Indien wird China überholen - Gastland der Hannovermesse steht im Fokus europäischer Investoren
Indien kommt nicht mehr als Bittsteller nach Europa, vielmehr sind es europäische Unternehmen, die die Kontakte nach Indien suchen, um dort zu investieren und mit ihren Betrieben Fuss zu fassen - ein Ansinnen, das vom Ministerpräsidenten auch in Hannover nachdrücklich unterstützt wurde. Die bisherigen Kooperationen sind sehr vielfältig. So werden beispielsweise die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren http://www.helmholtz.de und das Indian Council of Medical Research http://www.icmr.nic.in ihre Zusammenarbeit in der biomedizinischen Forschung ausbauen. Eine entsprechende Vereinbarung haben der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, Professor Dr. Jürgen Mlynek, und der Direktor des ICMR, Professor Nirmal Ganguly, unterzeichnet.
Fachleute sehen Indien bereits auf einem besseren wirtschaftlichen Weg als China, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung http://www.faz.net. Ein Grund dafür sei die Bankenstruktur: "Die meisten indischen Banken befinden sich in privater Hand. Ihre Kreditvergabe und ihr Risikomanagement orientieren sich an den betriebswirtschaftlichen Kennziffern und Aussichten des Kreditnehmers. Rund 15 Prozent der vergebenen Kredite sind in Indien notleidend, schätzen Experten." In China dagegen werde der Anteil der so genannten faulen Kredite offiziell auf 25 Prozent beziffert, 30 bis 40 Prozent seien jedoch vermutlich realistischer. Würde der Staat das Bankensystem nicht stützen, wäre es längst bankrott, so die FAZ.
Eine ähnliche Einschätzung vertritt der Vizepräsident des Beratungsunternehmens AT Kearney http://www.atkearney.de, Tejpavan Gandhok. Auch für ihn ist die auf mehr Freiheit setzende indische Wirtschaft die attraktivere: "Im Vergleich zu Chinas Unternehmen sind Indiens viel besser gemanagt, viel profitabler, viel transparenter und viel aktionärsfreundlicher." Starkes Binnenwachstum und ein boomender Export sorgen für positive Stimmung an den Börsen Indiens. Die Gewinnerwartungen an den Wachstumsmärkten in Fernost stellen die Aktienmärkte der westlichen Industrieländer bereits seit einigen Jahren in den Schatten. Indien ist dabei immer bei den Bestplatzierten zu finden.
Jörg Peisert, Geschäftsführer der Jörg Peisert und Partner Vermögensmanagement GmbH http://www.jpp-online.com, rät seinen Kunden seit vielen Jahren zu Anlagemöglichkeiten der Emerging Markets. "Wenn Indien in den kommenden 50 Jahren eine sechsprozentige Wachstumsrate beibehalten kann, wie einige Finanzanalysten meinen, könne es bis dahin China überholen", urteilt der Düsseldorfer Börsenprofi. Kurzfristige Schwankungen müsse man dabei einkalkulieren. Denn man dürfe nicht ausser Acht lassen, dass Indien vor nicht allzu langer noch sozialistisch regiert wurde und ein Agrarland war. Mittlerweile sei Indien interessant für ausländische Investoren, weil diese hier ein Millionenheer an hervorragend ausgebildeten und perfekt englisch sprechenden Fachkräften vorfinden, die mit Amerikanern und Europäern mühelos konkurrieren könnten.
Wenig überraschend ist angesichts dieser Entwicklungen auch die Absicht der Mobilfunkanbieter, die Schwellenländermärkte zu erobern. So meldete das Marktforschungsinstitut Strategy Analytics http://www.strategyanalytics.net, dass der weltweite Absatz in 2006 bei einer Milliarde Einheiten liegen solle, nach 817 Millionen im letzten Jahr. Im laufenden Jahr sollen vor allem die Schwellenländer sich als Wachstumstreiber erweisen, allein hier werden über drei Viertel des Gesamtwachstums generiert. Neben Indien und Brasilien werden hier immer wider Indonesien und Nigeria genannt", meldet IT-Times http://www.it-times.de.
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