Fachmesse für Rapid-Technologie in Erfurt eröffnet „Es ist der jährliche Treffpunkt für realistische Visionäre.“ Mit diesen Worten eröffnete Johann Fuchsgruber, Vorstand der Messe Erfurt AG, die Fachmesse für Rapid-Technologie am Vormittag. Den Auftakt der zweitägigen Produktschau und Informationsbühne rund um generative Fertigungsverfahren bildet die Anwendertagung. Deren Keynote-Speaker, Prof. Dr. Claus Mattheck, vermittelte den über 200 Zuhörern die „Verborgenen Gestaltgesetze der Natur“ in der für den Bionik-Vorreiter typischen, lebensnahen Art
Wer auf die schnelle, kostengünstige und individuelle Herstellung von Modellen, Prototypen, Werkzeugen und Endprodukten setzt, kommt an generativer Fertigungstechnik nicht mehr vorbei. „Das so genannte Rapid Manufacturing gleicht einem Schiff auf hoher See. Es kommt langsam, aber unaufhaltsam auf uns zu.“ Damit spricht Prof. Dr. Andreas Gebhardt von der Fachhochschule Aachen an, was in einigen Industriebereichen bereits geschehen ist. Längst sind die mittels Rapid Manufacturing hergestellten Bauteile unverzichtbar für die moderne Medizintechnik, Luft- und Raumfahrtindustrie oder den Automobilbau. Allein 50 Aussteller aus Deutschland, Schweden, Israel und den USA zeigen während der Fachmesse, was mit diesen Fertigungsverfahren möglich ist. Thüringen ist sowohl mit dem Fachbereich SciTec der Fachhochschule Jena und der TU Ilmenau als auch mit Firmen aus Jena, Sondershausen, Suhl und Zella-Mehlis präsent. Das Themenspektrum des Vortragsprogramms reicht von der Fertigung metallischer Komponenten und Kleinserien für Medizintechnik, Luftfahrt und Motorsport bis zur Oberflächenverbesserung im 3D-Druck mittels höherer Auflösung. Beachtung in der Fachwelt dürfte beispielsweise die Entwicklung von biokompatiblen Pulver-Binder-Systemen für das 3D-Drucken von Implantaten einer Forschergruppe aus Jena und Lichtenstein finden.
Die Rapid.Tech entwickelte sich in fünf Jahren vom Insidertreff zur praxisnahen Austauschplattform rund um die generative Fertigungstechnik für Maschinenhersteller, Konstrukteure und Anwender. Seit letztem Jahr bietet die Messe auch dem Designnachwuchs ein Podium. Die Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT) und die Messe Erfurt AG vergeben am Abend zum zweiten Mal den Student Design Award for Rapid Manufacturing. Studenten der Fachrichtungen Produktdesign, Architektur und Wirtschaftsingenieurwesen aus dem gesamten Bundesgebiet beteiligen sich daran und die Titel der Wettbewerbsarbeiten lassen auf visionäre Impulse für die generative Branche hoffen.