Eleganz und Hochwertigkeit: Trends von Decorate Life
Top im Trend: Natur als Inspirationsquelle
Seelenschmeichler mit Potential zum Vererben Eleganz und Hochwertigkeit sind die Top-Themen für das Wohnen, Schenken und Genießen 2008 und 2009. Das zeigte der neue Messeverbund Decorate Life, der vom 4. bis 8. Juli über 3.000 Aussteller und rund 70.000 Besucher in Frankfurt begrüßte. Während die Tendence Autumn + Winter die Trends für die kommende Herbst-, Winter-und Weihnachtssaison vorstellte, gaben die Collectione Preview Spring + Summer und die Plattform Outdoor Living bereits einen Ausblick auf die warme Saison des kommenden Jahres. Das Showcase The Design Annual zeigte High-End-Marken und damit grundlegende Strömungen im Design.
Unisono hallte der Ruf nach mehr Verantwortung durch die Messehallen. Wert, Funktion und Emotion waren die Top-Themen in den Gesprächen. Als übergreifender Trend setzte sich die Natur als Inspirationsquelle in allen Produktbereichen durch. Passend dazu dominierte die Farbpalette von gebrochenem Weiß bis Grau und Braun in allen Nuancen. Farbliche Akzente im Winter setzt die Farbfamilie von Violett bis Pflaume, ab dem Frühjahr sorgen Gelb und Grün für einen leuchtenden Jahresstart.
Wohntrends: Wertigkeit, Eleganz, Natur und Poesie
„Simplify your Life“ heißt es nach Opulenz und Luxus in den vergangenen Jahren. Das Bedürfnis nach Klarheit und Reduktion bedeutet aber nicht die Abkehr von hoher Qualität. Im Gegenteil, die Devise lautet: „Was gut ist, hat seinen Preis.“ Die Kunden sind bereit, viel Geld auszugeben, aber sie erwarten einen erheblichen Mehrwert. „Wer Erfolg haben will, muss seine Hausaufgaben machen. Die Kunden wollen individuell angesprochen und inspiriert werden“, fasst Bernd D. Ehrengart, Geschäftsführer von Lambert zusammen. „Die Kunden überlegen mehr und denken ganzheitlicher“, resümiert Renate Möller, Geschäftsführerin bei Scholtissek. Sybille Erler, verantwortlich für das Marketing bei SIA, sagt: „Wer konzeptionell denkt und kreativ agiert, braucht sich um seine Umsätze nicht zu sorgen.“
Die neuen Konsumenten kaufen also weniger aber wertiger. Sie leisten sich lieber ein edles Stück mit Potenzial zum Vererben. Wert und Eleganz sind daher auch die Antwort auf kleiner aber feiner werdende Märkte. Der Trendforscher Peter Wippermann nennt dieses Phäno-men „Karma-Kapitalismus“. Er empfiehlt den Wert als grundlegendes Geschäftsmodell.
Die Hersteller von Wohnaccessoires scheinen dies bereits verinnerlicht zu haben. Solide Verarbeitung, fehlerfreie Funktionalität und zeit-lose Ästhetik sind die drei Grundvoraussetzungen, die ihre Produkte heute erfüllen müssen, um vom Kunden beachtet zu werden. Übersetzt in Stilfragen bedeutet das: Schlichte Eleganz hält wieder Einzug ins Interior Design. Die Formen sind klar und schnörkellos, bei den Farben dominieren Weiß, Schwarz, Silbergrau und als Akzent ein kühles Blau mit Tendenz zum Violett. Weihnachten darf es auch weiterhin Rot sein, aber Weiß und Silber sind klar en vogue.
Natur als Vorlage für kunstvolle Gestaltung
Anbieter hochwertiger Wohnaccessoires setzen auf die Natur als Material- und Formlieferant. Nachdem jahrelang sehr glatte, oft sogar polierte Oberflächen den Ton angaben, erobern nun auch gröbere Strukturen Marktanteile zurück. Oft sind es abstrahierte, nur unter dem Mikroskop erkennbare, Zellstrukturen, die nun stark vergrößert zu dominanten Schmuckelementen werden. Muscheln, Schnecken und Korallen werden beispielsweise direkt zu Leuchten verarbeitet, Zapfen kehren edel abgeformt in weißem Porzellan als Dekorationselemente wieder, sandgestrahlte Hölzer decken ihr Inneres auf und geschliffene Schraffurdekore veredeln Gläser. Apropos Glas: Es ist zweifelsohne das starke Material der kommenden Saison und sehr beliebt als Leuchtenschirm, als dekorativer Anhänger und als Behältnis in verschiedenster Ausprägung.
Seelenschmeichler für Glückmomente
Die Wohnaccessoirebranche präsentiert sich, wörtlich und im übertragenen Sinne, ausgesprochen poetisch. Sinnreiche Sprüche, egal ob in Form eines Zitates aus der Schatzkiste der Weltliteratur, oder kreativ selbst getextet passend zu den alltäglichen kleinen Nöten, ge-druckt auf Karten, Schokoladen, Weinen, Tassen, Kästchen und Ker-zen, finden sich bei großen Traditionsunternehmen wie Räder ebenso wie bei inzwischen erfolgreich etablierten Konzept-Anbietern wie Raumgestalt oder Newcomern wie Bulla. Auffällig ist ein anhaltender Trend im jungen Design: Viele diplomierte Gestalter gehen nach dem Studium mit ein, zwei originellen Produktideen direkt als Unternehmer in die Selbstständigkeit. Sie produzieren überwiegend vor Ort in kleinen Handwerksbetrieben oder gehen Kooperationen mit Behindertenwerkstätten ein. Die originellen Seelenschmeichler von Acces-soires, Leuchten bis hin zu nützlichen Helfern im Alltag überzeugen durch Funktionalität, Originalität – und eben auch Herzenswärme. Stellvertretend für diese starke Nische sind: Loony Design, De Koop, Eiden Porzellan, Only Design, Dolphin Innovations, Jansen, es Ermert Schäfer, oder auch EGO und Glückwerk. Ihre Produkte und Konzepte dürfen als Statement verstanden werden für viele Neuheiten auf der Tendence 2008: Gefragt und geboten wurden Produkte, die durch elegantes Erscheinungsbild, exzellenten Gebrauchswert, beste Verarbeitungs- und Materialqualität und großen emotionalen Mehrwert kleine Freuden ins Leben bringen.
Geschenkartikel-Trends: Nachhaltigkeit und kühles Design
Auch bei Geschenk- und Dekoartikeln macht sich eine neue Wertigkeit bemerkbar. Der Trend geht hin zu wertigen Materialien mit hochklassigem Design und luxuriöser Ausstattung, bei denen die Funktionalität trotzdem nicht zu kurz kommt. Nicht nur bei Ökobekennern, sondern auch bei modern eingestellten Kunden hat sich die Bereit-schaft erhöht, soziale Verantwortung zu übernehmen und auf Nachhaltigkeit zu setzen. Kommoden aus alten Magazinen und Zeitschriften oder Taschen aus recycelten Lebensmittelverpackungen sind nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern werden auch höchsten Design-Ansprüchen gerecht.
Aktuelle Modetrends beeinflussen nicht nur den Bereich der persönlichen Accessoires wie Taschen oder Schmuck. Auch bei Wohnaccessoires sowie Deko- und Geschenkartikeln kommen verstärkt Aspekte aus der Modewelt vor – überwiegend im Bereich der Farben und Formen. Die derzeit vorherrschende schlichte und elegante Mode beeinflusst auch den Dekobereich. An die Stelle von Retro und Neobarock tritt Geradlinigkeit und nüchterne Eleganz. Kühle Werkstoffe wie Aluminium, Edelstahl, Spiegel, Kristall, Porzellan und Glas mit klaren und gefrosteten Oberflächen geben hier die Richtung vor. Angesagt ist nach wie vor Weiß, oftmals auch in Kombination mit Beerentönen oder Aquafarben.
Schmuck-Trends: Comeback der Eyecatcher
Die tonangebenden Schmuckhersteller sind sich einig: im Trend liegt, wer seiner eigenen Persönlichkeit gerecht wird und seinen eigenen Stil zu vertreten weiß. Gefragt sind starke Schmuckmarken mit klarem Profil. Das Kaufverhalten mag insgesamt zögerlich geworden sein, doch für Qualität, hochwertige Materialien, gute Verarbeitung und eigenständiges Design werden auch hohe Preise gezahlt. Kritische Käufer legen Wert auf unternehmerische Transparenz, auf sozial korrektes und ökologisch nachhaltiges Verhalten. Gezielt wird nach Herkunft und Produktionsbedingungen gefragt. „Made in Germany“ ist wieder ein Verkaufsargument.
Blüten, Knospen, Blätter oder Schmetterlinge werden in formal klarer Linienführung gefasst und stehen harmonisch-geometrischen Formen gegenüber. Die Details sind fein aufeinander abgestimmt und wohl komponiert, raffinierte Oberflächen setzen besondere Akzente. Metalle werden gemischt: Goldgelb mit Silber und vor allem auch mit Rotgold. Matte und glänzende Flächen stehen kontrastreich nebeneinander. Die modebewusste Kundin setzt auf üppige Ketten, große Steine und wuchtige Anhänger. Das Must-Have sind lange Ketten mit unterschiedlich großen Gliedern, kombiniert mit auffälligen Steinen. Auch große Broschen finden als Eyecatcher ein Comeback. Getragen werden sie im Hüft- oder Schulterbereich. Folkloristische und ethno-logische Stilelemente werden frei übersetzt und in üppigen Kompositionen farbenfroh zur Schau gestellt. Retro- und Vintage-Elemente fließen in gleicher Weise ein.
Klare Trendfarbe ist Violett in allen Schattierungen und Nuancen; dunkle Töne wie Aubergine für dunkle Frauentypen, hellere Töne wie Fuchsia oder Flieder für helle Typen. Petrol- und Türkistöne finden sich ebenfalls in vielen der neuen Kollektionen. Die verschiedenen Farbtöne einer Farbskala werden harmonisch kombiniert, auf extreme Kontraste wird verzichtet: Farbig ist nicht mit bunt zu verwechseln. Viele Hersteller setzen auf Schwarz als wichtigste Saisonfarbe. Kombiniert wird es mit Beigetönen, Silber oder Gold, aber auch mit star-ken Kontrasten wie roten oder violetten Glassteinen und -kristallen.
Tisch-Küche-Trends: mehr Wert, weniger Farbe
Die Tendenz zu wertigen Produkten hält an. Dabei fordern die Konsumenten aber immer ein “value for money”. Dieser Mehrwert muss sich in der Funktionalität, in der Qualität, in der handwerklichen Her-stellungsweise oder im Design ausdrücken - wenn möglich durch mehrere Elemente gleichzeitig. Reine Dekorationselemente sind immer weniger gefragt und auch bei den Haushaltsprodukten gewinnen die, die ein Plus an Funktionalität haben oder sich durch eine beson-dere Gestaltung auszeichnen.
Leuchtende Farben finden sich in der vor uns liegenden Saison auf dem Tisch und im Interieur wenige. Natürliche Farbtöne, Weiß sowie Edelstahl oder Silber und Glas bestimmen das Bild. Insbesondere Silber gewinnt gegenüber dem Edelstahl immer mehr Freunde. Gerade in der Kombination mit Naturmaterialien sind Produkte, die diesen Mix aufweisen, sehr beliebt. Purple und verschiedene Grüntöne setzen Akzente zu Weiß, aber auch zu Schwarz. Grau wird zum Schwarz der nächsten Saison. Es kommt häufig in puristischen, asiatisch inspirierten Umgebungen vor, gerne als klassischer Dreiklang mit Weiß und Rot. Dekorationen auf Porzellan entlehnen ihre Motive ebenfalls der Natur. Sie sind meist dezent und auf weißem Untergrund in den Farben Braun und Koralle oder als naturalistische Umsetzung des gewählten Motivs zu finden.
Das boomende Thema Natur zeigt sich auch durch ein breites Angebot an Feuerstellen und “offenen Flammen”. Öllampen, Gellampen oder kleine Feuerstellen, die mit Brennstoff auf Bio-Ethanol-Basis gespeist werden, spiegeln den Wunsch nach Behaglichkeit wider. Bei den geschenkverpackten Lebensmitteln dominieren die Bioprodukte. Topangesagt ist die Schokolade, die in wertigen Verpackungen und verschiedensten Sorten angeboten wird und immer häufiger als Begleiter zum Wein dient.
Deko-Trends 2009: natürliche Farben umgeben den Hasen
Weiß, Beige und verschiedene Nuancen von Braun liegen auch im Dekorationsbereich im Trend. Passend zu Möbeln und Interieur sind die Materialien natürlich und kommen entweder solo oder in Kombination mit Edelstahl oder Eisen zum Einsatz. Besonders beliebt sind bei dem Landhaus Living-Stil Leuchten, Pflanzengefäße und Wohnaccessoires aus Korb- und Geflechtmaterialien. Durch strukturierte Oberflächen und entsprechende Farben wirken auch Blumentöpfe aus Fiberglas natürlich.
Kein Frühling ohne frische Farbe. Je nach Stilwelt werden die Naturtöne durch farbige Akzente ergänzt. Nach dem Winter kündigen leuchtendes Gelb und frisches Grün in verschiedenen Abstufungen das Erwachen der Tier- und Pflanzenwelt an. In eine andere Richtung geht das Thema Meer. Hier spiegeln Blau, Aquamarin und Türkis das Thema Wasser wider. Ein eher geradliniger und klassischer Stil bevorzugt die Kombination von Metall, Schwarz, Weiß und Rot. Als Farbakzent tritt hier Purple und Pink hinzu.
Tierfreunde freuen sich über die neuen Gefährten: Frösche, Schafe und verschiedenes Federvieh bevölkern Wohnungen, Terrasse und Gärten. Das Trendtier des Jahres ist der Hase. Das Langohr steht als Symbol für Ostern bereit, begleitet die Menschen aber auch darüber hinaus. Er zeigt sich in verschiedenen Formen, Materialien und Pro-dukten. An manchen Stellen präsentiert er sich sogar im XXL-Format.
Outdoor Trends: Komfort unter freiem Himmel
Natur ist „in“ und so hat auch das Sommerwohnzimmer weiterhin Hochsaison. Während Wohnaccessoires und Dekorationsobjekte so-wohl an organische als auch geradlinige Formen angelehnt sind, gibt es bei der Größe einen eindeutigen Trend: Ob Blumenkübel oder Sitzlandschaften für die Terrasse – Übergrößen sind angesagt. Ausladende Loungemöbel aus geflochtenen Materialien und hochwertige Accessoires sorgen im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon für echten Wohnkomfort. Neben kleinen Pflänzchen und Blumen ergänzen Zitronen-, Apfelsinenbäume und Palmen die grüne heimische Oase. Hoch im Kurs stehen sowohl für die eigenen vier Wände als auch für die Gartengestaltung Produkte, die bereits eine Patina aufweisen. Diese rührt jedoch nicht vom langjährigen Gebrauch, sondern ist beabsichtigt. Blumengefäße und Dekorationsartikel erzählen Geschichten, obwohl sie neu sind.
2009 findet der Messeverbund Decorate Life vom 3. bis 7. Juli statt.
Hinweis für Journalisten:
Weitere Informationen sowie Bildmaterial von Decorate Life in druckfähiger Qualität finden Sie unter:
www.decorate-life.messefrankfurt.com.
Zur The Design Annual erscheint ein separater Schlussbericht.
Hintergrundinformation Messe Frankfurt
Die Messe Frankfurt ist mit 424 Millionen Euro Umsatz (2007) und weltweit über 1.400 Mitarbeitern das größte deutsche Messeunternehmen. Der Konzern besitzt ein globales Netz aus 29 Tochtergesellschaften, fünf Niederlassungen und 48 internationalen Vertriebspartnern. Damit ist die Messe Frankfurt in mehr als 150 Ländern für ihre Kunden präsent. An über 30 Standorten in der Welt finden Veranstaltungen "Made by Messe Frankfurt" statt. Im Jahr 2007 organisierte die Messe Frankfurt insgesamt 112 Messen, davon 68 im Ausland.
Auf den 322.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche der Messe Frankfurt stehen derzeit neun Hallen und ein angeschlossenes Kongresszentrum. Das Unternehmen befindet sich in öffentlicher Hand, Anteilseigner sind die Stadt Frankfurt mit 60 Prozent und das Land Hessen mit 40 Prozent.
Weitere Informationen: www.messefrankfurt.com