Cebit: IT-Branche muss Politik beim Datenschutz überholen – Verbraucherschutzministerin Aigner und die Prinzipien der Online-Welt

04.03.2010 | 168454
Hannover/Berlin, 4. März 2010, www.ne-na.de -
Trendforscher Sven Gábor Jánszky http://www.mdkk.de hat
auf der Cebit ein umfassendes Engagement der
Kommunikationsbranche für einen modernen Datenschutz
gefordert. Die Diskussion der vergangenen Tage habe das
aktuelle Dilemma deutlich aufgezeigt: „Die Wirtschaft
wartet auf regulatorische Vorgaben der Politik, während die
Politiker dazu kaum in der Lage sind, sondern fernab von
technologischen Trends und dem Wandel der
Lebenswirklichkeiten der Menschen agieren“ sagte Jánszky
in Hannover. Die Kommunikationsbranche müsse den
Datenschutz neu erfinden.


Hannover/Berlin, 4. März 2010, www.ne-na.de -
Trendforscher Sven Gábor Jánszky http://www.mdkk.de hat
auf der Cebit ein umfassendes Engagement der
Kommunikationsbranche für einen modernen Datenschutz
gefordert. Die Diskussion der vergangenen Tage habe das
aktuelle Dilemma deutlich aufgezeigt: „Die Wirtschaft
wartet auf regulatorische Vorgaben der Politik, während die
Politiker dazu kaum in der Lage sind, sondern fernab von
technologischen Trends und dem Wandel der
Lebenswirklichkeiten der Menschen agieren“ sagte Jánszky
in Hannover. Die Kommunikationsbranche müsse den
Datenschutz neu erfinden.
Die Grundannahme der heutigen Regelungen, dass Bürger
Ihre Daten nicht freigeben wollten, stimme nicht mehr: „Das
ist die Denke der 80er Jahre in denen viele Bürger den
Staat als Überwacher oder Gegner sahen. Doch das ist über
25 Jahre her. Die 68er haben ihre berechtigten Ängste von
damals mit in die heutige Zeit gebracht und dabei
vergessen, dass sie selbst es waren, die dieses Land
verändert haben. Die heutige Bevölkerung lebt in einer
komplett anderen Welt. Sie will ihre Daten nicht
verheimlichen, so Jánszky.
Nach der Prognose des Trendforschers werden im
Gegensatz dazu die Menschen in Zukunft ihre Daten
freigeben wollen. Sie würden es bereits heute jeden Tag
tun. In einer vernetzten Welt soll jede Information, jede
Musik und jeder Film permanent verfügbar sein. „Wir sind
gerade dabei zu lernen, dass wir diese Informationen nur
dann sinnvoll für unser Leben filtern können, wenn wir
unsere Daten und Bedürfnisse preisgeben und durch
intelligente Systeme auswerten lassen. Diesen Lebensstil
leben wir schon heute jeden Tag, wenn wir Google
benutzen, wenn wir Payback-Karten benutzen, wenn wir uns
in Internetcommunitys bewegen und wenn wir uns freuen,


dass wir statt sinnloser Streuwerbung eine speziell auf
unsere Bedürfnisse ausgewählte Werbung bekommen“,
führte der Trendforscher aus.
Die heutige Datenschutzdebatte sei deshalb ein Relikt der
alten Zeit. Der Datenschutz der Zukunft werde nicht die
Freigabe der Daten verhindern, sondern dem Bürger eine
Möglichkeit schaffen, seine Daten freizugeben und
gleichzeitig die Souveränität über seine Daten zu
behalten. Pharisäerhaft sei die Kampagne von
Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner gegen Internet-
Größen wie Facebook, Apple, Google oder Microsoft,
moniert Bernhard Steimel, Sprecher der Voice Days plus
http://www.voicedaysplus.com: „Wer Kritik an der
kommerziellen Nutzung privater Daten in dieser Form übt,
hat die Prinzipien der Online-Welt immer noch nicht
kapiert. Als Verbraucher stelle ich gerne Daten zur
Verfügung, wenn ich dafür einen perfekten personalisierten
Service erhalte oder umsonst Dienste nutzen kann. Wie bei
meinem Lieblingsladen um die Ecke, wo die Verkäuferin
meinen Namen kennt, meine Vorlieben, mein letztes
Anliegen, mir immer ein nettes Wort gönnt und persönliche
Empfehlungen. Bei Facebook fungieren meine Freunde als
Filter für Informationen, bei Google sind es Algorithmen.
Das ist mir allemal lieber, als wenn Sicherheitsbehörden
Daten ausspionieren und für undurchsichtige Aktionen
verwenden“, sagt Steimel.
Jánszky appellierte an die Wirtschaft, aktiv eine Möglichkeit
zu schaffen, in der die Bürger die neuen Internetservices
nutzen und dabei ihre Daten freigeben können und
dennoch die Kontrolle über ihre Daten behalten. Das sei
die einzige Art, die ein Vertrauensverhältnis zwischen
Wirtschaft und Bürgern entstehen lässt, das das Ziel eines
wirklichen Datenschutzes der Zukunft sein sollte.
Datenschutz der Zukunft hieße demnach, dass Kunden
jederzeit einsehen können, welche Daten die Unternehmen
von ihnen gespeichert haben und diese Daten selbst
verändern oder auch löschen können. Ein solches System
der Transparenz zu schaffen, sei langfristig der einzige
gangbare Weg für all jene Unternehmen, deren
Geschäftsgrundlage das Vertrauensverhältnis zu ihren
Kunden ist. Für die Politik sieht der Trendforscher die
Aufgabe, jenes von der Wirtschaft entwickelte
Datenschutzmodell der Zukunft in Gesetzesform zu gießen
und Unternehmen die Nutzung von persönlichen Daten nur
zu gestatten, wenn gleichzeitig jedem Kunden eine
Kontrollmöglichkeit über seine Daten gegeben werde.
Diskussion/Kommentare unter: http://ne-na.de/cebit-it-
branche-muss-politik-beim-datenschutz-berholen-
verbraucherschutzministerin-aigner-und-die-prinzipien-der-
online-welt/00294




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