Trends in der Messtechnik
Das sind die heißen Themen zur SENSOR+TEST 2011Die SENSOR+TEST versteht sich zu Recht als bedeutendste Technologie- und Anwendungsmesse für Sensorik und Messtechnik. Es ist damit zu rechnen, dass auch in 2011, im breiten Spektrum von Technologie und Anwendung, Trends sichtbar werden. Ein wichtiges Feld ist dabei die mobile experimentelle- sowie die Prüfstandsmesstechnik.
Dieser Anwendungsbereich war durch die Auswirkungen der Krise, speziell in 2009 besonders betroffen. Seit Mitte 2010 scheint die Krise überwunden. Die Hauptkunden in den Entwicklungs- und Erprobungsabteilungen von Maschinenbau und der Fahrzeugindustrie erleben einen überraschend starken Aufschwung. Entsprechend ziehen auch die Investitionen deutlich an.
Es ist zu erkennen, dass sich die Anforderungen an Messsysteme, die im weitesten Sinne Werkzeuge darstellen, in der Folge der Krise verändern und Teilmärkte ein starkes Wachstum erwarten können. Im Vordergrund stehen dabei hohe Produktivitätsforderungen, die an die Messtechnik gestellt werden. Man hat erkannt, dass die Messtechnik in ihrer universellen Multifunktionalität immer schwieriger handhabbar und auch fehleranfällig ist.
Das Gebot der Stunde und der treibende Faktor aller derzeitig zu beobachtender Trends ist es die Produktivität zu erhöhen, die Werkzeuge zu vereinfachen, sie noch stärker auf die jeweilige Anwendung hin anzupassen und damit nicht nur schneller und sicherer zum Ergebnis zu kommen, sondern darüber hinaus auch qualitativ bessere Mess- und Analyseergebnisse, zu geringeren Kosten zu erhalten.
Die Produkt- und Eigenschaftsanforderungen, mit denen ein Messtechnikanbieter heute konfrontiert wird, beschreiben gleichzeitig die aktuellen Trends:
Messsysteme müssen weit mehr als nur messen!
Gefordert wird ein Werkzeug, das neben der Bedienoberfläche den gesamten Messprozess, von der kompletten Messverstärkereinstellung über die Echtzeit- Datenanalyse, Speicherverwaltung, Datenanzeige bis hin zur Messdatenauswertung, unterstützt. Eine Schnittstelle in eine gängige Simulationsumgebung (HiL) ist immer häufiger Pflicht, da die Komponenten im Verbund ihrer Einbausituation in ein Gesamtsystem geprüft und erprobt werden. Möglichst viele Aufgaben sollen dabei unbeobachtet bzw. ohne oder mit geringem Nutzereingriff, halb- oder vollautomatisiert erfolgen. Daten und Ergebnisse sollen in die IT-Welt des Anwenders übertragen und dort ausgewertet, dokumentiert, verwaltet und abgelegt werden. Das Thema Multimedia, Internet und drahtlose Datenübertragung spielen dabei eine immer größere Rolle.
All diese Aufgaben abzudecken darf jedoch nicht in unbeherrschbarer Komplexität enden. Gefordert sind einfach anpassbare Lösungen mit flexiblen Systemgrenzen und einer anwendungsgerechten Skalierbarkeit. Dies bieten, ähnlich wie in der kommerziellen IT-Welt, nur integrierte Systeme mit unterschiedlichen Nutzerrollen. Der Endanwender sieht lediglich seine App. Erstellt wird diese in der Administratorenrolle. Hier besteht ein uneingeschränkter Zugriff auf alle Systemfunktionen, die für die eigentliche Anwendung konfiguriert, eingeschränkt und angepasst werden. Soll die Lösung in einen größeren Zusammenhang eingebettet werden, wird von einer modernen Software erwartet, dass sie auf der Basis von Standardkomponenten und sicheren Schnittstellen die notwendigen Verbindungen in andere Welten herstellt (z.B. ins Internet, zu Datenbanken, ins mobile Telefonnetz u.v.m.).
Am Ende steht ein preiswertes und für den Endanwender leicht bedienbares Messsystem – ganz so, wie man es bei kommerziellen Produkten wie Smartphones, einem E-Mail Konto oder der Firewall auch gewohnt ist. Auch hier würde niemand auf die Idee kommen, dass sich der Endanwender seine Lösung selbst herbeiführen oder gar programmieren muss.
Die Systemgrenzen werden gesprengt
Es ist zu beobachten, dass die Systemgrenzen bei stationären wie bei dezentralen Messsystemen verschwinden. Dies geschieht allerdings nicht auf der Basis eines, allen Aufgaben gerecht werdenden, einzigen und dominierenden Bussystems, nach dem in der Vergangenheit gerne gefragt wurde. Die Lösung liegt vielmehr in offenen Systemen mit flexiblen Systemgrenzen und in einer skalierbaren Hard- und Software-Plattform. Skalierbar sind solche Systeme im Sinne ihrer Funktionalität und ihrer Nutzerebenen. Flexibel sind sie im Sinne ihrer Topologie, ihrer baulichen Größe und „last but not least“ im Sinne ihrer Kosten.
Gerade beim Thema Kosten ist zu beobachten, dass Betriebs- und Folgekosten bei der Anschaffung oft eine untergeordnete Berücksichtigung finden. Daraus folgen häufig schlecht angepasste Investitionen, die bei entspannter Budgetlage zu überdimensionierten Messsystemen führen. Bei angespannten Budgetlagen werden hingegen oft Lösungen erzwungen, die nur das Nötigste der Aufgabenstellung abdecken, nachträglich nicht erweiterbar sind und damit ihr Ziel ebenfalls verfehlen.
Monitoring - Messdaten aus realen Einsatzfällen
Monitoring unterstützt Hersteller und Betreiber technischer Systeme bei der Verhaltens- und Eigenschaftsbeobachtung. Monitoring ist der Sammelbegriff, unter dem sich Themen wie Zustandsüberwachung, Condition Monitoring, Structural Health Monitoring oder auch Predictive Maintenance finden. Dabei geht es um die systematische Überwachung von Maschinen, Fahrzeugen, Flugzeugen, Anlagen oder auch Bauwerken aller Art unter realen Betriebsbedingungen.
Dies führt zu unmittelbaren Kostenvorteilen, durch optimierte Wartungspläne und objektivierbare Gewährleistungsfragen sowie zur Optimierung von Simulationsmodellen und Prüfstandskonzepten, und ist daher von hoher Relevanz.
Bereits heute gibt es eine Vielzahl, meist sehr spezieller und recht kostspieliger Lösungen. Einer weiten Verbreitung dieses Themas standen bis dato im wesentlichen eine unangepasste Messtechnik und Sensorik im Wege sowie Limitierungen bei der sicheren Datenübertragung über Funknetze in entsprechende Datenbanken. Im Zuge der immer leistungsfähigeren Telekommunikation, Internettechnologie und innovativen Messtechnik ergeben sich neue Chancen für breite Anwendungsgebiete, die sich universell und kostengünstig adressieren lassen. Es ist zu erwarten, dass dieser bisherige Nischenmarkt große Wachstumspotentiale hat.
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Über den Autor
Die ADDITIVE GmbH ist ein modernes Systemhaus, das Produkte und Dienstleitungen für technisch, wissenschaftliche Anwendungen anbietet. Mit mehr als 65 hochqualifizierten Mitarbeitern gehört man zu den größeren Ingenieur-Dienstleistern der Branche. ADDITIVE wurde 1989 gegründet und hat seinen Firmensitz in Friedrichsdorf/Ts. bei Frankfurt am Main.Die Kernkompetenz von ADDITIVE liegt im Bereich der physikalischen Messtechnik, sowie bei technisch, wissenschaftlichen Softwareanwendungen. ADDITIVE ergänzt Standardprodukte mit umfangreichen Ingenieurdienstleistungen. Diese reichen von der Beratung und dem Verkauf mit Pre- und After-Sales-Service, bis hin zu kunden- und anwendungsspezifischen Erweiterungen, Prüfstandsentwicklung, Consulting, Systemintegration, Schulung u.v.m.
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