denkmal-Messe zählt über 13.000 Besucher an drei Tagen
▪ Besucherplus von rund fünf Prozent trotz Laufzeitverkürzung
▪ denkmal übertriff Branchenerwartungen deutlich
▪ Nächste denkmal findet vom 18. bis 20. November 2010 statt Mehr Besucher, mehr Aussteller und eine größere Internationalität kennzeichneten die diesjährige denkmal, Europäische Messe für Restaurierung, Denkmalpflege und Altbausanierung, die heute in Leipzig zu Ende ging. Insgesamt informierten sich 13.100 Besucher (2006: 12.500) über die Angebote der 443 Aussteller.
"Obwohl die Messelaufzeit von vier auf drei Tage verkürzt wurde, konnten wir im Vergleich zur Vorveranstaltung ein Besucherplus von knapp fünf Prozent erreichen", zeigte sich Messechef Wolfgang Marzin erfreut. "Wir sind überaus zufrieden mit diesem exzellenten Ergebnis. Die Messe war in allen Bereichen ein Erfolg, was uns auch die Aussteller und Besucher bestätigen." Die denkmal unterstreiche damit ihren Anspruch, die europäische Leitmesse für die Themen Restaurierung, Denkmalpflege und Altbausanierung zu sein.
91 Prozent der Besucher wollen 2010 wiederkommen
Die Ausstellerangebote und das anspruchsvolle Fachprogramm mit rund 100 Veranstaltungen lockten vor allem den interessierten Fachmann. Der Fachbesucheranteil lag 2008 bei über 90 Prozent. Dabei machten Architekten,
Planer und Ingenieure mit 25 Prozent den größten Anteil aus. 40 Prozent der Besucher reisten aus einer Entfernung von über 300 Kilometern nach Leipzig, jeder siebte Interessent kam aus dem Ausland (2006: jeder achte). Dies ergab die Befragung durch das Leipziger Institut für Marktforschung.
91 Prozent der Besucher gaben zudem an, 2010 wiederzukommen, 91 Prozent wollen die denkmal weiterempfehlen.
"Die Messe hat deutlich an Ausstrahlung gewonnen" - Wiederbeteiligungsquote der Aussteller für 2010 bei 92 Prozent
Die denkmal ist für die Branche ein unverzichtbarer Termin. Nach einer Sofortbefragung zeigten sich 92 Prozent der insgesamt 443 Unternehmen mit dem Messeverlauf außerordentlich zufrieden. "Die Resonanz der Besucher war wirklich gut, erst recht deren Kompetenz. Ich habe den Eindruck, die Messe hat deutlich an Qualität und Ausstrahlung zugelegt", informierte Dr. Christian Brandes aus der Abteilung Baudenkmalpflege des Farbproduzenten CAPAROL.
92 Prozent der Aussteller kündigten noch vor Messeschluss ihre Teilnahme für 2010 an, eine deutliche Steigerung zur Vorveranstaltung.
Das Partnerland der diesjährigen denkmal war Ungarn. Neben berühmten Handwerkern und Kunstgewerblern, die unter anderem typische Holztruhen, Kachelöfen, Schindeldachdeckung und Bleifenster anfertigen, präsentierten sich Restauratoren und Denkmalschützer. "Die Wahl Ungarns war aus-gezeichnet", bilanzierte Professor Gerd Weiß, Vorsitzender der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland. "Alle Organisatoren der ungarischen Messebeteiligung waren darauf bedacht, der Fachwelt mit unserer Präsentation die Bandbreite des ungarischen Denkmalschutzes zu zeigen, ohne die Probleme zu verschweigen", sagte Peter Deme, Direktor im ungarischen Staatsamt für Kulturelles Erbe. Deme wertete die Messebeteiligung als Erfolg: "Wir sind alle sehr zufrieden mit den vielen Gesprächen, die wir geführt haben, und freuen uns zudem über die Goldmedaille der denkmal für die ungarische Firma Patinas Lampen."
Erstmals präsentierte sich mit dem Bundesland Hessen eine Partnerregion auf einer denkmal-Messe. Auf einer Fläche von mehr als 200 Quadratmetern informierten Handwerker, Architekten, Firmen, Hochschulen und andere Einrichtungen die Messebesucher über die Themen Restaurierung, Altbausanierung und Denkmalpflege. "Dieses neue Konzept einer Partnerregion hat sich so gut bewährt, dass wir wohl 2010 wieder mit einem Gemeinschaftsstand kommen werden", resümierte Jürgen Schneider von der HA Hessen Agentur GmbH, Organisator der Präsentation. "Alle 16 handwerklichen Restaurierungsbetriebe aus Hessen, die sich an unserem Stand zusammengeschlossen haben, sind sehr angetan von der hohen Besucherresonanz."
denkmal Fachprogramm: Experten fordern mehr Energieeffizienz im Gebäudebestand - Forum Gründerzeit findet regen Zuspruch
Das internationale Kongressprogramm der denkmal 2008 umfasste rund 100 hochkarätig besetzte Tagungen, Symposien, Diskussionsrunden und Fachvorträge. Für etwa die Hälfte der Besucher war das Rahmenprogramm mit ausschlaggebend für den Messebesuch.
Thematischer Schwerpunkt in Ausstellung und Fachprogramm war die energetische und denkmalgerechte Sanierung von Gebäuden. Stephan Kohler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) forderte im Rahmen der denkmal eine jährliche Energieeffizienzsteigerung von 3,1 Prozent, um den Schadstoffausstoß wie beabsichtigt zu verringern. Die größten Reserven dafür lauerten im Gebäudebestand - vor allem in älteren Wohn- und Gewerbebauten. Der dena-Chef hält es für realistisch, auch im Gebäudebestand bis 2020 die energetische Verbrauchsbilanz um 19 Prozent zu verbessern.
Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee (SPD) informierte zudem, dass die Fördertöpfe für die energetische Aufwertung nachträglich aufgefüllt wurden. So schieße man über die ursprünglichen Ansätze hinaus jährlich 500 Millionen zur Unterstützung von Fassadendämmmaßnahmen und Heizungsmodernisierungen zu. Im Schnitt löse allein diese halbe Milliarde weitere private Nachfolgeinvestitionen im Gebäudebestand von 8,5 Milliarden Euro aus. Das sichere beziehungsweise schaffe rund 200.000 Arbeitsplätze.
Besondere Aufmerksamkeit des Fachprogramms richtete sich auf eine Architekturepoche, die bis heute das Stadtbild vieler deutscher und europäischer Städte prägt: der Historismus. Zahlreiche Fachveranstaltungen und das „Forum Gründerzeit“ thematisierten diese Phase des wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwungs und fanden regen Zuspruch.
Volle Zufriedenheit bei Lehm-Ausstellern
Integraler Bestandteil der denkmal ist die LEHM, Internationale Fachmesse Lehmbau, die vom Publikum großartig angenommen wurde. Dazu Horst Paulick-Nederkorn, Leiter Büro Süd von Claytec: "Diese Messe bildet für uns ein tolles Podium für die Präsentation unserer Lehmbautechnologien. Nachfrage und Interesse sind hervorragend, ich bin wirklich sehr zufrieden. Erfreulich ist, dass Besucher aus ganz Deutschland hierher finden."
Alles im Leben hat seinen Preis
Anlässlich der Messe wurde erneut eine Reihe von Preisen verliehen. Dazu gehören die begehrten Goldmedaillen der denkmal, der Bernhard-Remmers-Preis, der Hieronymus-Lotter-Preis sowie der Denkmalpflegepreis der Handwerkskammer zu Leipzig. Erstmals fand im Vorfeld der denkmal die Preisverleihung des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz (DNK) statt. Dieser Preis wird jährlich vergeben und gilt als die höchste Auszeichnung auf dem Gebiet der Denkmalpflege in der Bundesrepublik Deutschland. Er zeichnet Persönlichkeiten und Personengruppen aus, die sich in beispielhafter Weise für die Erhaltung des baulichen und archäologischen Erbes eingesetzt haben.
Generationenübergreifendes Wohnen im Baudenkmal
Wie wird aus einem denkmalgeschützten Schwimmbad im Dresdener Stadtteil Pieschen ein Mehrgenerationenhaus? Diese und weitere knifflige Aufgaben und die damit verbundenen planerischen Herausforderungen reizten mehr als 200 Architekturstudenten aus ganz Deutschland. Sie nahmen teil an der 5. Leipziger Messeakademie, die in diesem Jahr Möglichkeiten zeigt, wie man das Miteinander und den Austausch der Generationen speziell in Baudenkmälern architektonisch umsetzen kann. Die drei Sieger wurden auf der denkmal geehrt, die Preise gingen nach Thüringen und Berlin. Erstmals richtete das diesjährige Messe-Partnerland Ungarn einen ähnlichen Entwurfswettbewerb aus.
Die nächste denkmal findet vom 18. bis 20. November 2010 in Leipzig statt. Das erfolgreiche Partnerland-Konzept wird fortgeführt.