Aufbruchstimmung auf der Heimtextil 2010
Besucherplus: 72.000 Besucher - internationales Wachstum (6%)Energiethemen, Design und Qualität sind gefragt
„Die diesjährige Heimtextil war ein voller Erfolg. Trotz der schwierigen Lage in der Textilindustrie und auf Abnehmerseite hatten wir nicht nur stabile Ausstellerzahlen sondern auch ein Plus bei den Besuchern“, freut sich Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt. Auch die Stimmung war sehr gut. „Auf der Heimtextil herrschte förmlich Aufbruchstimmung. Die Branche hat keine Lust mehr auf Trübsal. Sie nutzt diese internationale Plattform aktiv, um mit neuen Produkten, Konzepten und Themen gestärkt in das neue Jahr zu starten“, so Braun.
Das bestätigt auch Bernd Kout, stellvertretender Vorsitzender des Verbands der Deutschen Heimtextilien-Industrie e.V.: „Wir alle sind mit gespannten Erwartungen zur Heimtextil gereist und sind mehr als positiv überrascht worden. Vor allem die Überseemärkte scheinen aus ihrer Schockstarre erwacht zu sein. Die Kunden begreifen, dass sie was machen müssen, um sich auf dem Markt zu behaupten.“
„Wir sind sehr glücklich mit der Veranstaltung 2010“, sagt Hugues-Arnaud Mayer, Generaldirektor der französischen Firma Abeil SA. Und er unterstreicht die Signalwirkung eines Messeauftritts für den Markt: „Eine neue Heimtextil wurde geboren, nicht nur weil wir nach dem schwierigen Vorjahr wieder mehr Besucher hatten, sondern auch in Bezug auf die Stimmung. Es war mehr Solidarität unter den Firmen zu spüren, im Sinne von ’Ihr habt überlebt - wir haben über-lebt. Wir sitzen im selben Boot!’. Der große Erfolg der Heimtextil ist aber ihre Internationalität. Wenn wir hierher kommen, reisen wir nicht nach Deutschland, wir reisen zur internationalen Heimtextilbranche.“
International gewachsen: Heimtextil bewegt die globale Textilwelt
Diese Einschätzung bestätigte sich auch in den Zahlen der Veranstaltung. Die Heimtextil hat besonders international weiter an Bedeutung gewonnen. Nicht nur auf Ausstellerseite ist die Beteiligung aus dem Ausland mit 85 Prozent einzigartig hoch gewesen. Auch bei den Besuchern ist die Veranstaltung international gewachsen. Während das Inland im Vergleich zum Vorjahr mit mehr als 25.000 Besuchern erfreulich stabil blieb, gab es international ein Wachstum um sechs Prozent. „Die Heimtextil hat ihre Position als globale Auftaktveranstaltung der Textilwelt mehr als deutlich untermauert“, betont Braun.
2010 kamen 65 Prozent der Besucher aus dem Ausland. Unter den Ausstellern waren 2140 ausländische Unternehmen. Die stärksten Ausstellernationen aus Europa waren vor allem die Türkei, Italien, Frankreich, Spanien, Belgien und Portugal stark vertreten. Asiatische Aussteller kamen vor allem aus Indien, China, Pakistan, Taiwan und Hongkong.
Aufatmen! Die Talsohle scheint durchschritten
Deutlich positiver als noch im Vorjahr äußerten sich Besucher und Aussteller der Heimtextil zur aktuellen Branchenkonjunktur. 71 Prozent sowohl der Aussteller als auch der Besucher schätzten diese als gut bis befriedigend ein. 2009 waren es noch 56 Prozent der Aussteller und 66 Prozent der Besucher.
Damit scheint die Talsohle der besonders international vernetzten Textilbranche durchschritten. Sie musste als Folge der weltweiten Wirtschaftskrise im vergangenen Jahr teilweise dramatische Einbrüche bei den Umsatz- und Exportzahlen hinnehmen. Besonders wichtige Produktionsländer wie Italien, Spanien, die Türkei, China und Indien waren davon betroffen. Aber auch auf Handelsseite, insbesondere in den USA und in Europa, war die Nachfrage krisenbedingt eingebrochen.
Marcus Kevin, CEO bei der Firma MBTM-Products aus Finnland, sieht das Branchenbarometer steigen: “Wir sind zum ersten Mal auf der Heimtextil und die Messe hat unsere Erwartungen übertroffen, gerade auch im Hinblick auf die schwierige wirtschaftliche Situation. Heimtextil ist ein gutes Barometer für die Situation in unserer Branche und es zeigt viel Optimismus. Besonders überrascht sind wir von der großen Internationalität hier in Frankfurt. Wir haben mehr internatio-nale Kontakte knüpfen können als wir erwartet hatten, sogar deutlich mehr aus Übersee als aus Europa.“
Mit Design und Energiebewusstsein aus der Krise
Gefragt waren Themen, Produkte und Ideen, die den Schwierigkeiten des vorangegangenen Jahres Kreativität und konkrete Lösungen entgegensetzen. Besonders begeistert wurde in dem Zusammenhang das Trendforum aufgenommen. Das aufwändig gestaltete Sonderareal präsentierte die Trends 2010/2011 mit Produkten aus dem Heimtextil-Angebot. Vier Trendthemen hatte das Expertenteam bestehend aus sechs renommierten Designbüros aus sechs Ländern herausgearbeitet: Von Öko de Luxe bis zu spontaner Kreativität, von Schlichtheit mit hohem Qualitätsanspruch bis zum Kontrast von Realität und Fantasie.
Auch bei den Produkten der Heimtextil wuchs die Nachfrage nach Qualität und Design, nach Kreativität und Nachhaltigkeit. Vor allem Tapeten, Sonnenschutzanlagen, Objekttextilien und Design waren gefragt. Diese Produktbereiche stiegen im Angebotsinteresse der Besucher um jeweils bis zu fünf Prozentpunkte. „Die Tapete war der Motor der Heimtextil 2010. Es gab eine geradezu überschäumende Freude der Besucher zu diesem Thema“, stellte Hubertus Nocker von Decor-Union GmbH & Co. KG fest.
Heimtextil goes City
Am Messesamstag, 16. Januar, hatten auch die Endverbaucher noch Gelegenheit, einen Vorgeschmack auf die Textiltrends der kommenden Saison zu bekommen. Mit der Initiative Heimtextil goes City, die in Kooperation mit der Raumausstatterinnung Frankfurt am Main stattfand, wurden die Neuheiten von der Fachmesse direkt in die Stadt getragen. 30 Fachgeschäfte, Galerien und öffentliche Institutionen zeigten Textil in allen Lebens- und Kulturbereichen und gaben praktische Tipps für die eigenen vier Wände.
Die nächste Heimtextil in Frankfurt findet vom 12. bis 15. Januar 2011 statt.
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Über den Autor
Hintergrundinformation Messe Frankfurt:Die Messe Frankfurt ist mit 424 Millionen Euro* Umsatz und weltweit über 1.500 Mitarbeitern das größte deutsche Messeunternehmen. Der Konzern besitzt ein globales Netz aus 28 Tochtergesellschaften, fünf Niederlassungen und 52 internationalen Vertriebspartnern. Damit ist die Messe Frankfurt in mehr als 150 Ländern für ihre Kunden präsent. An über 30 Standorten in der Welt finden Veranstaltungen "Made by Messe Frankfurt" statt. Im Jahr 2009* organisierte die Messe Frankfurt über 90 Messen, davon mehr als die Hälfte im Ausland.
Auf den 578.000 Quadratmetern Grundfläche der Messe Frankfurt stehen derzeit zehn Hallen und ein angeschlossenes Kongresszentrum. Das Unternehmen befindet sich in öffentlicher Hand, Anteilseigner sind die Stadt Frankfurt mit 60 Prozent und das Land Hessen mit 40 Prozent.
Weitere Informationen: www.messefrankfurt.com
*vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2009
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