Der 08/15-Laden mit Brötchentheke, Tortentresen und Brotregal im Rücken der Verkäuferin war gestern. Bäcker und Konditoren, die im harten Wettbewerb von heute bestehen wollen, setzen auf ein Angebot, das den veränderten Genuss-, Kauf- und Lebensgewohnheiten ihrer Kunden entspricht. Das verlangt Antworten auch von den Designern der Ladengeschäfte. Mit welchen Innovationen Bäcker und Konditoren ihre Waren in Szene setzen können und welche Rolle die richtige Beleuchtung dabei spielt, zeigt die INTERNORGA, Leitmesse für den Außer-Haus-Markt, vom 13. bis 18. März 2009 auf dem Hamburger Messegelände.

Hatte der Bäcker früher eine reine Versorgerfunktion, begleitet er heute die Menschen durch den Tag: Neben seinem Standardsortiment gehören dazu Kaffee und andere Getränke, ein Frühstück am Morgen, Snacks wie Pizza oder kleine Aufläufe am Mittag, süße Stücke am Nachmittag und Sandwiches am Abend. Ebenso wichtig wie die Qualität des Angebots ist die Inszenierung des Sortiments und der Verkaufsräume. Die Ladenbau-Unternehmen reagieren auf die veränderten Bedingungen und Essgewohnheiten mit innovativen Konzepten.

Das Osnabrücker Unternehmen Berner Ladenbau agiert weltweit und betreibt allein in Deutschland vier Design-Center mit Designern und Innenarchitekten. Vertriebsleiter Steven Koel beschreibt das Tätigkeitsfeld: „Die Arbeit der Experten setzt weit vor dem Ausbau des Ladenlokals an: Der Ladenbauer ist Berater, Planer und Gestalter. Wir verstehen uns als Bühnenbildner.“ Consulting und Planung beinhalteten Standortanalyse, betrachteten Geschäftslage, Mietzins und Mitbewerber des Kunden. Gebäude wie Räume würden genau unter die Lupe genommen, Funktionspläne mit Arbeitswegen erstellt, die potentielle Kundschaft ermittelt. „Erst dann steigt ein Ladenbauer wie wir in die Konzeptionsplanung ein, erstellt ein individuelles Designkonzept, das die Handwerker am Ende umsetzen“, so Steven Koel. Als neue Trendidee präsentiert Berner Ladenbau auf der INTERNORGA den „Designer-Back-Shop“ mit eigener Kaffeeröstung: „Brötchen backen vor den Augen der Kunden ist inzwischen fast Standard“, sagt Koel. „Wir bringen den Kaffeeröster zu den Kaffeegenießern. Der Bäcker verarbeitet mit einem Schnellröster eigens zu diesem Zweck vorbereitete Kaffeebohnen. Der Kunde kann zusehen, den Duft genießen und hält nach kurzer Zeit einen Kaffee zum Mitnehmen in der Hand.“



Ein Bäcker muss dem modernen Verbraucher einen Grund geben, neben dem Supermarkt auch eine Backfiliale aufzusuchen. Eine Möglichkeit ist ein klares Backprofil, etwa mit traditioneller handwerklicher Fertigung wie beim „Front-Baking“, dem Zubereiten der Waren vor den Augen der Kunden. Hier tritt Korte Einrichtungen auf den Plan. „Wir setzen sowohl auf Brotverkauf als auch auf die hohe Snack-Kompetenz in der Bäckerbranche“, sagt Maren Lerner von der Geschäftsführung des Kürtener Unternehmens. „Das geht bis zur Event-Gastronomie, bei der der Kunde den Vorgang des Brotbackens sowie die Zubereitung seiner Snacks beobachten kann.“ Bei der Umsetzung seiner Projekte in Bäckereien und Konditoreien richtet Korte-Einrichtungen auch einen Fokus auf ansprechende Café-Bereiche und wird auf der INTERNORGA mit einem attraktiven SB-Cafè vertreten sein.

Die leckersten Brote, knackigsten Brötchen und köstlichsten Snacks ließen sich kaum verkaufen, hätten Experten sie nicht zuvor ins richtige Licht gesetzt. Gemäß seinem Motto „Perfektes Licht für mehr Umsatz“ präsentiert der Leichlinger Beleuchtungs-Spezialist Bäro auf der INTERNORGA seine Lichtkonzepte. Im Mittelpunkt stehen die Neuheiten „Fourtina” und „Fourtella“, kardanische – das heißt flexibel dreh- und schwenkbare – Leuchten für die Verkaufsraum-Beleuchtung. Ausgestattet mit der Bäro Food-Light-Lichttechnik sorgen sie für eine optimale Inszenierung frischer Back- und Konditoreiwaren und arbeiten dabei energieeffizient. Durch spezielle Reflektoren und Filter werden die Waren vor zu hoher Wärmebelastung und negativen Veränderungen der Konsistenz geschützt, bleiben so länger appetitlich und frisch. Auf der INTERNORGA informiert Bäro auch über sein umfassendes Full-Service-Angebot. Vertriebsleiter Christoph Ester: „Als einziger Hersteller in Europa bieten wir einen lichttechnischen Komplett-Service. Von der Vor-Ort-Präsentation mit Musterleuchten über die individuelle Licht-Planung bis zur Montage und Wartung der Beleuchtungsanlage. So bekommen unsere Kunden alle Leistungen aus einer Hand und sparen sowohl Kosten als auch Zeit.“

Das Kölner Unternehmen Oktalite-Lichttechnik ist einer der führenden Anbieter für professionelle Shop-Beleuchtung in Europa. Das breite Leuchtenprogramm bietet branchenspezifische Lichtlösungen für den gesamten Shop- und Objektbereich in Backfilialen. Die Entwicklung hochwertiger Serienprodukte ist dabei ebenso charakteristisch wie die Planung und Realisierung individueller Lichtkonzepte. Auf der INTERNORGA stellt Oktalite Lichttechnik unter anderem sein Merano-Programm mit Pendelleuchten, Aufbau-Richtstrahler, Einbau-Richtstrahler und Einbau-Downlight vor. „Die Oktalite-spezifische Wechselreflektortechnik ermöglicht eine Anpassung an jedes Gestaltungskonzept“, erläutert Marketingleiterin Nuran Ersoy. „Den Merano Spot setzen wir besonders gerne in Bäckereien und Konditoreien ein. Mit dieser Lichtinszenierung werden die Produkte, die Farben des Ladengeschäftes und die Einrichtung ansprechend hervorgehoben.“

Die INTERNORGA. 83. Internationale Fachmesse für Hotellerie, Gastronomie, Gemeinschaftsverpflegung, Bäckereien und Konditoreien ist täglich vom 13. bis 18. März 2009 täglich von 10 bis 18 Uhr auf dem Hamburger Messegelände geöffnet. Das Angebot für Bäcker und Konditoren befindet sich in der Halle B6. Eintritt: 26 Euro (Zweitageskarte 36 Euro), Fachschüler: 12,50 Euro. Der Einlass erfolgt nur nach Legitimation als Fachbesucher.