Trendsport Slacklinen Sie machen das Unmögliche möglich. Slacker bewältigen eine Strecke auf einem 25 mm dünnen, zwischen zwei Fixpunkten gespannten Schlauchband, der so genannten Slackline. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Distanz 5 m oder 50 m beträgt. Es geht nur darum, die Balance zu halten. Im Gegensatz zum Balancieren auf dem Drahtseil dehnt sich die Slackline unter der Last des Slackliners. Jedes kleine Zucken, jede unruhige Bewegung und jedes Verkrampfen spiegelt sich wider. Die Line ist gnadenlos und wirft den Slacker bei geringsten Fehlern ab. Entsprechend groß sind die Herausforderungen. Wer diesen Sport ausübt, beherrscht Balance, Konzentration und Koordination. Vor allem die innere Ruhe ist unerlässlich für die Schritte zum Erfolg, dem Queren der Line. Wettkämpfe und Regeln gibt es hier nicht. Jedes Mal, wenn man die Line aufs Neue betritt, lernt der Geist den Körper immer mehr zu kontrollieren bis hin zur vollkommenen Perfektion.
Frei, unabhängig und auf sich selbst gestellt
Das Slacken ist in Europa Anfang der 1980er Jahre dem Klettersport entsprungen. Auch nutzten Ski-Rennläufer gespannte Bänder zum Balancieren, um ihr Gleichgewicht zu trainieren. Die Ursprünge des Slacklinen sollen bei Kletterern des Yosemite Valley zu finden sein. Angeblich vertrieben sie sich die Zeit an Ruhe- und Regentagen damit, zuerst auf Absperrketten von Parkplätzen und dann auf zwischen zwei Bäumen gespannten Schlingenbändern zu balancieren. Inzwischen zählt Slackline zu den jungen Trendsportarten. Den Trainierenden wird viel abverlangt. Gleichgewicht, Reaktionsvermögen und Körperbeherrschung sind ebenso nötig wie Geduld und eine ausgezeichnete Arm-Bein-Koordination. Man unterscheidet meist zwei Arten von Slacklines: Low- und Highline. Die in Hüft- bzw. Kniehöhe gespannte Lowline ermöglicht ein einfaches Auf- und Absteigen. Wird das Band in mehreren hundert Metern Höhe gespannt, spricht man von der Highline. Bei dieser für Profis gedachten Spielart geht es um den besonderen Kick, den Abgrund zu überwinden, wobei eine Selbstsicherung Pflicht ist. Wer Slacklinen möchte, braucht dazu zwei Schlauchbänder von circa zweieinhalb Zentimetern Breite aus einem Material, das im Klettersport üblich und entsprechend zertifiziert ist. Zur Basisausrüstung gehören zehn Meter davon mit Baumband-Schutz an den Enden, eine Schlauchbandschlinge und ein Spannelement mit Rückstoßsicherung. Die Schlauchbänder werden um die Fixpunkte gelegt und das eine Ende mit dem anderen verbunden, indem es in die Schlauchbandschlinge gelegt und mit dem Spannelement individuell gespannt wird. Die Slackline steht unter enormer Spannung. Reißt sie, kann sie zum lebensgefährlichen Geschoss werden. Deshalb ist die Rückstoßsicherung unumgänglich. So ausgestattet, kann die erste Trainingstunde im Slacklinen starten. Kleiner Tipp für Anfänger: So lange, wie man das kontrollierte Absteigen noch üben muss, ist ein weicher Untergrund empfehlenswert.