Wer Golf spielt, trägt karierte Hosen, ist männlich, über 70 Jahre alt und hat mindestens eine Million Euro auf dem Konto. Dieses Klischee stimmt längst nicht mehr. Die neue Generation Golf ist jung, sportbegeistert und alles andere als reich. Mädchen greifen dabei genauso gern zum Schläger wie Jungs. Neben den elitären Golfclubs etablieren sich immer mehr preisgünstige, öffentliche Trainingsplätze.
Auf diesen Golfanlagen sind beim Putten alle gleich. Es gibt weder Kleideretikette noch Mitgliedsgebühren, sondern nur Spaß am Spiel mit dem kleinen, weißen Ball.
Abschalten in freier Natur Mittlerweile spielen mehr als eine halbe Million Deutsche auf über 750 Plätzen regelmäßig Golf. Über die Hälfte der registrierten Golfspieler sind jünger als 49 Jahre. 40 Prozent von ihnen sind weiblich. Der Wandel vom Elite- zum Breitensport freut auch die Mediziner. Schließlich baut Golfspielen Stress ab, stärkt die mentale Konzentration und setzt 238 von 434 Muskeln in Gang. Nach einer 18-Loch-Runde, die etwa vier Stunden dauert, hat der ambitionierte Golfer 1200 Kalorien verbraucht. Das ist mehr als bei zwei Stunden Tennis oder einer Stunde Jogging. Bewegung ist ein Grund für den regelmäßigen Abschlag. Hauptsächlich schätzen Golffans aber die Erholung und Entspannung in freier Natur. Auch die Tatsache, dass man mit dieser Sportart in jedem Alter beginnen und sie auch mit der Familie oder Freunden ausüben kann, motiviert laut einer repräsentativen Marktforschungsstudie des Deutschen Golf Verbandes (DGV) immer mehr Menschen zum Golfen. Inzwischen kann man auf fast jeder Anlage kostengünstige Einsteiger- und Schnupperkurse belegen, um zu testen, wie sich mit Driver, Eisen und Putter schwingen lässt. Wer dabei sein Talent für den Golfsport entdeckt, kann als nächstes Ziel die DGV-Platzreife anpeilen. Deutschlandweit gelten die gleichen Kriterien. Nach bestandener Platzreife erhält man als Mitglied eines im DGV anerkannten Clubs das Handicap 54. Damit bekommt man Zugang auf die meisten Plätze in Deutschland. Ob der Golfbegeisterte von nun an eine Mitgliedschaft in einem DGV-Club oder eine clubfreie Mitgliedschaft in der Vereinigung clubfreier Golfspieler (VcG) wählt, hängt davon ab, wie viel er spielt und wie viel er dafür bezahlen möchte.