Digitale Stifte in der Medizin: Behandlung statt Bürokratie
Intelligente Datenerfassung steigert Effizienz bei der ambulanten und stationären Versorgung Ob im Krankenhaus, bei der häuslichen Pflege oder bei Notarzteinsätzen – überall machen Zeitdruck, Kosteneinsparungen und immer vielfältigere bürokratische Vorschriften den Ärzten und dem Pflegepersonal das Leben schwer. Das langwierige Dokumentieren von Befunden und Arbeitsschritten geht meist auf Kosten von Aktualität und auch Zeit, die dem Patienten entgegengebracht werden würde. Wesentlich schneller und fehlerfreier lassen sich solche Prozesse erledigen, wenn hierfür Lösungen zur digitalen Dateneingabe und –weiterverarbeitung eingesetzt werden. Die effizienteste Methode ist der Einsatz der Digital Pen and Paper Technologie (DPP) des schwedischen Unternehmens Anoto. Auf der diesjährigen Medica, der internationalen Leitmesse für Medizintechnik, präsentieren gleich mehrere Unternehmen Lösungen, die auf der DPP Technologie von Anoto basieren.
Branchenspezifisch optimiert
Die DPP Technologie von Anoto besteht aus einem digitalen Stift und einem gerasterten Papier. Der Stift ist mit einer digitalen Kamera ausgestattet, die Buchstaben und Wörter noch im Moment des Schreibens anhand des Rasters erkennt und digitalisiert. Via Dockingstation gelangen die Daten vom Stift schließlich auf den PC, von wo aus sie weiter verarbeitet werden können.
Anoto stellt seine DPP Technologie einem weltweiten Netzwerk an Partnern zur Verfügung, die darauf basierend eigene branchenspezifische Lösungen entwickeln. Im medizinischen Umfeld sind es vor allem Einsatzmöglichkeiten wie die Erfassung von Patientendaten und die Protokollierung und Dokumentation von Behandlungsschritten, bei denen die Technologie ihre Vorzüge unter Beweis stellt.
Menschen zu pflegen bedeutet, mit ihnen Zeit zu verbringen
Das Hamburger Systemhaus Allpen stellt auf der Medica eine DPP Lösung vor, mit der bereits mehrere Diakoniestationen in Berlin die Arbeit ihrer mobilen Pflegekräfte unterstützen. Hier wurden mehr als 300 Mitarbeiter in den Bezirken Niederschönhausen, Weißensee und Mitte mit digitalen Stiften ausgestattet, um ihre Einsatzprotokolle effizient und zeitsparend führen zu können. Dies lässt den Mitarbeitern mehr Raum und Zeit, um sich bei ihrer Arbeit noch mehr den pflegebedürftien Patienten kümmern zu können. Allpen ist auf der Medica als Partner von Com.Med in Halle 15, Stand D25 vertreten.
Wo Bürokratie fehl am Platz ist
Die Diagramm Halbach GmbH hat mit dotforms intensive und dotforms rescue DPP Lösungen entwickelt, die speziell für den Einsatz in der Intensiv- bzw. Notfallmedizin konzipiert sind. So verwendet das Klinikum Mönchengladbach die digitalen Stifte, um Protokolle in der Anästhesie und in der Anästhesie-Pflege zu führen. Die ADAC Luftrettung setzt die DPP Technologie zum Festhalten von Patientendaten und Vitalparametern bei den Notarzteinsätzen seiner Hubschrauberstaffel ein. Diagramm Halbach ist auf der Medica in Halle 9, Stand A04 vertreten.
Druckbare Formulare verbessern Arbeitsabläufe
Auch der Spezialist für professionelle Drucklösungen OKI Systems präsentiert zur Medica Lösungen, die auf der Anoto Technologie basieren. Mit OKI Druckern können in Krankenhäusern oder im Pflegedienst DPP-kompatible Formulare ausgedruckt werden. Dies ermöglicht erhebliche Verbesserung in punkto Arbeitsabläufe und Kosteneffizienz. Auf der Medica ist OKI in Halle 15, Stand F59 vertreten.
Bewährtes beibehalten
Alle Einsatzbeispiele haben gemeinsam, dass mit dem digitalen Stift keine Änderung der gewohnten und bewährten Arbeitsabläufe notwendig ist. Nach wie vor wird mit einem Stift auf Papierformulare geschrieben. Somit müssen sich die Anwender, also das medizinische Personal, bei der DPP Technologie nicht an neue Arbeitsprozesse gewöhnen. Das Ergebnis wiederum, also die schnellere, fehlerfreie und umfassendere Verfügbarkeit der erhobenen Daten und Informationen, wirkt sich dagegen sofort und direkt in Form von weniger Zeit- und Arbeitsdruck auf das Personal und letztlich auch auf die Patienten aus.