FleiFa zeigt Trends und Tipps für das HandwerkFleischerfachmesse zum vierten Mal in Leipzig: Hochwertige Plattenwettbewerbe und Ideenmarkt für das Fachpublikum Zum vierten Mal nach 2003 öffnet die 14. FleiFa, zweitgrößte Fachmesse für das Fleischerhandwerk in diesem Jahr, in Leipzig für das Fachpublikum ihre Tore. Von Samstag, 20., bis Montag, 22. September, dreht sich alles um zukunftsträchtige und gewinnversprechende Themen für das Fleischerhandwerk. Die Messe Stuttgart und ihre Partner vom Sächsischen Fleischer-Innungs-Verband (SFIV) erwarten mehr als 80 Aussteller aus drei Ländern und 4000 Fachbesucher aus den neuen Bundesländern, Niedersachsen, Hessen, Nordbayern, Polen und Tschechien. Zusammen mit den Ausstellern der diesjährigen SACHSENBACK ist die Halle 5 auf dem Messegelände komplett ausgebucht. Die insgesamt rund 15.500 erwarteten Fachbesucher für beide Messen können sich im Rahmenprogramm auf attraktive Anregungen für den eigenen Betrieb sowie interessante Informationsveranstaltungen und Wettbewerbe freuen.
Wie bereits 2005, als die beiden Fachmessen zum ersten Mal parallel stattgefunden hatten, setzt die Messe Stuttgart auf die positiven Synergien, die eine kompakt organisierte Veranstaltung für beide Branchen mit sich bringen werden. Bestimmte Trends betreffen sowohl das Bäcker- und Konditorenhandwerk als auch das Fleischerhandwerk. Beispielsweise der Außer-Haus-Verzehr, die Verkaufsförderung durch ein stilvolles Ambiente oder eine große Angebotsvielfalt, aber auch Maschinen, Geräte, die Produktionstechnik, EDV- und Kassensysteme, mobile Verkaufsstellen oder Preisauszeichnungssysteme sind einige Gemeinsamkeiten, die speziell diese beiden Branchen bedienen.
Seit dem Umzug von Dresden nach Leipzig hat die FleiFa ihr Einzugsgebiet deutlich erweitert und beim Fleischerhandwerk im Osten Deutschlands sowie in den neuen EU-Ländern an Profil gewonnen. Einen großen Anteil an diesem Erfolg hat der SFIV, der als ideeller und fachlicher Träger mit seiner Fachkompetenz zum hohen Niveau der Fachmesse beiträgt, insbesondere bei der Gestaltung des attraktiven Rahmen-programms sowie der internationalen Wettbewerbe.
Auf dem Aktionsforum des SFIV werden aktuelle Geschäftsideen und zukunftsträchtige Trends vorgestellt, das Thema „Wein im Party-Service“ sowie Geschenke- und Dekorationsvorschläge runden das Forumsprogramm ab. Nicht fehlen dürfen selbstverständlich die internationalen FleiFa-Wettbewerbe, darunter am Samstag, 20. September, der 18. Qualitätswurst-Wettbewerb und der
12. Pokalwettbewerb „Sächsischer Knacker“ sowie am Sonntag (21. September) der 15. Plattenwettbewerb mit verschiedenen Wurstsorten und Spezialitäten für den Partyservice. Am selben Tag findet um 11:15 Uhr eine besondere Auszeichnung im Forum statt. Die Organisatoren des „Concours International de la Confrérie des Chevaliers du Goute-Andouille“ aus dem französischen Jargeau verleihen den fünf deutschen Preisträgern die Pokale dieser Vereinigung. Am Montag (22. September) sind beim Nachwuchswettbewerb die Lehrlinge –allein und im Team - an der Reihe. Die prämierten Wettbewerbsarbeiten werden von 13 Uhr an ausgestellt.
Trotz der anhaltend angespannten Wirtschaftslage ist die Messe Stuttgart mit dem aktuellen Anmeldestand zufrieden. Mehr als 80 Aussteller aus drei Ländern (Deutschland, Spanien und Polen) zeigen ihre neuesten Produkte und aktuellen Entwicklungen. Die Schwerpunkte der Ausstellungsgüter liegen in den Bereichen Arbeits- und Betriebstechnik (ca. 40 Prozent), Verkaufsförderung, Geschäfts- und Ladeneinrichtungen, Fleisch- und Wurstwaren, Feinkost, Handelsware, Rohstoffe, Hilfsmittel und Halbfabrikate, Verkaufsfahrzeuge und schließlich EDV, Beratung und Dienstleistungsangebote.
Die Nahrungsmittelmärkte und damit auch das Fleischerhandwerk erlebten in den vergangenen Jahrzehnten tiefgreifende strukturelle Veränderungen. Nach Mitteilung des Zentralverbands für das Fleischerhandwerk in Deutschland ist die Zahl der eigenständigen Unternehmen in den letzten 20 Jahren zwar zurückgegangen, doch wurde dieser Trend zu Teilen durch die gestiegene Summe der Filialen ausgeglichen. Einschließlich Filialen beläuft sich die Zahl der fleischerhandwerklichen Betriebe auf knapp 28.000. Damit besitzt das Fleischerhandwerk als größte geschlossene Anbietergruppe eine Netzdichte an Verkaufsstellen, die nach wie vor ihresgleichen sucht. Die Zahl der Beschäftigten liegt bei etwa 160.000. Verdoppelt hat sich inzwischen die durchschnittliche Beschäftigtenzahl auf ca. zehn Personen pro eigenständigen Betrieb. 17.565 junge Leute befanden sich zum 31. Dezember 2006 in der Ausbildung zum Fleischer bzw. zur Fleischerei-Fachverkäuferin.
Ebenfalls deutliche Veränderungen innerhalb des Fleischerhandwerks betreffen die Erschließung neuer Absatzwege und Serviceleistungen, mit denen sich die Branche Absatzpotentiale sichern konnte und kann. So betreiben heute rund 86 Prozent aller Fleischer-Fachgeschäfte einen Party- und Plattenservice und 75 Prozent haben einen Imbiss mit eigenem Verzehrbereich oder Stehtischen. 63 Prozent der Unternehmen liefern an Großverbraucher wie Kantinen, Gastronomie, Kollegenbetriebe oder den lokalen Lebensmitteleinzelhandel. Eine weitere Absatzrichtung ist der mobile Verkauf - entweder auf Märkten oder im Streckengeschäft. 23 Prozent der Fleischer-Fachgeschäfte nutzen diese Möglichkeit. Darüber hinaus gibt es Betriebe, die eigenständige Fachgeschäfte oder Filialen in Super- oder Verbrauchermärkten betreiben. Weiterhin sind fleischerhandwerkliche Unternehmen in Kombiläden z.B. mit Bäckern integriert. Nicht zuletzt existiert nach wie vor die traditionelle Erscheinungsform von Metzgereien in Kombination mit einer Gaststätte.
Mit den veränderten bzw. zusätzlichen Absatzwegen verschieben sich zwangsläufig auch die Umsatzstrukturen im Fleischerhandwerk. Mit rund 67 Prozent des Umsatzes liegt der Schwerpunkt noch immer im Thekenverkauf in den Stammgeschäften und Filialen. Durch Lieferungen an den Lebensmitteleinzelhandel, an Großverbraucher und Kollegen werden ca. 12 Prozent des Branchenumsatzes erwirtschaftet. 12 Prozent des Gesamtumsatzes entfallen auf den Party- und Plattenservice, während der Imbissbereich sieben Prozent und der mobile Verkauf drei Prozent erzielt.
Für die wirtschaftliche Entwicklung im Fleischerhandwerk war 2007 ein Jahr mit Licht und Schatten. Die Fleischskandale in 2006 sind zunehmend in Vergessenheit geraten und vorverpacktes Fleisch ist wieder in Mode gekommen. Verstärkt wurde dieser Trend nach Mitteilung des Zentralverbands für das Fleischerhandwerk in Deutschland durch den flächendeckenden Einstieg von Aldi Süd mit SB-Frischfleisch. Dies sei eindeutig zu Lasten der Einkaufsstätten mit Bedienungstheken gegangen. Im Fleischerhandwerk führten die Marktveränderungen zu einem Umsatzrückgang um rund 2,5 Prozent oder 390 Mio. auf 15,39 Mrd. Euro. In 2006 war noch einen Umsatzsteigerung um 2,8 Prozent zu verzeichnen gewesen.
Bezüglich der Betriebstypen im Fleischerhandwerk zeigt sich ein differenziertes Bild und hielten sich Umsatzrückgänge und Umsatzsteigerungen weitgehend die Waage. Während kleinere Betriebe zumeist Umsatzeinbußen hinnehmen mussten, konnten größere Betriebe mehrheitlich Umsatzzuwächse erzielen. Demgegenüber hat sich die Ertragssituation im vergangenen Jahr weiter entspannt, bedingt durch die vergleichsweise günstige Beschaffungssituation beim wichtigsten Rohstoff, Schweinefleisch. Im Jahresdurchschnitt erzielte ein mittelgroßes Fleischer-Fachgeschäft, in der Umsatzgröße zwischen 500.000 und 750.000 Euro, einen Gewinn von gut 7 Prozent vor Steuern. Die Entlastung im Materialkostenbereich wurde im Jahresverlauf jedoch mehr und mehr aufgezehrt von den spürbar gestiegenen Gemeinkosten, insbesondere für Energie.
Ein Trend, der sich im vergangenen Jahr fortgesetzt hat, ist der zu größeren und leistungsfähigeren Betrieben. Das deutsche Fleischerhandwerk war Ende des Jahres 2007 mit insgesamt 27.557 stationären Verkaufsstellen am Markt präsent. Diese Zahl setzt sich zusammen aus 16.761 eigenständigen Meisterbetrieben, hinzu kommen noch 10.796 fleischerhandwerkliche Filialen. Insgesamt gesehen stehen im Vorjahr 1474 Stilllegungen einer Zahl von 1097 Betriebsgründungen gegenüber. Von diesen sind 580 „echte“ Neugründungen und 517 Unternehmerwechsel bei bestehenden Betrieben. Bei der Filialisierung vollzieht sich zurzeit ein Strukturwandel. Bundesweit wurden nach Rückgängen in den Jahren zuvor in 2007 wieder 63 Filialen mehr gezählt. In den meisten Bundesländern war die Zahl der Filialen stabil bzw. hat sich der in den letzten Jahren zu beobachtende Rückgang deutlich abgeschwächt. 205 ehemalige Filialen sind in 2007 als eigenständige Unternehmen neu gegründet worden – auch ein Beleg für die dynamische Entwicklung im Fleischerhandwerk.
Insgesamt betreibt mehr als jeder vierte fleischerhandwerkliche Betrieb neben dem Stammgeschäft eine oder mehrere Filialen. Zu der Anzahl der stationären Betriebe und Filialen sind rund 5000 weitere mobile Verkaufsstellen des Fleischerhandwerks hinzuzurechnen, die auf Wochenmärkten oder im Fahrverkauf im Tourendienst präsent sind. Mit dem Rückgang der Verkaufsstellen ist 2007 ein weiterer Rückgang der Beschäftigungszahlen zu verzeichnen. Erfreulich ist jedoch, dass sich dieser Rückgang abgeschwächt hat und im Jahresverlauf zum Stillstand gekommen ist.
Die FleiFa ist vom 20. bis 22. September 2008 täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Fachbesucher mit Nachweis bezahlen 16 Euro. Für Gruppen ab 20 Personen und Auszubildende sowie Berufsschüler (mit Lehrer) kostet der Eintritt acht bzw. sechs Euro. Der Katalog ist für sechs Euro zu haben.
Das Ticket berechtigt auch zum Eintritt auf die SACHSENBACK 2008.