Mit 361 Beiträgen aus 27 Ländern stellte die internationale Fahrradbranche ihre Innovationskraft unter Beweis.
Der EUROBIKE AWARD wächst weiter:Der EUROBIKE AWARD 2008, den die Messe Friedrichshafen anlässlich der EUROBIKE (4. bis 7. September 2008) zum vierten Mal auslobte, konnte einen starken Zuwachs von 35 Prozent verzeichnen. Die internationale Fahrradbranche hatte sich mit insgesamt 361 Beiträgen aus 27 Nationen (Vorjahr: 269 Beiträge aus 22 Nationen) beteiligt. Eine Expertenjury hatte in dem von iF International Forum Design GmbH, Hannover, organisierten Wettbewerb zunächst eine Auswahl von 65 Produkten getroffen, die den EUROBIKE AWARD 2008 erhalten. Die zehn besten davon wurden mit der Auszeichnung GOLD für herausragende Gestaltungsleistungen geehrt. Von den 57 eingereichten studentischen Arbeiten konnten sieben Preisträger den EUROBIKE AWARD STUDENTS CATEGORY entgegennehmen.
Wolfgang Köhle, Pressesprecher der EUROBIKE, freut sich über den großen Zuspruch beim diesjährigen Wettbewerb: „Die führenden Markenhersteller waren mit ihren Produkten vertreten. Dies zeigt uns, dass wir mit dem EUROBIKE AWARD auf dem richtigen Weg sind. Die Fahrradbranche hat hier ihre Innovationskraft deutlich unter Beweis gestellt. Das passt gut zu einer Premierenmesse wie der EUROBIKE.“
Jury – Kategorien – Kriterien
Ausgezeichnetes Design ist als Orientierung in einem großen Markt eine bedeutende Hilfestellung. Der EUROBIKE AWARD 2008, der bereits in die vierte Runde geht, zeigt den Verbrauchern im Bereich Fahrrad auf, was innovativ und funktional beziehungsweise umweltverträglich und nachhaltig ist. Alle prämierten Produkte sind vom 4. bis 7. September 2008 im Rahmen einer Sonderschau auf der Fachmesse im Erdgeschoss des Foyer West EG ausgestellt.
Die internationale Jury des EUROBIKE AWARD 2008 setzte sich zusammen aus Nils Holger Moormann (Designer/D), Peter Barzel (Redaktionsbüro velopress/D), Virginia Berasategui (Triathletin/ES), Tom Kavanagh (TriMedia/IE), Felix Matthäi (Deutsche Sporthochschule Köln/D), Laurenz Schaffer (BMW Group, Designworks Studio München/D) und Marcus Wallmeyer (Supernova Design/D). Diese bewertete die teilnehmenden Produkte und Konzepte anhand folgender Bewertungskriterien: Aerodynamik, Effizienz, Ergonomie, Funktionalität, Gebrauchswert, Gestaltungsqualität, Gewicht, Innovationsgrad, Komfort, Loading, Markenwert/Branding, Materialwahl, Service, Sicherheit, Stabilität, Umweltverträglichkeit, Verarbeitung und WDM (wet, dark & muddy).
Eingereicht wurden Produkte in den folgenden Kategorien: All Terrain Bike/Travellerbike/Trekkingbike (2 Beiträge), BMX-Bike/Dirtbike (3), Citybike (10), Cross-/Fitness-/Speedbike (4), Cruiser/Designbike (6), E-Bike (11), Familytransportation/Kidsbike (4), Faltrad (6), Mountainbike Downhill/ Enduro/Freerider (4), Mountainbike Hardtail (4), Mountainbike Full-Suspension (5), Rennrad (13), Spezialfahrräder (15), Bekleidung (21), Elektronik-Komponenten (5), Komponenten (42), Rahmen (7), Zubehör (50) und Accessoires (92). In der neuen Kategorie Konzepte, an der erstmals Studenten mit experimentellen Entwürfen noch nicht realisierter Produkte und Studien teilnehmen konnten, wurden 57 Beiträge eingereicht.
Jury-Anmerkungen zum Wettbewerb
Insgesamt, so stellte die Jury fest, wurden viele innovative und funktionale Lösungen eingereicht, bei denen allerdings oftmals eines auf der Strecke blieb – nämlich gutes Design. Häufig würde Design als Dekor, Farbe oder Kaschierung verstanden – nicht als Element zur Visualisierung von Innovation und Funktion, zwei der besonders wichtigen Aspekte für die Fahrradbranche.
Der Anteil der klassischen Alltagsräder sollte künftig besser vertreten sein. Denn das Thema „Mobilität im Alltag“ spiele eine immer größere Rolle. Wo bleiben die leichten, komfortablen Falträder, die im öffentlichen Verkehrsmittel ganz einfach mitgenommen werden können?
Auch das Thema Sicherheit sei noch nicht ausgereizt. Stichwort „Helme“. Wo sind die hochwertigen, dezenten, eleganten Fahrradhelme, die man als Erwachsener auch gerne mal aufsetzt? Es fehlt das schöne, ruhige Lifestyle-Produkt.
Die Preisträger im EUROBIKE AWARD 2008
Aus 361 Einreichungen hat die Jury insgesamt 65 Preisträger gekürt. Die zehn besten davon erhalten die Auszeichnung GOLD. In der neuen Kategorie Konzepte wurden von den 57 eingereichten studentischen Beiträgen sieben mit dem EUROBIKE AWARD STUDENTS CATEGORY prämiert. Erstmals ist der EUROBIKE GREEN AWARD verliehen worden.
Die zehn Gewinner des EUROBIKE AWARD GOLD
Kategorie: Zubehör
Produkt: Tria-Sattel nach Maß
Firma: Gesellschaft für Biomechanik Münster mbH, Münster/D
Design: Michael Fuhrmeister, Daniel Schade, Dr. Jörg Natrup
Wolfgang Domenghino
Gesellschaft für Biomechanik Münster mbH, Münster/D
Jury-Begründung: „Ein echte Neuheit: Ein maßgeschneiderter Sattel, der auf anatomische Besonderheiten und die eigene Sitzposition angepasst wird. Das bedeutet ab sofort mehr Bequemlichkeit auf dem Triathlonsattel – da können sich die Profis freuen.“
Kategorie: Cruiser/Designbike
Produkt: Five Star, Singlespeed Bike mit Riemenantrieb
Firma: FIXIE Inc., Karlsruhe/D
Design: Holger Patzelt, Recep Yesil
FIXIE Inc., Karlsruhe/D
Jury-Begründung: „Ein sehr sauber verarbeitetes Fahrrad, total reduziert. Ein Fahrrad ohne Schaltung mit Riemenantrieb. Bei der Gestaltung wurde mit „Retro“ gespielt ohne jedoch in Nostalgie abzugleiten – beispielsweise besteht der Lenker aus Holz. Eine gelungene Lösung.“
Kategorie: Bekleidung
Produkt: Jacke T3000 ULT Vista
Firma: Jeantex Sportswear GmbH & Co. KG, Rellingen/D
Design: Miriam Machaczek, Antoinette Fumey
Jeantex Sportswear GmbH & Co. KG, Rellingen/D
Jurybegründung: „Die transparente Bike-Jacke ist super-leicht und lässt sich klitzeklein zusammenfalten – ohne Einschränkung ihrer Funktionalitäten. Sie fühlt sich gut an und ist einfach gut designt.“
Kategorie: Zubehör
Produkt: LockN’Roll, Schlüssellose Diebstahlsicherung
Firma: ZEFAL, Jargeau/F
Design: Matthieu Brunet
ZEFAL, Jargeau/F
Jury-Begründung: „Eine ganz kleine, smarte Erfindung, die auf verblüffend einfache Weise ein Diebstahlproblem löst. Der Mechanismus lässt sich nur öffnen, wenn man das Fahrrad um 180 Grad dreht – was bei einem angeschlossenen Rad kaum möglich sein dürfte.“
Kategorie: Citybike
Produkt: City Speed
Firma: Giant, Taichung Hsien/TW
Design: Michael Young, Joe Chou
Giant, Taichung Hsien/TW
Jury-Begründung: “Das Bike ist in allen Bereichen sehr gut durchgestaltet. Die Komponenten sind speziell aufeinander abgestimmt worden. Beispielsweise bilden das Frontlicht, der Vorbau und der Lenker eine echte Einheit. Toll.“
Kategorie: Zubehör
Produkt: TP1, Pedal Cleat Tool
Firma: Ergon, Urmitz/D
Design: Ergonomidesign Stockholm, Ergon Werksdesign
Jury-Begründung: „Ein ganz einfaches Tool, das die Fußposition auf dem Klickpedal schnell und millimetergenau einstellt. Eine unkonventionelle, vollkommen neuartige Idee.“
Kategorie: Zubehör
Produkt: SL120 Power Backup, Fahrradleuchte
Firma: Reelight ApS, Viby/DK
Design: Steffen Hansen, Troels Pedersen
Reelight ApS, Viby/DK
Jury-Begründung: „Eine interessante Beleuchtungslösung fürs Fahrrad, die durch Induktion völlig verschleißfrei und dauerhaft Licht erzeugt. Sowohl der Sicherheitsaspekt als auch das Thema Ökologie spielen hier eine entscheidende Rolle. Very clever.“
Kategorie: Citybike
Produkt: Bad Boy White Edition
Firma: Cannondale, Allschwil/CH
Design: Torgny Fjeldskaar, Chris Dodman
Cannondale, Allschwil/CH
Jury-Begründung: „Ein auf das Minimum reduziertes Bike, das sehr klar in der Formgebung ist. Einfach ein Fahrrad, das gefällt.“
Kategorie: Komponenten
Produkt: Marta SL Magnesium, Scheibenbremse
Firma: MAGURA, Gustav Magenwirth GmbH & Co. KG, Bad Urach/D
Design: Stefan Ruckh
MAGURA, Gustav Magenwirth GmbH & Co. KG, Bad Urach/D
Jury-Begründung: “Viele kleine Innovationen bilden zusammen eine neue Art der Scheibenbremse. Die Bremsbeläge stellen sich automatisch ein. Der elegant gestaltete Hebel fühlt sich gut an und lässt sich leicht bedienen.“
Kategorie: Komponenten
Produkt: NuVinci CVP, Unendlich variable glatte Nabe
Firma: Fallbrook Technologies, Inc., Cedar Park, Texas/USA
Design: Jon Nichols, Dan Dawe, Matthew Simister, Brad Pohl,
Fernand Thommasy, Charles Lohr, Robert Smithson,
Don Miller
Fallbrook Technologies, Inc., Cedar Park, Texas/USA
Jury-Begründung: “Eine neuartige Schaltung, deren Technologie aus der Automobilindustrie stammt. Sie lässt sich stufenlos schalten – im Stand und sowohl vor- als auch zurück. Ein sehr simples, überzeugendes System, dass echten Komfort bietet.“
EUROBIKE GREEN AWARD
Der in diesem Jahr zum ersten Mal vergebenen Preis für ein Produkt mit einem besonders hohen ökologischen und nachhaltigen Wert geht an das E-Bike „Jetstream hybrid“ von der Firma riese und müller GmbH, Darmstadt:
Kategorie: E-Bike
Produkt: Jetstream hybrid, Pedelec
Firma: riese und müller GmbH, Darmstadt/D
Design: Stijn Deferm, Markus Riese
Jury-Begründung: „Das E-Bike verbraucht zwar Energie – im Vergleich zum Auto jedoch bietet es eine echte Alternative. Die Idee ist hier, ein Alltagsgerät zu schaffen, dass eine breite Akzeptanz finden wird. Es ist so interessant, dass es Menschen auf das Fahrrad bringen wird, die das Rad üblicherweise nicht nutzen. Sie können damit sowohl anspruchsvollere Distanzen als auch Kurzstrecken stressfrei zurücklegen. Man kann sich damit ganz einfach ein Stück bequeme Mobilität verschaffen. Darüber hinaus kann es stark zur Entkrampfung innerstädtischer Verkehrssituationen beitragen.“
>> Alle Preisträger werden in der iF online exhibition auf der iF Website unter www.ifdesign.de präsentiert.
Biografien der Juroren des EUROBIKE AWARD 2008
Peter Barzel (*1957) absolvierte ein Maschinenbaustudium und arbeitet seit 1986 als Technischer Redakteur, zunächst in der Industrie, dann selbstständig. Seit 1996 beschäftigt er sich intensiv mit dem Fahrrad und der Fahrradtechnik. Barzel schreibt für Tageszeitungen wie den Kölner Stadt-Anzeiger, die Mitteldeutsche Zeitung und die Frankfurter Allgemeine Zeitung sowie für Magazine und ist Mitautor des neuen Standardwerkes „Die neue Fahrradtechnik“. Außerdem arbeitet er als Fahrradexperte im Hörfunk des WDR und hält Vorträge über Fahrradtechnik.
Virginia Berasategui (*1975) gehört auf der Triathlon-Originaldistanz zu den besten Frauen der Welt. Die spanische Profitriathletin begann bereits in den 90ern mit dem Triathlonsport und gewann 2004 ihren ersten IRONMAN auf Lanzarote. Den IRONMAN 70.3 Germany in Wiesbaden konnte sie sowohl 2007 als auch 2008 für sich entscheiden.
Tom Kavanagh (*1964) arbeitete zunächst für die Video- und Fernsehindustrie bevor er ins Verlagswesen wechselte. Als Redakteur von Cycle Press (1992 bis 1996) in den USA und Japan bereiste er die Fahrradindustrie weltwe it. 1996 kehrte Kavanagh zurück in sein Heimatland Irland und war beratend tätig bei der Markteinführung von Bike Europe. Nun arbeitet Kavanagh als Journalist, Herausgeber und Übersetzer für zahlreiche Firmen der Fahrradindustrie sowie für Finanzmagazine. Parallel setzt er seine Karriere als Videoproduzent fort.
Felix Matthäi (*1976) ist seit März 2006 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Köln tätig. Im Vordergrund seiner täglichen Arbeit zum Thema „gesundes Bewegen“ stehen die ergonomischen Aspekte an der Schnittstelle „Mensch & Maschine / Sportequipment“. Darüber hinaus verantwortet Matthäi verschiedene Projekte im Bereich „Komfort und Bewegung in Lebensräumen“.
Nils Holger Moormann (*1953) kam 1980 durch Zufall mit Design in Berührung. Er verkaufte zunächst Möbel an Händler, bevor er Mitte der 80er Jahre erste Produkte eines eigenen Sortiments auf der Kölner Möbelmesse präsentierte. Seitdem zählt er zu den erfolgreichsten Möbelverlegern Deutschlands und hat heute 20 Mitarbeiter. Die 1992 gegründete Firma Moormann lässt 98% ihrer Möbel im bayerischen Chiemgau produzieren, darunter sind Entwürfe von bekannten Designern wie Axel Kufus oder Konstantin Grcic. Die Möbelkollektion wurde bereits vielfach mit internationalen Designpreisen ausgezeichnet.
Laurenz Schaffer (* 1967) verantwortet seit 2000 als Director of Design im Münchner Studio der BMW Group DesignworksUSA die Bereiche Design Management und Business Operations. Von 2003 bis 2006 leitete er zusätzlich den Lifestyle Design Bereich bei der BMW Group. Insgesamt blickt Schaffer auf mehr als 13 Jahre Erfahrung in verschiedenen Positionen und Industriebereichen zurück. Beispielsweise als Leiter Industriedesign bei Frogdesign in Altensteig, wo er Designprojekte für Kunden wie Siemens, Sony oder Lufthansa verantwortete.
Marcus Wallmeyer (*1976) studierte Transportation Design in Pforzheim und Entertainment Design am Art Center in Pasadena, Kalifornien. Er arbeitete unter anderem an Projekten für Audi, BMW und für die Filmindustrie in Hollywood. 1989 stieg Wallmeyer in den Mountainbike Rennsport ein und gewann zusammen mit seinem eigenen Rennteam die 24h MTB Europa- und Weltmeisterschaft. Vor 11 Jahren gründete er seine Firma Supernova Design mit den Schwerpunkten „Fahrradbeleuchtung“ und „Fahrraddesign“. Mit seinen Produkten gewann er bereits den EUROBIKE AWARD 2005.
Firma: Messe Friedrichshafen GmbH
Kontakt-Informationen:
Stadt: Friedrichshafen
Telefon: 07541/7080
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