ledwoch von der Riele Personaldienstleistungen und Büroservice GmbH nach ihrer Umfrage unter den Ausstellern. „Wir sind sehr optimistisch, dass wir die Messe im kommenden Jahr wieder ausrichten, dann im Mai und gegebenenfalls an einem anderen Austragungsort in Ulm oder Neu-Ulm“, fügte Ledwoch hinzu, die von vielen Ausstellern bereits mündliche Zusagen für die 3. Messeauflage erhielt.
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