„Richtig auswählen. Sicher fahren.“ Unter diesem Motto sollte man an den Kauf eines neuen Fahrrades herangehen, empfehlen die Experten des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC). Fahrräder dienen längst nicht nur der Fortbewegung. Sportgerät, Transportmittel oder Autoersatz – ähnlich groß wie die Einsatzmöglichkeiten gestaltet sich die Auswahl an verschiedenen Fahrradmodellen. Je nach Interessenlage sollte sich der Fahrradfahrer vor dem Kauf fragen: Wofür will ich das Rad nutzen? Wer nur am Wochenende radelt, stellt andere Wünsche als der Radsportler, Radurlauber oder derjenige, der mit dem Rad den täglichen Weg zur Arbeit bewältigen muss. Ist die Frage beantwortet, folgt der Gang ins Fachgeschäft. Auf Sonderangebote aus dem Supermarkt sollte man besser nicht aufspringen. Hier mangelt es meist an Beratung und Service. Auch überzeugen diese günstigen Räder selten in Tests. In einem aktuellen Vergleich zwischen Marken- und Billigprodukten kamen die Prüfer vom TÜV Rheinland in Nürnberg zu erschreckenden Ergebnissen.
Fachhandel überzeugt
Billigbikes für circa 140 Euro fielen durch den Belastungstest. Es zeigten sich Einstellungs- und Verarbeitungsmängel. Unter der simulierten Dauerbelastung von rund 10.000 Fahrkilometern konnten nur drei Räder aus dem Fachhandel bestehen. Alle Teile dieser rund 450 Euro teuren Fahrräder hielten der Belastung stand. Ein Fahrradkauf im Vorbeigehen ist folglich nicht ratsam. Je häufiger man mit dem Rad unterwegs sein will, desto mehr sollte man auf hochwertige und haltbare Komponenten achten. Das hat leider seinen Preis. Im Fachgeschäft kann jeder ausprobieren, welches Rad zu ihm passt. Es gibt Stadt-, Reise- oder Trekkingräder. Robuste Mountainbikes sind mit breiten Reifen für Fahrten auf unbefestigten Wegen konstruiert. Dagegen ist das schmal bereifte Rennrad als Sportgerät auf Asphalt gedacht. Eine kostenlose Probefahrt muss immer sein. Erst nach einer ein- bis zweistündigen Tour kann man in der Regel eine Entscheidung über das richtige Rad treffen. Anschließend stellt der Fachhändler das Rad nach den Wünschen des Käufers individuell zusammen. Dabei kommt es beispielsweise auf die passende Rahmenhöhe an. Sie richtet sich nach der Schrittlänge und eventuell auch nach der Oberkörperlänge. Wenn man über dem Rad steht, sollte man über dem Oberrohr noch mindestens 10 cm "Luft haben". Markenräder sind in verschiedenen Rahmenhöhen erhältlich. Der Kauf im Fachgeschäft hat zudem den Vorteil, dass man Teile, die einem nicht gefallen, direkt vor dem Kauf austauschen bzw. nachbessern lassen kann. Das betrifft Sattel, Gepäckträger oder Beleuchtung. Unbedingt gehört ein gutes Schloss dazu, das sich am Rad befestigen lässt. Meist zählt auch eine kostenlose Erstinspektion, nach ungefähr 200 Kilometern, zu den inklusiven Serviceleistungen des Fachgeschäftes. Laut Empfehlungen des ADFC gibt es sogar einen günstigen Zeitpunkt für den Fahrradkauf: Oktober bis Februar.