Die Fahrzeuge fast aller internationalen Pkw- und Nfz-Hersteller sind mit zukunftsweisender Technologie von ElringKlinger ausgerüstet. Das Unternehmen ist weltweit als Entwicklungspartner und Serienlieferant der Automobilindustrie bei zylinderkopf und Spezialdichtungen, Gehäusemodulen, Abschirmsystemen und Hochleistungs- Kunststofferzeugnissen gefragt. Die hohe Innovationskraft in Entwicklung, Produktion und Service
sowie eine starke Marke sichern den langfristigen Erfolg. Mit mehr als
4 000 Mitarbeitern erwirtschaftete ElringKlinger 2007 einen Umsatz von
608 Millionen Euro. Die Unternehmensgruppe ist mit 27 Standorten weltweit
präsent. Globalisierung sieht ElringKlinger als Chance und Grundlage der Unternehmensstrategie, um die heimischen Standorte mit ihren hoch technologischen Entwicklungsbereichen zu festigen und weiter auszubauen.
Fokus auf Kernthemen der Automobilindustrie
Schon frühzeitig hat das Unternehmen seine Entwicklungsschwerpunkte auf
die Kernthemen der Automobilindustrie gelegt: die Verringerung des Kraftstoffverbrauchs, die Reduzierung und Vermeidung von Emissionen sowie den
Einsatz alternativer Kraftstoffe und Antriebstechnologien. Als eine der Stärken
von ElringKlinger bewertet der Vorstandsvorsitzende Dr. Stefan Wolf die
Fähigkeit, Trends vorherzusehen und sich technologisch schnell darauf einzustellen.
Er rechnet damit, „dass die Messlatte bei der Emissions- und Verbrauchsreduzierung
in den kommenden Jahren nochmals deutlich höher gelegt wird. Gleichzeitig wird dadurch der Wertschöpfungs- und Technologiebeitrag der Automobilzulieferer steigen. Wir leisten dazu mit innovativen Technologien und nachhaltigen Produktlösungen einen aktiven Beitrag.“ ElringKlinger verfolgt das Ziel, neue Lösungen durch innovative Technologie zu erarbeiten. Kontinuierlich wird das Produktportfolio analysiert und neu ausgerichtet. Treibende Faktoren hierfür sind technische und gesellschaftspolitische Entwicklungen, die Gesetzgebung und vor allem die Bedürfnisse der Kunden.
Neue Dichtungskonzepte
Steigende Zünd- und Einspritzdrücke sowie alternative Treibstoffe sind wichtige Themen für die Entwicklung im Bereich Zylinderkopfdichtungen. Mit den geprägten Mäander-, Karo- und Segment- Stoppern werden eine noch gleichmäßigere Pressungsverteilung sowie Verzugs- und Spannungsreduzierung an den Motorbauteilen erzielt. Für diese Zylinderkopfdichtungen wurden zahlreiche Entwicklungsprojekte sowohl für Diesel- als auch für Ottomotoren realisiert. Zudem hat ElringKlinger den OEM ein neues Beschichtungsmaterial zur partiellen Elastomer-Beschichtung für die Mikro-Abdichtung vorgestellt, das in puncto Standfestigkeit speziell auf höchste Beanspruchungen in modernen Motoren ausgelegt ist. Das Abgassystem wird aufgrund der verschärften missionsgesetzgebung vor allem beim Dieselmotor immer komplexer. Zunehmend kommen Oxidationskatalysatoren, Partikelfilter und SCR-Systeme zum Einsatz. ElringKlinger entwickelt für diese wachsenden Anwendungsgebiete Spezialdichtungen, die in der Lage sind, Betriebstemperaturen bis zu 1 000 Grad Celsius zu bewältigen. Dazu zählen zum Beispiel Verbindungskomponenten und Hochtemperaturdichtungen für Dieselpartikelfilter sowie Spezialdichtungen
für DeNOX-Module. Schwerpunkte der Entwicklung lagen auch bei neuen Konzepten und Materialien für die Abdichtung am Abgaskrümmer sowie am Turboeinlass und -auslass. Für neue Doppelkupplungsgetriebe wurden ebenfalls spezielle Dichtungen entwickelt.
Neue Anwendungen
Mit „Downsizing“ geht der Trend in der Motorenentwicklung zu kompakteren, aufgeladenen Motoren, die mehr Leistung erzeugen und weniger verbrauchen.
Neue hitzeleitende Werkstoffe und die hohen Temperaturen auf engem Raum
erfordern die thermische Abschirmung von hitzeempfindlichen Komponenten
im Motorraum. Der Geschäftsbereich Abschirmtechnik bietet hier viele neue
Entwicklungen und Abschirmkonzepte. Verstärkt arbeitet ElringKlinger an
Lösungen für Unterboden-Hitzeschilde und für den Abgastrakt. Hier stehen die
Themen Abgasrückführung, Turboaufladung und Katalysatoren im Mittelpunkt.
Die ElringKlinger Abschirmtechnik entwickelt hierfür komplexe Abschirmsysteme, zum Teil mit integrierter Sensorik. Die Reduzierung von CO2-Emissionen
ist hauptsächlich über Gewichtsreduzierung im Fahrzeug und die damit erzielte Einsparung beim Kraftstoffverbrauch zu erreichen. Durch den Einsatz von Leichtbaumodulen aus Kunststoff leistet ElringKlinger dazu einen wesentlichen
Beitrag. Der Bereich Elastomertechnik/ Module hat neue einbaufertige, multifunktionale Ventilhauben mit integrierter Ölabscheidung und Ölwannenmodule für Nutzfahrzeuge entwickelt. Die Produktpalette bei Getriebeteilen wurde durch Neuentwicklungen ausgeweitet. Der Schwerpunkt lag hier auf Getriebeabdeckungen mit kompletter Dichtungstechnik und Entkopplungselementen sowie auf neuartigen
Schaltkolben und Kunststoffölwannen mit integrierter Filterfunktion. Momentan arbeitet ElringKlinger intensiv an der Entwicklung eines neuen Dieselpartikelfilterkonzepts. Mithilfe eines neuen, patentierten Fertigungsprozesses
ermöglicht dieses System eine freie Gestaltung der Kanalgeometrien und somit eine effiziente Schadstoffreduzierung und einen geringeren Abgasgegendruck.
Komponenten für verschiedene Brennstoffzellensysteme
ElringKlinger entwickelt und fertigt maßgebliche Komponenten sowie komplette Stacks für SOFC (Solid Oxide Fuel Cell) Hochtemperatur-Brennstoffzellen. Dieser Brennstoffzellentyp kann Energieträger wie Benzin, Diesel, Erdgas oder Biogas mit hohem Wirkungsgrad in elektrische Energie umwandeln. An der Industrialisierung der im Labor gefertigten Stacks wird gearbeitet. Anwendungsmöglichkeiten bestehen
im Rahmen neuer Hybridkonzepte für emissionsarme Pkw-Antriebe, bei der Lkw-Standklimatisierung und im Bereich der stationären Kraft-Wärme- Kopplung. Für PEM (Proton Exchange Membran) Niedertemperatur-Brennstoffzellen, die langfristig im Antriebsstrang zum Einsatz kommen werden, hat ElringKlinger Bipolarplatten entwickelt und die Kompetenz auf neuartige Beschichtungsverfahren sowie integrierte Dichtsysteme ausgeweitet. Für Direktmethanol-Brennstoffzellen
hat ElringKlinger fein gestanzte und beschichtete Dichtrahmen entwickelt und produziert diese zwischenzeitlich in Serie. Nahezu 500 000 dieser Dichtrahmen kommen bereits zur Stromversorgung von Wohnmobilen zum Einsatz.