Aus der Frontstellung früherer Jahre ist ein gutes Verhältnis unter Nachbarn geworden. Erstmals seit Einweihung der Neuen Messe Stuttgart hat sich jetzt deren Geschäftsleitung mit dem Gemeinderat und der Verwaltungsspitze von Leinfelden-Echterdingen zum informellen Meinungsaustausch getroffen. Beide Seiten lobten zum „ersten Geburtstag der Messe“ die gute Zusammenarbeit auf allen Ebenen und den bis auf geringe Ausnahmen reibungslosen Messebetrieb. Vereinbart wurde auch, sich künftig regelmäßig einmal pro Jahr zu treffen und Informationen über anstehende Planungen frühzeitig auszutauschen. „Schwierige Themen sind einem Konsens immer besser zugänglich je früher alle Beteiligten Bescheid wissen“, betonte Oberbürgermeister Roland Klenk.

„Als Messestadt befindet sich Leinfelden-Echterdingen jetzt unter den Top Ten in Deutschland“ erklärte Messegeschäftsführer Ulrich Kromer von Baerle und wies der Stadt damit einen weiteren Superlativ zu. Bezogen auf die Ausstellungsfläche belege die neue Messe Platz 9, im Hinblick auf den Umsatz sogar Platz 8 der bundesweiten Rangliste. „Wir haben mit dieser überaus positiven Entwicklung bewiesen, dass die Entscheidung für eine neue Messe richtig war“, so Kromer. Bewiesen habe man aber auch, dass „wir die negativen Auswirkungen, vor allem beim Verkehrsaufkommen, in den Griff bekommen haben.“ Und Leinfelden-Echterdingen profitiere bereits ebenfalls durch den mit 75 Prozent im Vergleichszeitraum von nur einem halben Jahr enorm steilen Anstieg der Übernachtungszahlen.

„Die Messe ist aber auch Mittelstandsförderung pur“, ergänzte LMS-Geschäftsführer Roland Bleinroth, „hier kommen Angebot und Nachfrage zusammen“. Dass es dabei beileibe nicht nur um auswärtige Aussteller geht, bewies Bleinroth eindrucksvoll mit einer Liste von 98 Firmen aus Leinfelden-Echterdingen, die bereits auf der neuen Landesmesse ausgestellt beziehungsweise sich zu künftigen Veranstaltungen angemeldet haben. Aber auch im Bereich Ökologie hatte Bleinroth Neuigkeiten zu berichten: „Mit unseren 28.000 Quadratmetern Solarzellen auf den Dächern der Messehallen werden wir wohl zu einem der größten Solarkraftwerke Deutschlands.“ Nochmals ein Superlativ für die Standortgemeinde Leinfelden-Echterdingen, die bundesweit schon heute einen hervorragenden Platz 23 bei den Solarstädten einnimmt und damit einen weiteren Sprung in der Rangliste nach oben machen wird.



Allseits gelobt wurde die gute Zusammenarbeit zwischen Messe und Stadt. Nicht nur im Führungsbereich, sondern vor allem auch auf der Arbeitsebene gebe es enge Kontakte und einen regen Austausch. Sowohl im Bereich des Marketings und der Öffentlichkeitsarbeit als auch auf hoheitlicher Ebene bei den Baurechts- und Ordnungsangelegenheiten arbeiten die Mitarbeiter von Stadt und Messe heute reibungslos Hand in Hand und lösen etwaige Probleme konstruktiv und unbürokratisch.

Dass in der Diskussion mit den Mitgliedern des Gemeinderats auch der Ausbau der Messe einen zentralen Raum einnahm, war für LMS-Geschäftsführer Kromer klar. „Ich kann hierzu sagen, dass der Ausbau im Moment kein Thema ist, aber wenn sich dies irgendwann in der Zukunft ändern sollte, dann ausschließlich im Bereich des vorhandenen Messegeländes und nur mit Ersatzlösungen für die dann wegfallenden Parkplätze“. Sehr wichtig ist auch der LMS-Geschäftsleitung eine optimale Erreichbarkeit des Geländes mit öffentlichen Verkehrsmitteln. „Wir investieren hohe Beträge in unsere Kombitickets“, erklärte Geschäftsführer Bleinroth, „dann ist es sicher nicht optimal, wenn die Verkehrsmittel überfüllt sind, wie zum Beispiel bei der CMT 2008 der Fall.“ Hier sehe er Handlungsbedarf. „Das Angebot kann hier nicht gut genug sein“, betonte auch Ulrich Kromer, „deshalb unterstützen wir gerne die Forderung der Stadt Leinfelden-Echterdingen, neben der Linie U6 auch die Linie U5 bis zur Messe zu verlängern.“ Außerdem sei ja inzwischen die Taktverdichtung der S-Bahn während der großen Publikumsmessen erfolgt.