Der OutDoor INDUSTRY AWARD 2008 hat stark zugelegt – rund
43 Prozent mehr Beiträge als im Vorjahr Eine internationale Expertenjury vergab zwei GOLD und sechs SILVER Awards für „innovative Produktentwicklungen, die überraschen“
Zum dritten Mal wurde der OutDoor INDUSTRY AWARD anlässlich der OutDoor 2008 (17. bis 20. Juli) von der Messe Friedrichshafen ausgelobt. Zu dem von iF International Forum Design konzipierten und organisierten Innovationspreis konnten 280 Einreichungen aus 25 Ländern (Vorjahr: 196 Beiträge aus 21 Ländern) verzeichnet werden. Eine internationale Expertenjury vergab insgesamt 27 Auszeichnungen, davon zwei GOLD und sechs SILVER Awards für besondere Design- und Innovationsleistungen. Innerhalb der neuen Kategorie „students category“, an der erstmals Studenten kostenfrei mit Entwürfen und Produktstudien teilnehmen konnten, wurden fünf Beiträge ausgezeichnet. Alle prämierten Produkte sind auf der Messe im Erdgeschoss des Foyer West noch bis zum 20. Juli in einer Ausstellung zu besichtigen.
Die Jury
Mit dem Gütesiegel des OutDoor INDUSTRY AWARD wird den Verbrauchern rund um Sport und Freizeit Orientierung am Markt gegeben. Ihnen wird aufgezeigt, was innovativ und funktional beziehungsweise umweltverträglich und nachhaltig ist. Eine Fachjury, bestehend aus Boris Gnielka (Outdoor-Magazin, Motor Presse Stuttgart, Stuttgart/D), Mark Held (European Outdoor Group, Zug/CH), Alan Hinkes (Abenteurer, North Yorkshire/GB), Stephan Dietrich (adidas AG, Herzogenaurach/D), David Durkan (Sno og Ski magazine, Sandivka/ NO) und Lars Kirchner (Basislager Sportartikel GmbH, Erfurt/D), hat jeden einzelnen Beitrag nach den vorgegebenen Bewertungskriterien diskutiert.
Stephan Dietrich, 46, schloss sein Studium zum Industrie-Designer 1992 in Wuppertal ab. Der aktive Leichtathlet ist seit 1993 bei adidas als Designer in den verschiedensten Kategorien tätig. Seit 2006 ist Dietrich Creative Director der Sports Performance Division der adidas AG in Herzogenaurach.
David Durkan, 59, ist passionierter Alpinist und Bergführer, tourte sowohl über die Alpen als auch auf den Himalaya. Über 20 Jahre arbeitete der Waliser, der seit 35 Jahren in Norwegen lebt, als Produktmanager im Outdoor-Handel. Dann wechselte er als Redakteur zum Mountain Magazine. Heute ist Durkan sowohl beim Sno og Ski Magazin Redakteur rund um das Thema Ausrüstung als auch Berater für Bergans tätig.
Boris Gnielka, 39, ist seit 2000 Redakteur und Ausrüstungstester beim outdoor-Magazin in Stuttgart. Der leidenschaftliche Trekker, Kletterer und Bergsteiger arbeitete schon während seines Betriebswirtschaftsstudiums im Outdoorfachhandel sowie als freier Autor von Reise- und Ausrüstungsartikeln.
Mark Held, 49, ist Geschäftsführer der European Outdoor Group, ein Verband, der 2003 von den neunzehn weltweit größten Outdoor-Unternehmen gegründet wurde. Held ist bereits seit 1983 in der Outdoorbranche tätig – unter anderem als Leiter für Produktentwicklung bei Berghaus und Lowe Alpine Group.
Alan Hinkes, 53, ist der erste Brite, der alle 14 Achttausender der Erde erklommen hat. Der Extrembergsteiger gehört damit zum exklusiven Club von 12 noch lebenden Bergsteigern, die diese Höchstleistung jemals erreicht haben. Hinkes ist als Berater tätig und schreibt Beiträge für verschiedene Fachmagazine. Als Kameramann hat er elf Dokumentationen gedreht.
Lars Kirchner, 38, ist seit 17 Jahren im Outdoorfachhandel tätig. Vor zehn Jahren machte er sich mit dem Outdoor-Fachgeschäft Basislager Erfurt und Jena selbstständig. Kirchner ist ständig auf der Suche nach Neuigkeiten und Innovationen.
Kategorien und Bewertungskriterien
Die Kategorien, in denen die Produkte bewertet wurden, waren:
01. Bekleidung
02. Schuhe
03. Rucksäcke/Reisegepäck
04. Bergsportausrüstung
05. Campingausrüstung
06. Schlafsäcke
07. Wassersport
08. Zubehör
09. Konzepte
Zu den Bewertungskriterien der Jury zählten: Innovationsgrad, Gestaltungsqualität, Verarbeitung, Materialwahl, Umweltverträglichkeit, Nachhaltigkeit, Funktionalität, Gebrauchswert, Sicherheit, Trendsetter, Markenwert/ Branding.
Stimmen aus der Jury
Mark Held: „Die hohe Qualität der eingereichten Produkte hat mich sehr überrascht. Ich habe viele hochwertige Innovationen gesehen. Der Wettbewerb ist eine tolle Plattform für Neuheiten. Sehr beeindruckt haben mich die ökologischen Ansätze. Vielleicht ist es künftig möglich, auch besonders nachhaltige Produkte auszuzeichnen.“
Alan Hinkes: „Der Trend in der Produktentwicklung, Produkte leichter zu machen, hält noch immer an. Daneben spielt das Thema Sicherheit auch eine große Rolle. Man findet Produkte, die eine gute Kombination aus Funktion und Design bieten.“
Boris Gnielka: „Es ist toll zu sehen, mit welcher Akribie, die Hersteller an neuen Lösungen feilen, uns hier so ausgereifte Produkte zu präsentieren. Im Vordergrund dabei steht ganz klar der Nutzen, keine unnützen Spielereien.“
David Durkan: „Der Wettbewerb ist sehr professionell, das Juryverfahren einfach, die Produkte wurden ernsthaft und seriös diskutiert. Allerdings fehlten bei den Beiträgen ein paar Hersteller, die das Produktspektrum abrunden würden.“
Lars Kirchner: „Echte Produktinnovationen sind nicht dabei. Dafür wurde viel Wert in die Entwicklung und Verfeinerung der Details gelegt. Und da hat man einige wirklich gute Dinge gesehen.“
Stephan Dietrich: „Die hier eingereichten Produkte sind gut, aber nur wenige sind wirklich innovativ. Insgesamt jedoch gibt es viele neue Materiallösungen und -ideen, die überraschen. Die Industrie sucht neue Wege, um dem Nachhaltigkeitstrend und -bedürfnis Rechnung zu tragen.“
Die Preisträger der beiden GOLD Awards und der sechs SILVER Awards
Die Jury vergab aus 280 Einreichungen 27 Auszeichnungen. Davon zwei GOLD und sechs SILVER Awards für besondere Design- und Innovationsleistungen. Zusätzlich innerhalb der neuen Kategorie „students category“, an der erstmals Studenten kostenfrei mit Entwürfen und Produkt-studien teilnehmen konnten, wurden fünf Beiträge ausgezeichnet.
Die NeoAir ist eine superleichte 3-Jahreszeiten-Luftmatratze. Aufgrund eines neuen, hochentwickelten Materials ist sie wärmer als jede andere nicht isolierte Luftmatratze: Sie gibt die Wärme zurück zum Körper und die Kälte zurück an den Boden.
Jurybegründung: „Die NeoAir ist eine echte Innovation. Diese Luftmatratze ist nicht nur unglaublich leicht und schön designt, sondern auch richtig bequem und ganz einfach und simpel zu benutzen.“
Das Zelt ist eine Art Tipi mit einem Hauptpfosten in der Mitte und drei Extrapfosten an den Seiten. Durch diesen Aufbau entsteht eine extra große Grundfläche. Die drei äußeren Zeltseiten können nach oben gerollt werden, wodurch drei große Eingänge entstehen. Die drei Bögen verleihen dem Zelt eine besondere Stabilität.
Jurybegründung: „Ein tolles, neuartiges Zelt mit schönen Designfeatures, das absolut universell eingesetzt werden kann.“
Das Sicherungsgerät Smart eignet sich vor allem für das Lead- und Toprope-Klettern mit Einfachseilen. Es wurde speziell für Hallen- und Sportkletterer konzipiert. Smart bremst den Kletternden im Sturzfall dynamisch ab, blockiert bereits bei geringem Krafteinsatz des Sichernden. Ideal für Partner mit Gewichtsunterschied. In Schrecksituationen entspricht die Funktionsweise den Reflexbewegungen des menschlichen Körpers. Denn auch wenn der Sichernde in einer Sturzsituation zusammenzuckt oder verkrampft, wird die Funktionalität des Smarts nicht beeinflusst.
Jurybegründung: „Smart ist dynamisch, schnell und simpel. Eine überzeugende Designlösung mit perfekter Funktionalität.“
Mit nur 860 Gramm ist der Mamook GTX ein echtes Leichtgewicht. Der Schuh ist nur dort hart, wo es wirklich nötig ist. Er passt er sich dem Fuß besonders gut an und sorgt für ein komfortables Tragegefühl. Die asymmetrische 3-Zonen-Schnürung verleiht einen erstklassigen Halt – bei jeder Fußform.
Jurybegründung: „Der Schuh ‚glänzt’ nicht nur durch sein schönes Design, sondern ist auch gleichzeitig sehr funktional. Der neuartige Materialmix überzeugt – und damit natürlich auch seine besondere Leichtigkeit.“
SILVER AWARD
03. Rucksäcke/Reisegepäck
„Exos 46“: Rucksack
Hersteller / Design: Osprey Europe Ltd., Dorset/Großbritannien
Der Exos 46 kombiniert federleichtes Außenmaterial mit einer neuen, superleichten, komfortablen Rückenkonstruktion. Obwohl er nur 857 Gramm wiegt, bietet er besten Tragekomfort und top Ventilation. Sein Rahmen aus 6061-T6 Alu stabilisiert auch größere Lasten, die elastischen Hüft- und Schultergurte aus Biostretch-Schaum sind ebenfalls luftdurchlässig, komfortabel und passen sich dem Körper perfekt an.
Jurybegründung: „Ein echtes Leichtgewicht. Das ausgefeilte Tragesystem bietet einen wirklich guten Tragekomfort.“
SILVER AWARD
04. Bergsportausrüstung
„Steel Blade“: Schneeschaufel
Hersteller / Design: Grivel Mont Blanc, Courmayeur/Italien
Die super leichte Schneeschaufel (406 Gramm) erfordert keinerlei Montage. Sie ist multifunktional, lässt sich auch in engen Räumen einsetzen. Mithilfe eines Eispickels kann man die Schaufel einfach verlängern. Mit ihrer Stahlkante können schärfste Eiskanten geschnitten werden.
Jurybegründung: „Dieses Produkt ist echt innovativ. Die Schaufel wurde neu gedacht: klein, leicht und multifunktional. Die Basisausrüstung für Skitouren- und Gletschergeher. Bei Verlust ist sie aufgrund ihrer Signalfarbe leicht wiederzufinden.“
Der erste Klebehaken, der sich bei Belastung dynamisch im Bohrloch verklemmt. So wird die Haltekraft gegenüber herkömmlichen Klebehaken deutlich erhöht. Unter Last können sich die ineinander verdrehten Schenkel des Hakens unabhängig bewegen. Ihre verdrehte Form verursacht dabei eine Verspreizung gegen das Bohrloch, wodurch die Haltekraft enorm gesteigert wird.
Jurybegründung: „Mit dem neuen Klebehaken wird ein wichtiges Thema auf sehr einfache Weise völlig neu gelöst. Er besticht sowohl durch seine Qualität als auch durch seine Funktionalität.“
SILVER AWARD
04. Campingausrüstung
„Orbit“: LED-Laterne
Hersteller / Design: Black Diamond Equipment AG, Salt Lake City/USA
Die 135 Gramm leichte Orbit ist eine helle, nicht blendende Mini-Laterne im Taschenformat (Durchmesser 57 mm; Höhe 102/140 mm). Das duale Reflektorsystem bündelt das Licht und maximiert die Leuchtweite der ein Watt-LED. Mittels Dimmer kann die Helligkeit angepasst werden. Orbit wird mit vier AAA Batterien oder dem wieder aufladbaren NRG2 Battery Kit betrieben.
Jurybegründung: „Ein schönes, ästhetisches, zurückhaltendes Produkt. Ein wirklich tolles neues Hilfsmittel, dass häufig Anwendung finden wird.“