Waldbewirtschaftung für die biologische Vielfalt
Minister ehrt Waldbesitzer auf „Grünen Tagen Thüringen“Viele thüringische Waldbesitzer arbeiten bei der Bewirtschaftung ihrer Wälder über das gesetzlich geforderte Maß hinaus ökonomisch und ökologisch vorbildlich. „Ich möchte diese besonderen Leistungen herausstellen und mit der Verleihung der „Ehrenurkunde“ ihre Vorbildfunktion in den einzelnen Regionen des Freistaats noch deutlicher machen“, äußert dazu Minister Dr. Sklenar.
In diesem Jahr sind sechs Waldbesitzer ausgewählt worden, die seit Jahren die biologische Vielfalt bei der täglichen Waldbewirtschaftung beachten und gezielt fördern. Die besonderen Leistungen der Waldbesitzer reichen vom Haselhuhn gerechten Waldumbau über Waldorchideenpflege bis hin zum Anpflanzen von verschiedenen Nussarten. Vorschläge für die Ehrung kommen von dem Städte- und Gemeindebund, dem Waldbesitzerverband und von der Landesforstverwaltung.
Die Gemeinde Essbach (Forstamtsbereich Schleiz) berücksichtigt ausdrücklich die Horstgebiete von Uhu und Schwarzstorchvorkommen bei der Bewirtschaftung des Gemeindewaldes. Auf etwa 5 % ihrer Waldfläche hat der Naturschutz Vorrang. Die Waldbewirtschaftung kommt der Gemeinde als Eigenanteil zur Dorferneuerung und den Einwohnern in Form von Brennholz zugute.
Die Stadt Suhl betreibt seit langem aktiv den Waldumbau von Fichtenreinbeständen hin zu stabileren Mischwäldern mit vielfältigen Baumarten. Sie nutzt dabei ökologisch wertvolle und seltene Baumarten bei Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für die Waldrandgestaltung und den Waldumbau. Die Waldfläche soll aktiv durch Zukauf vergrößert werden.
Die Forstbetriebsgemeinschaft „Obere Saale“ (Forstamtsbereich Schleiz) erhöht die Stabilität der Waldbestände und die biologische Vielfalt durch regelmäßige Pflegeeingriffe, naturnahen Waldumbau und Naturverjüngungswirtschaft. Kahlflächen nach Borkenkäferschäden werden mit standortsgerechten Mischbaumarten aufgeforstet. Die Forstbetriebsgemeinschaft wirbt aktiv um neue Mitglieder. So ist die Fläche bis heute auf 1.563 ha in fünf Revieren und Flächen im Freistaat Sachsen anwachsen. Durch den Zusammenschluss werden wirtschaftlich tragfähige Strukturen im Kleinprivatwald Ostthüringens geschaffen.
Die Reuß`sche Forstverwaltung Prinz Reuß XII. bewirtschaftet die Waldbestände (Forstamtsbereich Schleiz) dauerwaldartig. Mittels Pflege der orchideenreichen Bergwiesen und Kleinbiotopstrukturen werden die besonderen Naturschutzbelange am „GRÜNEN BAND“ beachtet. Die Waldbewirtschaftung ist ebenso auf den Schutz der Schwarzstorchhorste und der Höhlenbäume für Schwarzspecht und Käuzchen ausgerichtet. Beispielhaft sind auch das Haselhuhnprojekt, das Totholzprogramm sowie die Renaturierung von Bachläufen.
Die Waldgenossenschaft Buhla (Forstamtsbereich Leinefelde) konnte in 15 Jahren einen stabilen Forstbetrieb mit sehr guten Betriebsergebnissen aufbauen. Die Waldgenossenschaft bewirtschaftet 190 ha Fläche im FFH- Gebiet „Bleicheröder Berge“, wobei die zahlreichen Biotope, wie Felspartien, Schluchtwälder und Trockenrasen besonders beachtet werden. Dazu werden seltene Baumarten als standortgemäße Mischbaumarten in Naturverjüngungen eingebracht.
Der Waldbesitzer Erwin Fuß baut seinen Wald (Forstamtsbereich Marksuhl) aktiv zu artenreichen, stabilen und standortsgerechten Beständen um. Er engagiert sich dabei besonders für die Baumart Wallnuss, den „Baum des Jahres 2008“. Seit 20 Jahren sät er in seinem Wald Walnüsse und erhöht damit die Artenvielfalt. Auch der Eichelhäher kommt als freiwilliger Helfer beim Waldumbau zum Einsatz. Für mehr Artenvielfalt hat Erwin Fuß in Fichtenbeständen Häherkästen gebaut und mit Wallnüssen und Eicheln befüllt.
Firma: Messe Erfurt AG
Kontakt-Informationen:
Stadt: Erfurt
Telefon: 0361/400-0
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