Mit Blick auf die Obstfachmesse Fruchtwelt Bodensee: Knapp ein Drittel der deutschen Äpfel stammt vom Bodensee – positive Zwischenbilanz nach der Ernte 2007:
Bodensee-Obstbauern verkaufen 90 Prozent mehr ÄpfelBei einem Pressegespräch im Vorfeld der Fachmessen Fruchtwelt Bodensee und agrarwelt in Friedrichshafen, die am Freitag, 15. Februar 2008 beginnen, informierte er gemeinsam mit Manfred Ehrle, Geschäftsführer des Kreisbauernverbandes mit Sitz in Tettnang, über die Situation der Landwirte am Bodensee.
„Die Verbraucher dürfen sich auch in den kommenden Monaten auf eine Top-Ware aus den Lagern freuen“, ist Eugen Setz überzeugt. Die warmen Herbsttage und kühlen Nächte bescherten den Obstbauern 2007 „qualitativ hochwertige Äpfel“. Eugen Setz rechnet auch für die kommenden Monate mit einem positiven Marktverlauf. Dazu trage auch die Situation in Osteuropa bei: Die Äpfel der dortigen Obstbauern wurden durch Spätfröste stark geschädigt, was zu Ernteeinbußen von rund 50 Prozent führte. Dadurch stieg zunächst der Preis für Most- und Saftobst; ein Trend der sich inzwischen beim Tafelobst fortsetzt. Außerdem lagern, wie Setz feststellt, in der EU derzeit mit 2,7 Millionen Tonnen nur 5 Prozent mehr Tafelware ein als 2006. Ein wichtiger Marktfaktor sind die im Frühjahr eintreffenden Importe aus den Apfel-Exportländern der Südhalbkugel; Schätzungen gehen von voraussichtlich geringeren Ernten als im Vorjahr aus.
In den „EU 15“-Staaten wurden 2007 rund 7,1 Millionen Tonnen Äpfel geerntet. 1,05 Millionen Tonnen davon kommen aus Deutschland. Mit 300.000 Tonnen geernteten Äpfeln im Jahr 2007 ist die Bodenseeregion nach dem „Alten Land“ an der Elbe das zweitgrößte Apfelanbaugebiet Deutschlands. Die Potenziale sind aber noch nicht ausgeschöpft. Mehr als die Hälfte der in Deutschland verzehrten Äpfel wird importiert. „Große Nachfrage herrscht derzeit auch bei Bio-Produkten. Der Anteil der biologisch produzierten Ware wird steigen“, erklärt Eugen Setz. Dennoch werde die sogenannte integrierte und kontrollierte Produktion (IP) auch in den kommenden Jahren in Deutschland bestimmend sein. Ein Wandel zeigt sich im Bereich der Sorten: Während Gloster und Cox Orange langsam verschwinden, bauen die Landwirte seit ein paar Jahren verstärkt Sorten wie Gala, Braeburn und jüngst Pinova, Topaz, Cameo, Kiku oder ganz neu Greenstar und Kanzi an. Gefragt sind süß-säuerliche Äpfel mit festem Fruchtfleisch und guten Lagereigenschaften.
Allgemeine Lage im Agrarmarkt stabil
Neben dem Obstbau spielen in Baden-Württemberg auch Ackerbau und Forstwirtschaft, Weinbau und Tierhaltung eine tragende Rolle: Insgesamt verfügt das südliche Bundesland über rund 56.000 landwirtschaftliche Betriebe.
Das wirtschaftliche Klima in der deutschen Landwirtschaft hat sich auf hohem Niveau stabilisiert, das ergab eine Erhebung des Konjunkturbarometers Agrar zum Jahreswechsel 2007/2008. Das bestätigt auch Manfred Ehrle, Geschäftsführer des Kreisbauernverbandes mit Sitz in Tettnang: „Die Nachfrage nach hochwertigen Lebensmitteln wie Getreide und Gemüse ist gestiegen und die Preise ziehen wieder an. Schlechter hingegen ist die Situation bei Tierhaltungsbetrieben, besonders bei den Schweinehaltern.“
Das „zweite Standbein“, ob im Bereich Energieproduktion oder im Tourismus, wird für Landwirte immer wichtiger. „In der Bodenseeregion, die prädestiniert für touristische Angebote ist, müssen wir künftig stärker auf das Thema Urlaub auf dem Bauernhof setzen“, ist Ehrle überzeugt. „Der allgemeine Reisetrend geht weg vom Mallorca-Urlaub hin zum Familienurlaub auf dem Land.“
Impulse für Obstbauern und Landwirte bieten vom 15. bis 17. Februar 2008 zwei Fachmessen in Friedrichshafen: Die europäische Obstbaubranche trifft sich auf der Fruchtwelt Bodensee. Parallel feiert die „agrarwelt“ Premiere. Weitere Informationen unter www.fruchtwelt bodensee.de und www.agrarwelt bodensee.de.
Firma: Messe Friedrichshafen GmbH
Kontakt-Informationen:
Stadt: Friedrichshafen
Telefon: 07541/7080
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