Klassik-Branche mit Wachstumsraten

15.12.2008 | 67455
Oldtimer: Verlässliche Wertanlagen mit guten Rendite-Aussichten

Essen Motor Show zeigt über 250 Oldtimer, Youngtimer, Newtimer sowie Luxus- und Prestige Cars
Das Sektierer-Eckchen haben Klassik-Enthusiasten schon längst verlassen – sie sind mit ihrem Hobby zur
ernstzunehmenden Wirtschaftsmacht geworden. Über 16 Milliarden Euro werden jährlich in der EU im
Bereich historischer Fahrzeuge umgesetzt – in Deutschland sind es über 5,5 Milliarden Euro. Mehr als 9.000
EU-Unternehmen erzielen ihre Einnahmen über Dienstleistungen und Produkte im Bereich Oldtimer – in
Deutschland sind es fast 2.300 Firmen und Selbstständige. In Deutschland werden jährlich rund 275 Millionen
Euro im Bereich Privatverkäufe von Oldtimern umgesetzt. Diese Zahlen belegen, dass das Oldtimer-Hobby
längst mehr ist als nur ein Hobby: Klassische Automobile, Liebhaberfahrzeuge und Youngtimer sind zu
tragenden Säulen der deutschen Wirtschaft geworden.
Auf der Essen Motor Show (29. November bis 7. Dezember 2008) werden mehr als 250 Oldtimer,
Youngtimer, Newtimer und Luxus- und Prestige Cars den Besuchern präsentiert – und die meisten davon von
den Klassik-Ausstellern auch zum Kauf angeboten.
Zu den besonders wertvollen Stücken zählen dabei die legendären Kompressor-Mercedes vom Schlage eines
Mercedes-Benz S, SS und SSK. Um sie zu kaufen, müssen Sammler hohe siebenstellige Summen investieren.
Zu den Highlights zählen auch seltene Ferrari Renn- und Sportwagen wie etwa ein Ferrari 250 SWB oder gar
der GTO aus den 1960er-Jahren. Auch seltene Porsche Renn- und Sportwagen finden Klassik-Enthusiasten bei
der Essen Motor Show in Halle 1, ebenso wie rare Exemplare der Marken Maserati, Alfa Romeo, Aston
Martin, Lamborghini und Bugatti. Auch für diese begehrten Sammler-Automobile sind Liebhaber bereit, hohe
sechs- und siebenstellige Beträge auszugeben.
Immer mehr Oldtimer-Fans in Deutschland
Bereits im vergangen Jahr, 2007, überschritt die Zahl der über 30 Jahre alten und ständig zum Verkehr


zugelassenen Autos erstmals die 300.000er-Schwelle: Am 1. Januar 2007 hat das Kraftfahrt-Bundesamt in
Flensburg 305.322 dieser Personenwagen registriert. Sie gelten offiziell als Oldtimer und sind berechtigt, das
H-Kennzeichen zu tragen. Gegenüber dem Vorjahr 2006 entspricht das einer Steigerung von 18.633 Oldies –
oder 6,5 Prozent.
Noch stärker stieg die Zahl der mindestens 20 Jahre alten Autos an. Dies sind die sogenannten Youngtimer,
deren Zahl im Jahr 2007 erstmals die Eine-Million-Grenze überschritt: Genau 1.053.453 Youngtimer zählte
das KBA im Januar 2007. Gegenüber den 983.162 automobilen Twens des Jahres 2006 entspricht das einer
Steigerungsrate von rund 7,5 Prozent.
Oldtimer als krisenfeste Wertanlage
Diese Steigerungs- und Wachstumsraten der Oldtimer- und Klassiker-Szene sind stabile Werte – ebenso stabil
wie die Oldtimer, die von Wertarbeit, Qualität, Nachhaltigkeit und Verlässlichkeit zeugen. Seit Jahren zeigt
die Klassik-Branche stabile Wachstumsraten – teilweise sogar im unteren zweistelligen Bereich. In der
Klassiker-Szene sind sie durchgehend auf diesem Niveau. Restaurierer berichten von vollen Auftragsbüchern
– die Elite unter ihnen ist teilweise für die nächsten zwei Jahre ausgebucht.
Selbst von der aktuellen Finanzkrise blieb die Oldtimer-Szene hierzulande verschont. Ganz im Gegenteil: Für
viele, die sich beruflich mit Oldtimern, Youngtimern, Newtimern und Luxus- und Prestige Cars beschäftigen,
bringen alle diese Krisen sogar positive Effekte – in doppelter Hinsicht:
Erste Auswirkung: Wenn Aktien und andere Geldanlagen – wie sogar Immobilien – große Unsicherheiten
bergen, wird lieber in Sachwerte investiert, die Wertstabilität oder gar Wertsteigerungspotential bieten.
Sammlerfahrzeuge aller Art – und auch Luxus- und Prestige-Automobile – zählen dazu. Das heißt: Die
Nachfrage nach Sammlerfahrzeugen steigt. Restaurierer und Klassik-Händler berichten, dass das Interesse an
klassischen Automobilen seit Einsetzen der Finanzkrise spürbar zugenommen hat.
Die zweite signifikante Auswirkung der Finanzkrise auf die Klassiker-Szene: Aktien, die auf dem Tiefstand
sind, verlocken zum Kauf. Sie bringen einige Oldtimer-Sammler dazu, sich von einigen ihrer wertvollen
Stücke zu trennen, um jetzt rasch in Aktien zu investieren. Daher werden zur Zeit Autos angeboten, die sonst
von ihren Besitzern zurückgehalten werden.
Das Verhältnis von Angebot und Nachfrage hat sich dadurch nicht geändert. Weiterhin steigen die Preise für
die Oldtimer, Paradebeispiel dafür ist der Mercedes-Benz 300 SL. Noch zu D-Mark-Zeiten, 1999, wurde der
legendäre Flügeltürer im gutem Zustand für knapp 400.000 D-Mark gehandelt. Das entspricht rund 200.000
Euro. 2007 lag das Preisniveau für den 300 SL in perfektem Zustand bei knapp 600.000 Euro, im Jahr 2008
wurden für die automobile Legende bereits weit über 600.000 Euro bezahlt und heute verlangen Profi-Händler
und -Restaurierer für den 300 SL in Top-Zustand bereits Summen von 650.000 Euro. Rare Autos wie
siegreiche und populäre Rennwagen mit eindeutig belegter Historie, seltene Limousinen und Luxusautos im
Originalzustand erleben derzeit Preissteigerungsraten von bis zu 20 Prozent pro Jahr.
Das Hobby Oldtimer bietet günstige Einstiegsmöglichkeiten
Vorkriegs-Klassiker der Mittelklasse oder auch Brot- und Butter-Autos der 1950er-, 1960er- und frühen
1970er-Jahre hingegen zeigten sich von starken Preissteigerungsraten eher unberührt. Sie sind gute
Empfehlungen für Einsteiger – ebenso wie viele Youngtimer, die teilweise noch zu Schnäppchenpreisen
gehandelt werden. Klassiker sind also keineswegs nur etwas für Großverdiener, wie die Zahlen der
Oldtimer-Weltorganisation FIVA unterstreichen: 74 Prozent aller Oldtimer in Deutschland haben einen
Fahrzeugwert von unter 15.000 Euro, Motorräder sind hierbei inbegriffen. Und 24 Prozent der
Fahrzeugeigentümer haben ein jährliches Haushaltseinkommen von unter 30.000 Euro.




Firma: Messe Essen GmbH

Kontakt-Informationen:
Stadt: Essen
Telefon: 0201/7244-0



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