Naturwissenschaftliches Lernen am „Phänomen“ und Schule für alle: Waldorfpädagogik auf der Leipziger Buchmesse

08.03.2012 | 591464
Stuttgart/Leipzig, 6. März 2012/CU. Naturwissenschaftsunterricht, der von den Phänomenen und der Alltagserfahrung der Schüler ausgeht und integrative Praxis an Waldorfschulen sind die beiden Themen, mit denen die Waldorfpäda­gogik in diesem Jahr auf der Buchmesse in Leipzig präsent ist. „Damit knüpfen wir mit unseren Publikationen an wichtigen gesellschaftspolitischen Fragestel­lungen der Gegenwart an“, betonte Christian Boettger von der Pädagogischen Forschungsstelle beim Bund der Freien Waldorfschulen (BdFWS).

„Schüler brauchen einen begeisternden naturwissenschaftlichen Unterricht, um sie nachhaltig dafür zu interessieren und zum eigenen Forschen anzuregen“, so Boettger. Vor dieser Herausforderung stehen die Lehrer aller Schulen. Eine zweite Zukunftsaufgabe sei die praktische Einführung der Inklusion an den Schulen. Beide Fragen stehen im Mittelpunkt der Veranstaltungen des BdFWS.

Ein vom Phänomen ausgehender naturwissenschaftlicher Unterricht erfüllt an Waldorfschulen eine bedeutende Funktion, weil er unmittelbar an die eigenen Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler anknüpft. Im Bereich Naturwissen­schaften wurde dieser Unterricht in einer PISA-Studie in Österreich gesondert erfasst. Die Auswertung ergab, dass die so unterrichteten Schülerinnen und Schüler hinsichtlich ihres Interesses für diese Fächer deutlich über dem OECD-Durchschnitt lagen, was die Autoren unmittelbar auf die angewandte Methodik zurückführten.

Auf der Buchmesse stellt Autor Dr. Ulrich Wunderlin sein neues Lehrbuch zur phänomenologischen Chemie in der Mittelstufe vor. Es ist für Lehrer und Schüler geeignet und führt anhand von Projekten in die „Welt der Stoffe und Prozesse“ ein. Es sei auch von hoher ökologischer Bedeutung, den Schülern einen didakti­schen Einstieg zu ermöglichen, bei dem das chemische Verhalten der Stoffe stets verbunden mit ihrem Naturzusammenhang beschrieben wird, heißt es im Vorwort des Buches. Obwohl chemikalische Prozesse in der gegenwärtigen Zivilisation allgegenwärtig seien, werde das Wissen darüber den Experten überlassen. Hier sieht der Autor einen erheblichen Bildungsbedarf heutiger Gesellschaften.

Dr. Thomas Maschke, Herausgeber des Buches „Auf dem Weg zu einer Schule für alle – integrative Praxis an Waldorfschulen“ zeigt mit seiner Veranstaltung verschiedene Aspekte von Integration und Inklusion auf, wie sie an den integrativ arbeitenden Waldorfschulen bereits jetzt tägliche Praxis sind. Die Waldorfpädago­gik geht grundsätzlich vom Bildungs- und Entwicklungspotential eines jeden Schülers aus. Vor diesem Hintergrund versuchen die integrativen Waldorfschulen in vielfältiger Weise, auch Kindern mit zusätzlichem Assistenzbedarf gerecht zu werden. Durch die UN-Behindertenrechtskonvention seien diese pädagogischen Ansätze „in ein neues Licht gesetzt“ worden, betont der Autor in seiner Einführung.



Veranstaltungshinweise Buchmesse Leipzig:

"Lernen am Phänomen - Naturwissenschaftlicher Unterricht in der Mittelstufe der Waldorfschule"
Dr.Ulrich Wunderlin im Gespräch mit Christian Boettger
Veranstaltung von Waldorfbuch und dem BdFWS: http://bit.ly/wwJM0n

Freitag, den 16. März 2012, 16.00 – 16.30 Uhr, Halle 2, Stand B 303



"Auf dem Weg zu einer Schule für alle: Wie Waldorfpädagogik Inklusion im Unterricht umsetzen kann"
Dr.Thomas Maschke im Gespräch mit Christian Boettger
Veranstaltung von Waldorfbuch und dem BdFWS: http://bit.ly/wwgDQJ

Samstag, den 17. März 2012, 14.30 – 15.00 Uhr, Halle 2, Stand B 303



Die Autoren stehen nach den Veranstaltungen am Stand der Pädagogischen Forschungsstelle für Fragen zur Verfügung (Halle 5, Stand F 401).





weiterführende Infos / Links :


Anmerkungen:



Firma: Bund der Freien Waldorfschulen e.V.

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Celia Schönstedt
Stadt: 70184 Stuttgart
Telefon: 0711-21042-40

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Über den Autor

Bund der Freien Waldorfschulen e.V.
Die derzeit 230 deutschen Waldorfschulen haben sich zum Bund der Freien Waldorfschulen e.V. mit Sitz in Stuttgart zusammengeschlossen, wo 1919 die erste Waldorfschule eröffnet wurde. Die föderative Vereinigung lässt die Autonomie der einzelnen Waldorfschule unangetastet, nimmt aber gemeinsame Aufgaben und Interessen wahr.

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