ZOW 2015: Kleine Losgrößen wirtschaftlich handeln

17.12.2014 | 1151180
Forum Logistik präsentiert effiziente Logistiklösungen mit Wertschöpfungspotential

[Bad Salzuflen, 16. Dezember] Möbelkäufer fordern individuelle Produkte, top Qualität und kurze Lieferzeiten zu einem möglichst niedrigen Preis. Mit weitreichenden Folgen auf die Möbellogistik – schließlich muss das individuelle Möbel vollständig, unbeschädigt und pünktlich den Kunden erreichen und dort aufgebaut werden. „Die Bedeutung der Logistik als Erfolgsfaktor wird noch unterschätzt – dabei könnten Hersteller und Händler beispielsweise durch eine durchgängige Datenkommunikation ihren Material- und Informationsfluss optimieren“, erklärt Andreas Ruf, stellvertretender Geschäftsführer des Verbands der Deutschen Wohnmöbelindustrie e. V. (VdDW). Ruf kuratiert auf der kommenden ZOW das Forum Logistik, auf dem er Aussteller und Besucher nicht nur für die Problematik sensibilisieren, sondern auch auf zukünftige Standards vorbereiten will. Auf dem Forum stehen daher Methoden und Technologien im Mittelpunkt, mit denen Unternehmen ihre Logistiksysteme am Trend zum Unikat ausrichten können.


Um dem Kundenwunsch nach maßgeschneiderten Einzelfertigungen nachzukommen, greifen auch Möbelhersteller und -zulieferer verstärkt auf Produktdifferenzierungen zurück. Mit zunehmender Variantenvielfalt steigen jedoch die Anforderungen. Die kommende ZOW beleuchtet daher als Schwerpunktthema die Individualisierung von Serienmöbeln und liefert auf sieben Foren und Sonderflächen Lösungsansätze für einzelne Stufen der Wertschöpfungskette. So erfahren Aussteller und Besucher auf dem Forum Logistik, mit welchen Methoden Hersteller, Zulieferer und Händler logistische Abläufe ganzheitlich optimieren können – eine Bedingung für eine schlanke Produktion und somit auch für die Produktindividualisierung.

Optimierter Informationsfluss minimiert Wartezeiten
Als Folge der schrumpfenden Losgrößen wächst beispielsweise die Anzahl der Bauteile. „Je größer das Programm, desto schneller und flexibler muss die Logistik reagieren“, erklärt Kurator Ruf. „Um für diese Anforderungen der Individualisierung gerüstet zu sein, ist daher die Synchronisation von Produktions- und Logistikprozessen erforderlich.“ Bei der Organisation der komplexen Fertigungsprozesse und Transportketten können beispielsweise Materialflusskonzepte wie „On-Demand“ und „Just-in-Time“ zum Tragen kommen: So wird beim Just-in-Time-Konzept durch eine zeit- und mengengenaue Lieferung an die Produktion die Lagerhaltung am Verarbeitungsort so gering wie möglich gehalten – der Bedarf wird entsprechend synchron zur Nachfrage gedeckt. Gleichzeitig erhöht sich jedoch der Kommunikationsaufwand, der durch einen parallelen Informationsfluss gehandelt werden kann: „Eine hohe Variantenvielfalt erfordert allerdings eine durchgängige Datenkommunikation sowie intelligente Logistiksysteme in Form einer vernetzten Kommission, Beförderung und Einlagerung der Möbelsysteme“, so der Branchenspezialist. Unter der Federführung des VdDW und des Daten Competence Centers e.V. wird daher derzeit das Integrierte Datenmodell IDM Wohnen entwickelt – ein unternehmensübergreifender Katalogdatenstandard, der als Grundlage aller nachgelagerten, elektronischen Prozesse, von der Bestellung bis zur Rechnung, dient. „Einheitliche Standards sind der Schlüssel dazu, das noch schlummernde Potential entlang der Warenströme zu heben“, erklärt Ruf. Die Branchenverbände des Handels, der Industrie und der Logistik haben dies erkannt: In einer schnittstellenübergreifenden Arbeitsgruppe werden diese Bewegungsprozesse derzeit ausgearbeitet und in der Praxis erprobt.



Einen Schwerpunkt des Forums setzt der stellvertretende Geschäftsführer auf die Neumöbellogistik und somit auf die Lagerung, Lieferung und Montage von Möbelsystemen. „Die Neumöbellogistik hat sich zum Zankapfel zwischen Herstellern und Händlern entwickelt. Auf dem Forum werden wir daher ausarbeiten, wie alle Beteiligten von einer effizienten, vernetzten Supply Chain profitieren können“, erläutert Ruf. Zugleich werden die Auswirkungen der Produktdifferenzierungen auf die einzelnen Stellschrauben innerhalb der Logistik thematisiert: „So müssen sich beispielsweise Möbelmonteure aufgrund rascher Produktwechsel und einer steigenden Variantenzahl bei jeder Lieferung neu in Spezifika einarbeiten. Um hier die Reklamationsquoten niedrig zu halten, muss das Personal kontinuierlich geschult werden. Ganzheitliche Logistikkonzepte haben auch dies im Blick und tragen somit auch hier zur Optimierung bei.“

Die ZOW bietet Ausstellern und Besuchern mit ihrem klaren Fokus auf den Wissens- und Erfahrungsaustausch entlang der gesamten Produktionskette auch im kommenden Jahr einen hohen Mehrwert – vom Design über Produktion und Logistik bis hin zur Präsentation im Shop. Die 21. Ausgabe der internationalen Zuliefermesse für Möbelindustrie und Innenausbau findet vom 9. bis zum 12. Februar 2015 im Messezentrum Bad Salzuflen statt.




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