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19.01.2009

Die Rückkehr der „Alblinse“ aus Russland

„Slow Fisch“, Arganöl, Bionade, Thema deutsche Küchenkultur und Anti-Stress-Pralinen – alles auf der zweiten Slow Food Messe in Stuttgart Die zweite Slow-Food-Messe „Markt des guten Geschmacks“ öffnet in Halle 3 der Neuen Messe Stuttgart die Tore. Auf einem Hektar Fläche werden sich nach den derzeitigen Anmeldungen und Prognosen rund 300 Aussteller präsentieren. Dazu gibt es wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm. Die Messe vom 3. bis 6. April 2008 dauert mit vier Tagen einen Tag länger als im Vorjahr. Und sie wird erneut mit Ausstellern und deren Produkte aufwarten, die es nicht überall zu kaufen gibt.

Die Rettung der Alblinse, die im 19. Jahrhundert ein Hauptnahrungsmittel im Südwesten Deutschlands war, ist schon für sich genommen eine Erfolgsgeschichte, die nicht zuletzt mit Slow Food und der „Arche des Geschmacks“ verbunden ist. Jetzt kam die Krönung: Die echte Alblinse kehrt zurück auf die Alb. Denn als vor 20 Jahren Bauern wieder mit dem Anbau anfingen, gab es nirgendwo mehr Saatgut. Nach langen Recherchen fand man es - in St. Petersburg. Dort, im Wawilow-Institut, einer der größten Gen-Datenbanken, hatte die „Alb-Leisa“ überlebt. Im vorigen Dezember nahm eine Delegation aus dem Südwesten feierlich ein Säckchen entgegen. Daraus wird neues Saatgut gezogen, das die Ersatzsorten aus Frankreich und Italien ablösen kann. Auf der Slow Food Messe wird die Heimkehr der Alblinse noch einmal gefeiert. Dabei der unermüdliche Linsenbauer Waldemar Mammel, Stuttgarts Slow-Food-Chef Roman Lenz, Arche-Koordinatorin Dinah Epperlein und Professor Maragarita Vishnyakova vom Wawilow-Institut. Treffpunk am Samstag, 5. April, um 17.30 Uhr im Forum der Messehalle 3.

„Slow Fisch“ stellt sich vor
In Genua ist sie Tradition: die Slow-Food-Messe „Slow Fish“, in der sich alles um die nachhaltige Fischereiwirtschaft dreht. Jetzt gibt es eine deutsche Ausgabe: Die „SlowFisch“, die vom 7. bis 9. November 2008 in der Messe Bremen stattfindet. Das Konzept haben die norddeutschen Slow-Food-Convivien und die Messegesellschaft gemeinsam entwickelt. Fisch und Meeresfrüchte gibt es in einer Vielfalt, wie kaum ein anderes Lebensmittel, und immer mehr Menschen erfreuen sich am gesunden und ursprünglichen Nahrungsmittel Fisch. Auf der anderen Seite wächst die Sorge um überfischte Bestände. Welche Sorten kann man noch unbedenklich essen? Auf der „SlowFisch“ gibt es vielerlei Informationen über Fanggründe, traditionelle Verarbeitung, regionale Produkte und Zubereitung für den bewussten Genuss von Fisch und Meeresfrüchten. Es wird viel diskutiert und gefachsimpelt werden, und so gibt es neben einem „slowen“ Fischmarkt Geschmackslabore, Geschmackstheater, Fischerlebnisse für Kinder und Konferenzen. Auf dem „Markt des guten Geschmacks“ in Stuttgart stellt sich die Initiative vor, und bringen jede Menge die Bremer Fisch mit.


„Bionade“ erobert weltweit Getränkemarkt
Der mittlerweile weltweite Erfolg der „Bionade“, der selbst hart gesottene Coca-Cola-Manager ratlos lässt, ist Peter Kowalsky aus Ostheim vor der Rhön keineswegs zu Kopf gestiegen. Nichts hält ihn nicht davon ab, auch dieses Mal auf der Slow Food Messe mit einem großen Stand dabei zu sein. Das Herstellungsverfahren der „gebrauten“ Limonade haben viele versucht nachzuahmen - mit wenig Erfolg. Bionade ist weiterhin der Marktführer in diesem relativ neuen Segment. 98,4 Prozent der Deutschen kennen das Produkt zumindest vom Namen her. Renner unter den derzeit fünf Sorten ist die Holunder-Limonade. Und mittlerweile haben die Limo-Brauer aus dem nördlichsten Zipfel Bayerns begonnen, den amerikanischen Markt zu erobern. In diesem Jahr rechnet man mit 400 Millionen Flaschen Umsatz - begonnen hatte man 2003 mit zwei Millionen Flaschen. Die Bionade gäbe es nicht, wenn nicht die Inhaber der Privatbrauerei Peter unter Druck gestanden hätten, entweder zu schließen oder etwas Innovatives zu tun. Der Region, dem Biosphärenreservat Rhön, kommt es nicht nur der Arbeitsplätze und der Steuern zu Gute - auch die Grundstoffe stammen weitgehend aus der Region

Arganöl aus Marokko
Einst war der Arganbaum in Nordafrika und Südeuropa weitverbreitet. Heute existieren nur noch 20 Millionen Bäume im Südwesten Marokkos - in einem inzwischen von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärten Gebiet. Das aus den Samen gewonnene Arganöl gilt nicht nur als kostbares und delikates Speiseöl, sondern verfügt auch über viele wertvolle Inhaltstoffe mit einzigartigen Wirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden. Südlich von Agadir beginnt das Argangebiet Marokkos. Die dort ansässigen Berberstämme der Amazigh leben seit Jahrhunderten mit dem Arganbaum. Die Ernte der Früchte von Juli bis September ist mühsam: Man muss warten, bis die Arganpflaumen zu Boden fallen. Die Stammesfrauen verarbeiten die Ernte von Hand: Sie lösen das Fruchtfleisch ab und zerschlagen die extrem harte Schale der Kerne mit Steinen. Die auf den Dächern an der Luft getrockneten Samen rösten die Frauen auf offenem Feuer und mahlen sie anschließend in einer Steinmühle. Daraus entsteht mit lauwarmem Wasser eine Paste, aus der sich das Öl löst. Für einen Liter werden 30 Kilogramm Früchte benötigt. Wer die Wirkung von Marokkos flüssigem Gold testen möchte, hat auf der Stuttgarter Slow Food Messe Gelegenheit dazu, zum Beispiel am Stand von Pur Argane aus Karlsruhe.

Kulturgeschichte der deutschen Küche
Der Autor Peter Peter wird am Donnerstag, 3. April, um 18 Uhr auf der Slow-Food-Messe sein neues Buch „Kulturgeschichte der deutschen Küche“ vorstellen. Nach der Kulturgeschichte der italienischen Küche sowie den schönsten Gasthäusern in Südtirol widmet sich der Kosmopolit mit Schwerpunkt Riviera jetzt der deutschen Gastronomie.

Anti-Stress-Praline für einen guten Zweck
Selbst eine Genießermesse kann manchmal ganz schön anstregend sein. Man will schließlich nichts verpassen. Gut zu wissen, dass es am Stand der Confiserie Madlon eine Anti-Stress-Praline zu probieren gibt. Gerhard Madlon, Münchner Konditormeister in fünfter Generation, hat diese süße Neuheit aus feinsten natürlichen Zutaten kreiert. Der Sahnetrüffel enthält Öle aus Pfefferminz, Blutorange, Zitronenmelisse, Rosenwasser und einen Hauch Weinbrand. Dunkle Schokolade regt bekanntlich die Ausschüttung von Glückshormonen an. In Verbindung mit ätherischen Naturölen wirke die Praline mit dem hohen Kakaogehalt besonders positiv auf Körper, Geist und Seele, versichert der Konditor. Die süße Kurzzeit-Therapie ist ein Fest für alle Sinne und von der Form bis zum Inhalt sorgsam komponiert. Gestresste Menschen sollen nämlich am liebsten zu ovalen Pralinen greifen, so eine Studie des neuseeländischen Psychologen Murray Langham. Beim Anbeißen knackt die Schokohülle und die Düfte der Naturöle entfalten ein harmonisches Aroma. Übrigens: Für ganz besonders bittere Stunden hält Madlon eine Liebeskummer-Schokolade bereit. Zudem unterstützt die Confiserie das Kinderhospiz in Stuttgart. Die Besucher der Messe dürfen am Stand die Madlon Anti-Stress-Praline ® kostenlos probieren, werden aber um eine Spende von € 0,50 gebeten. Unter dem Motto: „Wir schenken Ihnen etwas, schenken auch Sie uns etwas“.


Die Slow Food 2008 beginnt am Donnerstag, 3. April, und endet am Sonntag, 6. April 2008. Die Öffnungszeiten: Donnerstag von 10 bis 22 Uhr, Freitag und Samstag von 10 bis 20 Uhr und am Sonntag von 10 bis 18 Uhr.

Eintrittspreise: Die Tageskarte kostet 12 € (inkl. VVS), Kinder bis 6 Jahre (in Begleitung Erwachsener) bezahlen keinen Eintritt, wenn sie älter sind, bezahlen sie 5 €. Die Familienkarte (zwei Erwachsene mit Kindern unter 16 Jahren) gibt es für 25 € (inkl. VVS). Ermäßigte Tickets (für Schüler, Studenten, Erwerbslose und Umschüler vom Arbeitsamt, Wehr- und Zivildienstleistende, Rentner und Schwerbeschädigte) kosten 8 €. Bei Gruppen bezahlt jeder ebenfalls 8 €. Die Dauerkarte ist für 30 € zu haben, Schulklassen in Begleitung eines Lehrers kommen am Donnerstag und Freitag gratis auf die Messe. Während der Happy Hour ab 16 Uhr (außer Donnerstag) kostet der Eintritt 6 €. Die Karten berechtigen zum Besuch der Parallelveranstaltungen „Garten“ und „Antiquitäten.Design.Raum“.





Firma: Landesmesse Stuttgart GmbH

Kontakt-Informationen:
Stadt: Stuttgart
Telefon: 0711/18560-0


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