Statement Dr. Wulff Aengevelt zur MIPIM 2013: Qualität vor Quantität!

14.03.2013 | 834273


Für viele Fachbesucher und Aussteller gestaltete sich die Anreise zur diesjährigen Immobilienmesse MIPIM in Cannes aufgrund der Wetterverhältnisse und Flugausfälle schwierig. Dafür bereitete ihnen die Côte Azur bei der Ankunft einen warmen Empfang.

Als genereller Tenor lässt sich zusammenfassen: Die MIPIM 2013 bot eine hervorragende, konstruktive Arbeitsatmosphäre. Die Banken präsentierten sich „entspannter“ als im Vorjahr, es gab noch direktere, projektbezogene Besprechungstermine, dafür deutlich weniger „wining and dining“ und „Lachslutscher“. Insgesamt war eine weiter zunehmende Professionalisierung des immer kostensensibleren internationalen Publikums festzustellen!

Die Themen reichten auf Bundesebene vom Mietrechtsänderungsgesetz bis hin zur geplanten Novellierung der Baunutzungsverordnung in Richtung Verdichtungsmöglichkeiten zugunsten vermehrten Wohnungsbaus. Hierbei waren sich die Experten in zwei Punkten einig: Bedarfsgerechter Wohnungsneubau ist eminent wichtig und Bauen ist zur Sicherstellung einer angemessenen Wohnraumversorgung deutlich besser als regulieren!

Stichwort „Regulieren“: Markante Fehlsteuerungen wie BER, Elbphilharmonie und Stuttgart 21 wurden auch auf der MIPIM an den deutschen Ständen von Regulierungsdogmatikern als willkommene Vorwände für die Begründung ihrer Regulierungswut ins Feld geführt. Bleibt für Mieter, Entwickler und Investoren zu hoffen, dass sie nicht die Oberhand gewinnen.

Auch geschlossene Immobilien-Publikumsfonds waren ein Thema. Um erfolgreich platziert zu werden, brauchen sie immer eine Story. Das bedeutet, dass nahezu ausnahmslos nur brandneue Objekte vom Anleger akzeptiert werden. Diese einseitige Vertriebsorientierung führt vor dem Hintergrund von typischen 10 Jahres-Mietverträgen dazu, dass solche Projekte nach acht Jahren vermeintlicher Wertentwicklung schlagartig in die Problemzone wechseln, nämlich dann, wenn Ankermieter für die Anschlussperiode im Sinne des Fonds zu höheren Mieten verlängern sollen. Oft ist das Gegenteil der Fall.



Hinsichtlich der Marktplayer stehen unabhängig von internen closed shop-Transaktionen der „Immobilienriesen“ semi-institutionelle Anleger wie kleinere und mittlere Pensionskassen und Family Offices nicht zuletzt dank starker Liquiditätsdecke und ihrer Bereitschaft zur Investition in Objekte jenseits von Core im Fokus des Marktes.

Als Fazit für die diesjährige MIPIM sei Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers aus seiner professionellen Präsentation der Landeshauptstadt zitiert: „Qualität vor Quantität!“



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