SACHSENBACK und FleiFa in Leipzig sind drei Tage lang Treffpunkt der Lebensmittelbranche / FDP-Bundesvize Pieper lobt Bäcker und Fleischer Am heutigen Sonnabend, dem 20. September 2008, wurden in Leipzig die Fachmessen SACHSENBACK und FleiFa im Beisein zahlreicher Vertreter von 330 Aussteller ihre Neuheiten und Leistungen den Fachbesuchern. Damit ist das Messedoppel in diesem Jahr der wichtigste Treffpunkt des Lebensmittelhandwerks in den östlichen Bundesländern, Niedersachsen, Nordbayern sowie Hessen und gleichzeitig eine wesentliche Informations- und Ordermesse für die Branche. Darüber hinaus soll die Messe den erwarteten rund 15.000 Fachbesuchern eine Vielzahl von Anregungen für neue Geschäftsideen in Backstube und Metzgerei geben.
„Die Besucher können beispielsweise im BÄKO-Backforum Ideen sammeln, um ihre Betriebe für die Zukunft besser aufzustellen“, betonte Michael Wippler, Landesobermeister des Landesinnungsverbandes Saxonia des Bäckerhandwerks Sachsen, in der Eröffnungsveranstaltung. Wippler bezeichnete die SACHSENBACK als bereits in 16. Auflage erscheinende Erfolgsgeschichte. „Und ich bin mir ganz sicher, dass diese Messe auch eine erfolgreiche Zukunft haben wird“, betonte er. Kritische Worte richtete der Landesobermeister an die Adresse von Bundes- und Europapolitik. Vom einstigen Wahl-Slogan „Mehr Freiheit wagen“, der im Handwerk große Hoffnungen geweckt habe, sei nicht viel geblieben. Statt dessen sorge die Vielzahl neuer behördlicher Auflagen aus Brüssel und Berlin dafür, dass „den Betrieben fast die Luft zum Atmen genommen wird“. Zudem sei die Globalisierung längst im Lebensmittelhandwerk angekommen und mache den Unternehmen das Leben schwer. Kurt Härtel, Landesinnungsmeister des Sächsischen Fleischer-Innungs-Verbandes, bestätigte diese Aussage und sprach von zum Teil „frühkapitalistischen Bedingungen“. Problematisch sei, dass im Handwerk kein Geld mehr verdient werde. „Das geht nicht lange gut, denn den Betrieben fehlt dann das Kapital für notwendige Investitionen.“
Eine Lanze für die Betriebe des Bäcker- und Fleischerhandwerks brach die stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende Cornelia Pieper. „Für mich beginnt ein guter Tag mit frischen Brötchen vom Bäcker an der Ecke, auf denen natürlich die leckere Leberwurst vom Fleischer nicht fehlen darf“, betonte sie. Die Messen SACHSENBACK und FleiFa bezeichnete Pieper als „echte Marken“ mit einem hohen Bekanntheitsgrad in der Fachwelt, der weit über Deutschland hinausreiche. Mit einem jährlichen Umsatz von rund 28 Mrd. Euro sei diese Gewerke tragende Säulen des Mittelstandes. In den Betrieben komme Tugenden wie Fleiß und Leistungsbereitschaft ein hoher Stellenwert zu. Unternehmerisches Denken werde hier großgeschrieben. „Handwerk ist keine Recheneinheit, sondern eine Geisteshaltung“, resümierte Pieper. „Wenn es dem Mittelstand gut geht, geht es auch dem Land gut.“ Um dies zu erreichen, müsse insbesondere die Belastung des Handwerks durch die überbordende Bürokratie vermindert werden. Allein die Erfüllung der gesetzlichen Berichtspflichten belaste einen durchschnittlichen Kleinbetrieb mit rund 3.500 Euro pro Jahr. „Das ist Geld, das im Unternehmen sinnvoller eingesetzt werden könnte“, sagte Pieper.
Nach der offiziellen Eröffnung nutzte sie den Rundgang durch die ausgebuchte Messehalle, um sich aus erster Hand über die Lebensmittelbranche und Fragen der Handwerkspolitik zu informieren. Zu ihren Stationen während des Rundganges zählte u.a. der Qualitätswurstwettbewerb des sächsischen Fleischerhandwerks, bei dem sich Cornelia Pieper sehr lobend über die ihr angebotenen sächsischen Knacker äußerte. Interessiert verfolgte sie am Gemeinschaftsstand der sächsischen Ernährungswirtschaft die Ausführungen von Christine Gallasch vom Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft. Großes Interesse zeigte die Politikerin am Stand des Konditorenideenmarktes, wo sie die Herstellung süßer Kunstwerke aus Zucker und Marzipan verfolgte und mit einer polnischen Weltmeisterin in deren Muttersprache fachsimpelte. Der Rundgang klang traditionell am BÄKO-Gemeinschaftsstand aus.
SACHSENBACK und FleiFa sind bis Montag, 22. September, täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Fachbesucher mit Nachweis bezahlen 16 Euro. Für Gruppen ab 20 Personen und Auszubildende sowie Berufsschüler (mit Lehrer) kostet der Eintritt acht bzw. sechs Euro. Der Katalog ist für sechs Euro zu haben. Das Ticket berechtigt zum Eintritt für beide Messen.