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15.01.2009

Fjorde, Wasserfälle – Atem beraubende Landschaft

Norwegen ist Caravaning-Partnerregion der CMT 2009 / Von der Hanse bis zur Elchsafari: das Land im Norden bietet Natur, Erlebnis und Kultur
Olaf Neset ist ein Norweger, wie er im Buche steht: freundlich-gelassen, mit einem leichten Lächeln im Gesicht und durch nichts aus der Ruhe zu bringen, steuert er gemächlich sein Boot über den Byglandsfjord, einen 176 Meter tiefen See im Süden des Landes. Berge und Wälder ziehen vorbei, in denen Elche und Luchse leben, malerisch auf einer Landzunge im See liegt Olafs Campingplatz – der 53jährige hat ihn vor vier Jahren gegen den stressigen Steuerberater-Job eingetauscht und dort sichtbar seine Lebensbalance gefunden: „Wer nach Norwegen reist, sucht Ruhe, Erholung und schöne Landschaft“, sagt Olaf, „das kann man bei uns schon finden“.

Und das nicht zu knapp: kein zweites Land in Europa bietet ein solch dramatisches Wechselspiel zwischen schneebedeckten Bergen, tiefen Fjorden, Gletschern, Schärenküste, glitzernden Seen, grünen Hochebenen und bunten Holzhäusern, die das Potpourri farblich würzen. Vor allem Reisemobilisten zieht es fast magisch in den hohen Norden des Kontinents. Damit es künftig noch mehr werden, präsentiert sich Norwegen auf der CMT 2009 vom 17. – 25. Januar als Partnerregion im Caravaningteil.

Wie war das nochmal mit der Ruhe? – Donnernd stürzt sich die Otra im südnorwegischen Setesdal über sechs Meter tiefe Stromschnellen hinunter, wir stehen mit leicht wackeligen Knien am Raftingboot etwas oberhalb und wissen nicht so recht, ob wir’s wagen wollen… Die „Wassertaufe“ im zwölf Grad kalten Fluss liegt hinter uns, der erste Schock ist verdaut. Also los. „Forward, forward – and down!“, brüllt Rafting-Guide Tim. Wir werfen uns ins Innere des Bootes, und schon stürzt ein Riesenschwall Wasser über die beiden Vorderen. Aber wir kommen ohne Verluste durch die Stromschnelle. Adrenalin pur! „High five“ mit den Paddeln zur Belohnung, und am Ende surfen wir sogar noch 30 Sekunden lang auf einer großen Welle. Unvergeßliche Momente. „TrollAktiv“, die Firma von Tim, bietet in einem Umkreis von nur fünf Kilometern 20 verschiedene Aktivitäten an, vom Rafting über Wildwasser-Kajakfahren, Kanu-Trips und Felsklettern bis hin zu Biber- und Elchsafaris. Norwegen eignet sich bestens für den Aktivurlaub.



Auf einem schmalen Panoramasträßchen geht’s am nächsten Morgen von Rystad über eine Hochebene mit meterhohen Schneewänden (im Juni!) und eisblauen Schmelzwasserseen, vorbei an angeblich von Trollen, den norwegischen Zauberwesen, kunstvoll aufgeschichteten Steinhäufen, hinüber an den Lysefjord. Mehr als 1000 Meter tief fällt der Fels fast senkrecht ab zum graugrünen Wasser. Die Wanderung zum „Kjerag Bolten“, einer großen, zwischen zwei Felswänden eingeklemmten Murmel, dauert hin und zurück fünf Stunden. Und sie hat es in sich: auf dem 20 Kilometer langen Weg durch vollkommen unberührte Natur sind 800 Höhenmeter und sechs steile Auf- und Abstiege zu überwinden. Aber es lohnt sich. Schwindelfreie steigen am Wendepunkt dieser Wanderung, die mit zum schönsten gehört, was Norwegen zu bieten hat, auf den Bolten und lassen sich fotografieren. Aber viele sind es nicht, die sich das trauen… Etwas weniger anstrengend ist die Wanderung zum Prejkestolen, dem „Predigtstuhl“ gleichfalls oberhalb des Lysefjords – aber „nur“ auf 650 Meter Höhe gelegen. Die Aussicht ist freilich auch von dort unvergesslich.

Wer nicht von Oslo aus auf schnellstem Wege mit dem Wohnmobil in Richtung Nordkap strebt, reserviert sicham besten ausreichend Zeit für Fjordnorwegen, den wohl landschaftlich beeindruckendsten Teil des Landes. Sowohl der Geirangerfjord mit seiner wilden Schönheit als auch der Naerøfjord – an seiner engsten Stelle gerade mal 250 Meter breit – zählen zum Unesco-Weltnaturerbe, das alte Hanse-Viertel Bryggen in der Hafenstadt Bergen und die Stabkirche von Urnes zum Weltkulturerbe. Von den einst mehr als 1.000 hölzernen Stabkirchen Norwegens sind nur noch 28 erhalten. Rings um Gudvangen, Aurland und Laerdal kann sich das Auge gar nicht satt sehen an der einzigartigen, dramatisch schönen Landschaft des Sognefjords und seiner Nebenarme. Mit 204 Kilometern Länge erstreckt er sich so weit ins Landesinnere wie kein anderer.

Der „Laerdal Feriepark“ bietet Camping und Hütten sowie ein umfangreiches Sportprogramm mit Fjordangeln, Bootstouren und sogar Mountainbiking über den „Schneeweg“ auf mehr als 1300 Meter hinauf und hinunter nach Aurland. Thomas Schneider (57) ist aus Deutschland ausgewandert und kümmert sich seit 2008 um das Sportprogramm im Laerdal Feriepark:“Norwegen hat ein unglaubliches Tourismus-Potenzial, das noch in keiner Weise ausgeschöpft ist.“ An der Mündung des Lachsflusses Laerdalselva in den Sognefjord verdient das „Norsk Villaks Senter“ einen Besuch. Man kann dort alles über den Norwegischen Wildlachs und seine tausende Kilometer lange Reise durchs Meer und wieder zurück in den Fluss erfahren.

Oberhalb des hübschen Fjordstädtchens Aurland haben kühne Architekten eine Aussichtsbrücke gesetzt, für die das Prädikat „atemberaubend“ gilt. Unterlegt von dramatischer Wolkenstimmung und vereinzelten Sonnenstrahlen schweift der Blick über senkrechte Steilabbrüche hinunter zum grünblau schimmernden Wasser des 1600 Meter tiefen Aurlandsfjordes. Eine wie ewig wirkende Landschaft, nicht lieblich, sondern monumental-gewaltig, seit tausenden von Jahren praktisch unverändert. Zahllose Wasserfälle brechen sich Bahn auf den steilen Bergflanken, sattes Grün zeugt links und rechts des Fjordes von etwas Landwirtschaft. Früher war dies Auswanderergebiet. Erst durch den Bau von Tunneln in den 1980er und 90er Jahren wurde diese abgelegene Gegend das ganze Jahr über mit dem Auto erreichbar. Der Laerdalstunnel wurde im Jahr 2000 eingeweiht und ist mit 24,5 Kilometern der längste Straßentunnel der Welt. Um die Autofahrer bei Laune zu halten und vor dem Ermüden zu bewahren, wurde die Streckenführung leicht kurvig gewählt, außerdem gibt es auf den 20 Minuten im Berg gleich drei verschieden bunt illuminierte Hallen als Abwechslung.

Wenige Kilometer vom Laerdalstunnel entfernt windet sich die Flåmbahn vom Städtchen Flåm über 20 Kilometer und 865 Höhenmeter spektakulär durch die mächtige Gebirgslandschaft hinauf zur Hauptstrecke nach Myrdal. Die Flåmbahn ist eine wichtige Touristenattraktion Westnorwegens und wird jährlich von einer halben Million Besuchern genutzt. Beim Wasserfall Kjosfossen wird stets ein Stopp eingelegt, um den Touristen ausreichend Möglichkeit zum Fotografieren zu geben. Auf dem Weg zurück per Reisemobil an die Westküste empfiehlt sich kurz nach dem Städtchen Voss ein Zwischenstopp in Dale. Die weltberühmte Strickwarenfirma gleichen Namens hat dort ihren Sitz samt Fabrikverkauf. Es gibt dort wunderschöne Norweger-Pullover zu recht günstigen Preisen, auch wenn das Land ansonsten nicht unbedingt ein Billig-Reiseziel ist.

Die Hafenstadt Bergen – Ausgangspunkt für die Schiffe der legendären „Hurtigrute“ hinauf ins polare Kirkenes – muss man an einem schönen, sonnigen Tag besuchen. Dann bringt einen die Bergen-Bahn, übrigens Skandinaviens einzige Standseilbahn, in sieben Minuten hinauf auf den 320 Meter hohen Fløien mit seinem prachtvollen Panorama von „Norwegens heimlicher Hauptstadt“ und der sie umgebenden Fjord- und Fjelllandschaft. Danach bietet sich ein Bummel über den Fischmarkt und das benachbarte Bryggen-Viertel an. Bereits im 13. Jahrhundert segelten Kaufleute aus Bremen und Lübeck hoch in den Norden, um dort eine Handelsniederlassung zu gründen. Ihre Holzhäuser brannten mehrfach ab im Laufe der Jahrhunderte. Die heute noch erhaltenen zwölf Langhäuser mit ihren schmalen Giebeln zum Hafen hin datieren von 1703, vermitteln aber noch eine gute Ahnung von der mittelalterlichen Hanse-Zeit. Weiter oben an den steilen Hügeln der Stadt gibt es pittoreske Straßenzüge mit Holzhäusern auf beiden Seiten. Fast 300 sind es insgesamt.

Ganz Norwegen in einem Urlaub zu sehen, ist völlig unmöglich. Quer über das große Land verstreut gibt es rund 500 klassifizierte Campingplätze, viele davon auch mit Hütten zum Vermieten – wie etwa Neset Camping am Byglandsfjord, Kinsarvik Camping am Hardangerfjord, der Laerdal Feriepark oder das Camping Center Gol im Hallingdal an der Strecke Oslo – Bergen als empfehlenswerte Adressen. Damit bereits die Anreise zum Vergnügen wird, bietet die norwegische Color Line sehr bequeme Fährüberfahrten entweder von Kiel nach Oslo (20 Stunden) oder alternativ auf den wesentlich kürzeren Strecke vom dänischen Hirtshals nach Kristiansand (3:15 Stunden) oder nach Larvik (3:45 Stunden) an (www.colorline.de).

Auf der CMT 2009 präsentiert sich Norwegen vom 17. – 25. Januar als Campingdestination par excellence. Am Stand in Halle 8 werden neben der Tourismus-Promotionagentur Innovation Norway und den Campingplatzbesitzern auch mehrere Spezialveranstalter, die Color Line und die Region Fjordnorwegen vertreten sein. Dazu passend gibt es norwegische Leckereien zu probieren, den kulturellen Rahmen bildet eine Folkloregruppe aus dem Setesdal. (Weitere Informationen zu Norwegen im Internet unter www.visitnorway.de)




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